• 15.05.2009

Gazeta Wyborcza: Nur die Weisesten arbeiten für Polen

Die zweite Hälfte des Jahres 2011 ist die Zeit der Präsidentschaft Polens in der EU. Die Journalisten der Gazeta Wyborcza haben erfahren, dass die Regierung schon jetzt daran arbeitet, den Staat möglichst gut auf diese Aufgabe vorzubereiten. Mikolaj Dowgielewicz, Chef des Komitees der Europäischen Integration, hat ein Team ausländischer Experten eingeladen, die die polnischen Politiker beraten werden. Es seien die besten Europa- Kenner aus der ganzen Welt. Mit ihrer Hilfe werde die polnische Präsidentschaft zu einer starken und wirksamen Führerschaft - sowohl was die europäische Ideologie, wie auch die Kompetenzen anbelange - sagt der Zeitung Mikolaj Dowgielewicz.

Welche Namen sind auf der Liste der Europa-Spezialisten?

Der französische Rechtswissenschaftler Laurent Cohen – Tanugi, Autor des hochgeschätzten Globalisierungsberichtes für den Präsidenten Sarkozy, ein anderer Franzose, Jean Pisani – Ferry, soll im Bereich der Wirtschaftsberatung tätig werden. Mit dabei ist auch Professor Alan Mayhew vom Sussex European Institute, der jahrelang Berater der polnischen Regierung in europäischen Angelegenheiten gewesen war. Die Gruppe der Weisen, wie die Gazeta Wyborcza die Auslandsexperten nennt, wird am 27. Mai Warschau besuchen. Diesem folgen weitere Treffen mit den polnischen Regierungsvertretern. Anfang nächsten Jahres soll der erste Bericht von dem Expertenteam vorbereitet werden. Was ist die Aufgabe dieser Fachleute? In erster Linie werden sie an der Prioritäten- Setzung der polnischen Präsidentschaft arbeiten. Sie sollten ebenfalls die Ideen der Politiker kritisch betrachten. Mit diesen sind sie sich auch darin einig, dass die wichtigsten Punkte im Programm der polnischen Präsidentschaft Innovation und Humankapital sein sollten.

 

Rzeczpospolita: Debatte über homosexuelle Familien

„Ein Regenbogen an der Warschauer Universität“ – titelt ihren Artikel über eine heute an der Hochschule stattfindende Konferenz über Homosexualität die Zeitung Rzeczpospolita. An dieser werden alle am Problem der gleichgeschlechtlichen Liebe Interessierten teilnehmen dürfen. Kernpunkt der Gespräche ist das Recht der Homosexuellen auf eine eigene Familie. „So eine Debatte sei in Polen dringend nötig“, sagt der Zeitung Marta Abramowicz, Vorsitzende der Kampagne gegen Homophobie. Man müsse sich endlich bewusst werden, dass viele homosexuelle Paare, insbesondere Lesben bereits ein Kind erziehen, oft aus ihrer vorherigen Beziehung. Selbst die Tatsache, dass solche Debatten überhaupt veranstaltet werden, stört viele. Die konservative Publizistin Joanna Najfeld kommentiert die Konferenz mit folgenden Worten: „Als die Manifestationen der Schwulen begannen hat man uns versichert, dass wir homosexuelle Ehen nicht zu befürchten haben. Doch heute sieht es danach aus, dass demnächst über das Adoptionsrecht homosexueller Paare gesprochen werde”, äußert ihre Bedenken die rechtsorientierte Journalistin.  In der heutigen Debatte an der Warschauer Universität, an der auch Jura - Professoren teilnehmen, werden tatsächlich die Pros und Contras einer Kinderadoption durch Schwule erörtert. Die Diskussion wird im Kontext (der Idee) der Menschenrechte geführt.

 

Zycie Warszawy: Nacht der Museen in Warschau

Zum Schluss noch ein Tipp für das Wochenende. Für all diejenigen, die die freien Tage in Warszawa verbringen wollen, bietet sich die einmalige Möglichkeit, alle Museen der Hauptstadt zu besichtigen. Am Samstag startet, wie das Warschauer Blatt Zycie Warszawy berichtet, schon zum sechsten Mal die so genannte Nacht der Museen. Bis in die späte Nacht hinein und ganz umsonst wird man alle Galerien, Ausstellungen und Museen besuchen können. Insgesamt öffnen 130 Kulturstätten Warschaus ihre Türen. Die meisten von ihnen bereiten für die Besucher auch noch Zusatzattraktionen vor, wie Konzerte und Theaterstückaufführungen. Die Veranstalter erwarten mehr Gäste als im vorigen Jahr. Damals waren es 200 Tausend Besucher.

md