• 16.06.2009

Newsweek: Warszawa/Warschau näher an Berlin als Paris

Donald Tusk sei heute einer der wichtigsten Regierungschefs in Europa – sagt in einem Interview mit der Zeitschrift  Newsweek Cornelius Ochmann, der Berliner Politologe, der für die Bertelsmann Stiftung tätig ist. Nach Ansichten des deutschen Experten habe der polnische Premier seine Position neulich noch verstärken können. Und zwar dank der guten Ergebnisse seiner Partei in den Europawahlen. Dass Polen heutzutage als eines der sechs größten Länder Europas betrachtet werde, sei ebenfalls der pragmatischen Politik Tusks zu verdanken. Warschau habe ein gutes Konzept der Ostpolitik in Europa erarbeitet und die Tatsache, dass die Polen eine Verständigung mit den Russen suchen, gefalle auch sehr in Berlin, meint Cornelius Ochmann.

Die Deutschen befürworten die Kandidatur Jerzy Buzek für den Posten des EP- Chefs

Die Bedeutung Polens auf der europäischen Arena würde sicherlich die  Wahl des ehemaligen polnischen Regierungschefs Jerzy Buzek zum Vorsitzenden des Europa-  Parlaments verstärken. Dieses würde nämlich, nach Meinung Ochmanns, nicht nur ein symbolisches Ausmaß haben. Es würde bedeuten, dass Polen zu einem Repräsentanten der neuen EU– Mitgliedsländer geworden sei. Der Berliner Politologe verrät auch weiter, dass die deutschen Christdemokraten, insbesondere Angela Merkel, die Kandidatur von Jerzy Buzek befürworten würden. Doch, wie das in der Politik so üblich ist, würden sie auch eine Gegenleistung erwarten. Und zwar würde die CDU auf die Unterstützung Polens bei der Wahl ihres Kandidaten für die Europäische Kommission rechnen.

Polen und Deutschland sollten und werden in Zukunft zusammenarbeiten, schließt Cornelius Ochmann. Denn die beiden Nachbarländer hätten heutzutage mehr gemeinsame Interessen als Frankreich und Deutschland. So das Fazit des Interviews mit dem deutschen Politologen.

Wprost: Die Wunderstadt Szczecin/Stettin


Szczecin/Stettin – die Stadt der Wunder, titelt ihren Bericht über die nahe der deutsch– polnischen Grenze gelegene Hauptstadt der Wojewodschaft Westpommern die Zeitschrift Wprost. Der Ort sei ein kleines Paris sagen Architekten und beschreiben die urbanistische Struktur, die vor allem ein großer sternförmiger Platz kennzeichnet. Es sei die einzige Stadt in ganz Polen mit einer solchen architektonischen Struktur. Und all die, was hier so einmalig ist, langen Strassen des Stadtzentrums führen jeweils zu einer der vielen touristischen Attraktionen – mal zu dem Arkonski Wald, mal zu dem Kasprowicz Park, mal wieder zu dem bekannten Schloss der pommerschen Fürsten.

Dunkle Seiten der Hafenstadt

Doch auch düstere Plätze gibt es in der Hafenstadt Stettin. Wie zum Beispiel der Scheiterhaufen, an dem Sidonia von Borck im Jahre 1620 zum Feuertod verurteilt wurde. Eine wunderschöne und hochintelligente junge Frau, die einer pommerschen Adelsfamilie entstammte und immer wieder wegen angeblichen finanziellen Betrügen angeklagt wurde. Nachdem ihr Hexerei vorgeworfen wurde, wurde sie als Hexe verbrannt. Doch auch andere weltberühmte Frauen wählten in der Geschichte Szczecin zum Ort ihres Aufenthaltes. Z.B. die russischen Zarinnen Katharina die Zweite und Maria Fiodorowna, die in Stettin geboren wurde. Wer sich auf die Spuren der Vergangenheit machen möchte, dem ist der Besuch des weltweit ältesten Kinos zu empfehlen, lesen wir im Wprost. Das Pionierkino entstand 1907 und trug damals den deutschen Namen „Welt - Theater“. Das Magazin gibt abschließend noch einen Tipp zum Termin des Stadtbesuchs. Jährlich werden in der Stadt die „Tage des Meeres“ veranstaltet. Obwohl Stettin von der Baltikum- Küste 100 Kilometer entfernt ist, kann man das Fest des Meeres hier am besten begehen.

md