GAZETA WYBORCZA: Ende der billigen Zugfahrten für Studenten
In den Krisenzeiten sucht die Regierungspartei Bürgerplattform überall nach Sparmöglichkeiten. Nun sind reiche Studenten dran, berichtet die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Zur Zeit steht jedem der 2 Millionen Studenten in Polen eine 37-prozentige Ermäßigung für Bahntickets zu. Diese kostete das Staatshaushalt allein im vergangenen Jahr fast 900 Millionen Zloty. Dies sei ungerecht, sagt der Bürgerplattform-Abgeordnete Slawomir Piechota. Seinem Sohn, der nach den Sommerferien ein Studium aufnehmen werde, sollte keine Ermäßigung zustehen. Seine Eltern sind reich genug, um ihm die Fahrt zum Studienort zu finanzieren. Anders sehe die Situation in der Familie einer der Mitarbeiterinnen von Piechota aus. Sie habe neun Geschwister. Sie sollte eine Ermäßigung für die Zug- und Busfahrten bekommen, unterstreicht der Abgeordnete. Seinen Parteikollegen gefällt die Idee, reichen Studenten die Fahrticket-Ermäßigungen zu streichen. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll schon im Herbst fertig sein, damit die Vorschrift ab dem 1. Januar in Kraft treten kann. Die Abgeordneten überlegen jetzt, welche Studenten mit Ermäßigungen rechnen könnten und welche nicht. Das ersparte Geld soll für ein Stipendienprogramm für die ärmsten Studenten verwendet werden.
DZIENNIK: Putins Polenbesuch nicht sicher
Einen Monat vor den Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum des Ausbruchs des II. Weltkrieges will Moskau den Besuch von Wladimir Putin in Polen nicht hundertprozentig bestätigen. Die Tageszeitung Dziennik meint, der Kreml wolle sicher sein, dass bei dem Jubiläum keineswegs auf die Mitverantwortung der Sowjetunion für den Ausbruch des II. Weltkrieges hingewiesen werde. Laut dem Blatt haben sich russische Diplomaten bereits mit polnischen Veranstaltern getroffen, um den Verlauf der Feierlichkeiten detailliert zu besprechen. Nun wolle Moskau zusehen, wie sich die polnische Regierung zum Beispiel am 8. August, dem ersten Jahrestag des Krieges in Georgien oder am 23. August, dem Jahrestag des Ribbentrop-Molotov-Paktes verhalten wird. Premierminister Putin werde höchstwahrscheinlich nach Polen kommen, aber jetzt könne man das nicht mit gänzlicher Sicherheit bestätigen, sagte dem Blatt Dymitrij Polianskij von der Russischen Botschaft in Warschau. Alle Varianten sind möglich: er werde nicht kommen, er werde nur zu den Feierlichkeiten kommen oder er werde auch noch einen Tag länger zu Gesprächen mit polnischen Politikern bleiben, so das Blatt Dziennik.
POLSKA: Schlechter Vertrag
Der polnische Sportminister Miroslaw Drzewiecki gibt zu, der Vertrag mit der UEFA über die Veranstaltung der kommenden Fußball-EM in Polen und der Ukraine sei schlecht niedergeschrieben worden. Laut dem Vertrag ist allein Polen für illegale Tickets verantwortlich, die während der Fußball-EM 2012 auftauchen könnten. Drzewiecki unterstreicht, dass kein Land, das bisher die Fußballeuropameisterschaft veranstaltete, einen solch ungünstigen Vertrag wie Polen unterschrieben hatte. Es gäbe weltweit kein einziges Land, dass der Entstehung von illegalen Tickets vorbeugen könnte. Der Vertrag habe jedoch auch andere Nachteile. Der polnische Sportminister meint, jeder habe gewusst, dass das meiste Geld bei der Veranstaltung die UEFA verdienen werde. Das sei klar. Letztendlich handle es sich um ein Produkt der Fußballorganisation. Doch Polen konnte wesentlich größere Gewinne für sich aushandeln, so der polnische Sportminister Miroslaw Drzewiecki für das Blatt Polska.
kk