• 30.04.2009

Dziennik: Polen bringt Optimismus in die EU

Der Kongress der Europäischen Volkspartei in Warszawa wird weiterhin breit in der Presse kommentiert. Einen ausführlichen Bericht über den gestrigen Auftritt des polnischen Premierministers vor dem prominenten Publikum der christdemokratischen Politiker aus ganz Europa finden die Leser im Dziennik. Die Tageszeitung bringt Ausschnitte aus den Reden der einzelnen Regierungschefs, unter anderem von Donald Tusk: „Das neue Europa will dem alten Europa seinen Glauben und seine Determinierung schenken, so das der alte Teil des Kontinents verstärkt aus der ökonomischen Krise herauskommt. Wir stecken Europa mit unserem Optimismus an“, mit diesen Worten richtete sich der polnische Premierminister an die Versammelten. Anschließend wandte sich an ihre Kollegen die deutsche Kanzlerin: „Die Union muss vor allem solidarisch halten. Nicht mal Deutschland, ein Land mit 80 Millionen Einwohner, ist imstande in einer Welt die 6 Milliarden Menschen zählt etwas zu bewegen.”

EVP- Kongress: Tusks grosser Erfolg

Ein klare Botschaft sei gestern an die Gäste gesendet worden, schreibt in seinem Kommentar Michal Karnowski, Publizist der Zeitung Dziennik. Europa sehe ihre Zukunft in schwarzen Farben, doch Polen bringe Licht ins Spiel. Schön waren die Worte Tusks über die Kraft, die Polen in schwierigen Zeiten immer schöpfen konnte. Die Polen seien in der Lage gewesen, gegen das kommunistische Regime zu kämpfen, so werden sie auch die globale ökonomische Krise überstehen, erinnert die Worte des polnischen Regierungschefs Michal Karnowski. Leicht, modern und optimistisch sei die Rede des Premiers gewesen. Auf den Gesichtern der europäischen Politiker hatte man Erleichterung gemerkt.

Der Warschauer Kongress und auch die kurz davor stattgefundenen Gespräche mit Premier Berlusconi und Premierminister Gordon Brown seien ein großer Erfolg Tusks gewesen. Tusks Auftritt verdiene volle Achtung. Er habe keine leeren Worte gesprochen, so die Einschätzung des Dziennik – Publizisten.

 

Gazeta Wyborcza: - "Wir sind zu Hause" - 5 Jahre in der EU

16 Milliarden Euro Zuschüsse für Polen! 5000 Tausend Kilometer neue Strassen und Autobahnen und 350 neue Gesetze. Die Zahlen, die die 5 Jahre Polens in der EU beschreiben, präsentiert auf ihrer Titelseite die Zeitung Rzeczpospolita. Eine Bilanz der Mitgliedschaft Polens in der Staatengemeinschaft ziehen auch alle anderen Tagesblätter. „Wir sind zu Hause“ lautet der Titel des umfangreichen Kommentars von Adam Michnik, dem Gründer der Gazeta Wyborcza.
Vor 5 Jahren habe Polen sein großes historisches Abenteuer mit der EU begonnen – es wurde Mitglied in der EU. In einem Referendum hätten die Polen ihren Willen erklärt. Die Mehrheit hat „Ja“ zu Europa gesagt. Obwohl viele davor zu warnen versucht hätten. Rechtsorientierte Politiker hätten versucht die EU als ein Symbol der Demoralisierung darzustellen. Sie wollten den Polen Angst einjagen und hätten einzureden versucht, dass die Mitgliedschaft fast einem Überfall der reichen Deutschen auf die armen Polen gleiche. Das die polnischen Gründstücke ausverkauft werden und die Polen nur zu einer billigen, ausgebeuteten Arbeitskraft bei ihren westlichen Nachbarn werden.

Polens Beitritt - Triumph der Linken und der Liberalen

Doch gleichzeitig führten andere linke Politiker, wie der ehemalige Präsident Alexander Kwasniewski oder der Expremier Wlodzimierz Cimowszewicz eine Werbekampagne für Europa. Für sie war der Beitritt Polens zur EU die absolute Priorität. Einen Beitrag leisteten hier alle Architekten der pro-westlichen Politik: Lech Wałęsa, Bronisław Geremek, Tadeusz Mazowiecki. Auch die Zeitung Gazeta Wyborcza sprach immer klare Worte – Polen gehört zu Europa. Die Mitgliedschaft Polens habe für das Land nur Gutes mit sich gebracht. Die EU sei eine Gemeinschaft voller Gegensätze und Unterschiede. Doch sie beruhe auf dem Prinzip der gegenseitigen Achtung. Das Vereinigte Europa ist eine Gemeinschaft, wo es keine Verlierer geben kann, schreibt Adam Michnik in seinem Kommentar.

 

md