DZIENNIK: Zukunft der polnischen Werften bleibt unklar
Die Zukunft der polnischen Werften in Szczecin/Stettin und Gdynia/Gdingen bleibt weiterhin unklar, informiert heute die Tageszeitung Dziennik. Bis Mitternacht sollte QInvest dem polnischen Schatzministerium Geld für beide Unternehmen überweisen. Letztendlich hat es die Firma aus Katar aber nicht getan. Schuld daran soll der Brief einer kleinen, unbekannten polnischen Organisation sein. Das Schreiben erreichte die katarischen Unternehmer vor wenigen Tagen. In ihrem Brief warnen die Autoren die Vertreter der Firma QInvest, sollten sie die polnischen Werften tatsächlich kaufen, werde die Transaktion illegal sein. Außerdem weisen die Briefautoren darauf hin, mit dem Kauf der polnischen Werften, würde der Investor gegen das Koran-Recht verstoßen.
Von dem Brief informierte gestern der polnische Privat-Fernsehsender TVN 24. Bis dahin wollte das Schatzministerium nicht verraten, ob es zu der Transaktion mit QInvest bereits gekommen ist, oder nicht. Erst nach dem die Journalisten von dem eigenartigen Brief die Öffentlichkeit informiert hatten, gab Minister Aleksander Grad zu, der Investor brauche mehr Bedenkzeit. Nun soll die Transaktion bis zum 17. August erfolgen. Es bleibt unklar, wieso der Minister von den Schwierigkeiten nicht früher informiert hatte. Laut dem Blatt erreichte doch eine Kopie des Briefes sowohl das Schatzministerium als auch den Premierminister.
Bedeutet diese Verzögerung das Aus für die polnischen Unternehmen? Das Blatt meint, dass noch nichts entschieden ist. Die Verlegung des Transaktionsdatums wurde mit Brüssel abgesprochen. Dennoch sind die Belegschaften beider Werften von der Situation beunruhigt. Fünf Tausend Menschen brauchen den Investor, wie die Luft zum Atmen, sagt ein Werftarbeiter. Die Situation werde immer dramatischer. Minister Grad meint zwar, dass sich bis zum 17. August alle klären wird, doch die Belegschaften der Werften zeigen immer weniger Zuversicht.
GAZETA WYBORCZA: Grausame Entdeckung im weißrusisschen Glebokie
Nachdem in einer Kirche in der Ortschaft Glebokie im heutigen Weißrussland menschliche Überreste gefunden worden sind, publiziert die Tageszeitung Gazeta Wyborcza ein Gespräch mit dem Historiker Igar Kuzniecou. Er sei von der Reaktion der weißrussischen Seite nicht überrascht. Die Staatsanwaltschaft in Minsk erklärte, es handle sich bei den Toten um Nazi-Opfer. Laut Kuzniecou, der sich mit sowjetischen Verbrechen aus den 30-er Jahren eingehend beschäftigt, habe die Regierung so wie immer reagiert. Seit 13 Jahren haben die Politiker in Minsk in ähnlichen Fällen nie zugegeben, es könnte sich um Opfer des sowjetischen Sicherheitsdienstes NKWD handeln. Kuzniecou kenne 12 Fälle, wo Opfer der Sowjets in Kellern einer Kirche erschossen worden sind. Für die Sowjets war das die beste Lage, um ihre Opfer zu liquidieren. Dicke Mauern dämpfen den Lärm der Gewehrschüsse, außerdem gibt es in der Nacht in einer Kirche keine Menschen, also keine eventuellen Zeugen, meint der Historiker. Vor dem Weltkrieg gehörte die Ortschaft Glebokie zu Polen. Nachdem die Sowjets 1939 Polen überfallen hatten, kam es auf den Ostgebieten Polens zu Massenverhaftungen. Tausende Vertreter der polnischen Verwaltung, Offiziere und Intellektuelle wurden ermordet.
RZECZPOSPOLITA: Kleinwagen goldwert
Wer ein kleines Fahrzeug bei einem Autohändler in Polen kaufen möchte, muss bis zum nächsten Jahr warten, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die Nachfrage auf Kleinwagen ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Am meisten sind es deutsche Kunden, die in polnischen Autosalons ihre Einkäufe erledigen, erklären Autohändler. Der Andrang begann, als die Regierung in Berlin Zuschüsse in Höhe von 2,5 Tausend Euro für das Verschrotten von alten Fahrzeugen eingeführt hatte. Als Anfang des Jahres noch dazu der Kurs der polnischen Währung dramatisch gesunken ist, hat die günstige finanzielle Lage viele deutsche Käufer nach Polen gelockt. Es gibt auch zahlreiche Kunden aus anderen Ländern. Viele kommen zum Beispiel aus Großbritannien oder den Niederlanden. Laut Schätzungen des Samar-Instituts, der den polnischen Automarkt kontrolliert, ist der Verkauf von Kleinwagen im Vergleich mit der ersten Hälfte des vergangenen Jahres um fast 30% gestiegen, so das Blatt Rzeczpospolita.
kk