• 29.04.2009

Rzeczpospolita: Kongress der EVP - nur eine Werbekampagne der Regierungspartei?

Über das Warschauer Treffen der Spitzenpolitiker aus ganz Europa berichten heute alle Tageszeitungen. Zu dem Kongress der Europäischen Volkspartei EVP kommen 14 Regierungschefs, inklusive der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Ist das Treffen lediglich eine große Werbekampagne der Partei von Premier Donald Tusk - fragt sich die Zeitung Rzeczpospolita. Die Bürgerplattform hatte es eigentlich vorgehabt, den Kongress zum Auftakt ihrer Wahlkampagne zu machen. Doch dies, wie es sich schnell entpuppt hatte, wäre ein Verstoß gegen das polnische Wahlrecht. Das Treffen bleibe also, aus der polnischen Sicht, eine gute Gelegenheit um für die Stärkung der Position Polens innerhalb der EU zu werben, schreibt die Rzeczpospolita.

Nach den ersten Gesprächen mit dem seit gestern in Warszawa weilenden italienischen Premierminister Silvio Berlusconi erhoffen sich die polnischen Politiker eine Verengung der Zusammenarbeit zwischen Warszawa und Rom. Donald Tusk rechne damit, dass Berlusconi den Bau der russisch– deutschen Pipeline, der Nordstream nicht mehr unterstützen würde. Der italienische Regierungschef soll dem polnischen Premierminister ebenfalls versprochen haben, dass Polen Mitglied des elitären Clubs G6 werde. Eine Gruppe zusammengestellt aus den sechs größten Mitgliedsländern der EU, verantwortlich für die Sicherheitspolitik.

 

Dziennik: Eine Umfrage die überrascht

Erstaunliche Ergebnisse einer soziologischen Umfrage präsentiert die heutige Zeitung Dziennik. Was halten die polnischen Katholiken von ihren Priestern lautete die Frage, die, wie es sich zeigt, unerwartete Kommentare mit sich bringt.

Fast die Hälfte der Befragten, die sich zum katholischen Glauben bekennen, hält ihre Priester zum großen Teil für habgierig und arrogant. Viele der Gläubigen sind der Meinung, dass die Geistlichen mit einer Geliebten bzw. Geliebten heimlich leben. Die Befragten würden gleichzeitig behaupten, dass sie sich das Bild über die Lebensprinzipien der Priester aus eigener Erfahrung machen konnten und keine Gerüchte wiederholen würden. Es wurden auch lobende Worte ausgesprochen. Die überwiegende Mehrheit der Katholiken würde das Engagement vieler Geistlichen den Armen und Kranken gegenüber sehr schätzen. Die meisten seien auch der Meinung, dass die polnische Kirche sich nicht allzu sehr in die Politik einmischen sollte, schreibt Dziennik.

 

Dziennik: Erneute Bitte um finanzielle Hilfe für das ehemalige KZ Auschwitz

Im Dziennik erscheint auch noch ein wichtiger Appell. Das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz– Birkenau hat weiterhin finanzielle Schwierigkeiten. Vor zwei Monaten sendete der polnische Premierminister einen Brief an Regierungschefs 40 Länder in Europa mit der Bitte, das Erhalten der ehemaligen Vernichtungsstätte mitzufinanzieren. Geantwortet hat nur die Bundesrepublik. Doch der Betrag, den die Deutschen offeriert haben, sei eher bescheiden.

 

md