ŻYCIE WARSZAWY: Leichtes Frühstück, kalorienhaltiges Mittagessen
Die Journalisten der hauptstädtischen Tageszeitung Żzcie Warszawy (Dalajlama uczy i dodaje energii) haben gestern den 14. Dalai Lama auf Schritt und Tritt begleitet und beschreiben den Tagesablauf des Mönchs. Der Tibeter begann den Tag sehr früh. Schon um 4 Uhr morgens ist er aufgestanden. Sein Frühstück war sehr leicht. Im Gegensatz zum Lunch – dieser muss bis zum nächsten Morgen ausreichen. Der geistige Anführer der Tibeter traf sich an der Warschauer Universität mit den Hauptstädtern. Den Studenten und Dozenten erklärte Dalai Lama wie wichtig die Bildung und wie groß die Verantwortung eines jeden Einzelnen für die Zukunft der Welt sei. Das Glück des Menschen und seiner Familie sollte das eigentliche Bestreben der Bildung sein. Man dürfe diese Ziel nicht ohne gegenseitiges Vertrauen anstreben, sagte der 14 Dalai Lama in Warschau. Die Älteren sollten der jüngeren Generation von ihren Erfahrungen erzählen, auch von den schlechten Erfahrungen des letzten Jahrhunderts, fügte der Tibeter hinzu.
Seine Worte seien für sie ein Wegweiser, sagte eine junge Warschauerin nach dem Vortrag von Dalai Lama. Es sei eine gute Möglichkeit, einem außergewöhnlichen, positiven Menschen zuzuhören. Der Tibeter besuchte auch das Museum des Warschauer Aufstandes. Er bewundere die Polen, für ihren Willen und ihre Kraft, um für die Freiheit zu kämpfen, betonte mehrmals Dalai Lama. Im Stadtteil Zoliborz eröffnete der Tibeter eine Ärztepraxis seines Freundes und ehemaligen Leibwächters, Doktor Tenzin Jangchub. Heute wird dem tibetanischen Mönch die Ehrenbürgerschaft von Warschau verliehen, später fliegt er nach Deutschland.
RZECZPOSPOLITA: Feierlichkeiten ohne Politik
Nach einem Apel der Aufständischen geben polnische Politiker nach. Es geht um die Feierlichkeiten vor dem Gloria Victis-Denkmal auf dem Warschauer Powazki-Friedhof, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Przyjda politycy… ). Am 1. August wird vor dem Denkmal der Gefallenen im Warschauer Aufstand von 44’ gedacht. Seit mehreren Jahren wurden die Treffen auf dem alten Warschauer Friedhof mehr und mehr zu einem politischen Spektakel. In diesem Jahr haben die ehemaligen Aufständischen die Politiker dazu aufgefordert, bei den Feierlichkeiten nicht zu erscheinen. Welche Politiker sollten nicht kommen? Unter der Politikern gibt es auch ehemalige Mitglieder der polnischen Untergrundarmee, viele sind Kinder von Aufständischen. Nach einigen Tagen erklärte General Zbigniew Scibor-Rylski, man habe den Apel falsch verstanden. Es ging nicht darum, irgendeinem Politiker die Teilnahme an den Feierlichkeiten zu verwehren. Es ging einzig und allein um eine würdige Zeremonie. Letztendlich ist es gelungen, eine Kompromisslösung zu finden. Die Politiker werden auf dem Friedhof erscheinen, doch die Feierlichkeiten sollen in Stille verlaufen.
DZIENNIK: Goldene Zeiten für Arbeitgeber
Von goldenen Zeiten für Arbeitgeber berichtet heute die Tageszeitung Dziennik (Po pierwsze pracodawca). Die Situation, wo der Arbeitnehmer seinem Chef Bedingungen Stellen konnte, ist vorläufig vorbei. In fast jeder zweiten Firma in Polen werden Angestellte gefeuert. Die Unternehmer streichen Stellen, kürzen Gehälter obwohl sie das nicht immer tun müssen. Die Krise sei einfach eine gute Ausrede, um die Arbeitnehmer für weniger Geld arbeiten zu lassen. Der Angestellte wird viel dulden, Hauptsache er kann seinen Arbeitsplatz behalten. Experten unterstreichen, dass die Krise für viele Chefs vorteilhaft sein könne. Sie hätten jetzt ein starkes psychologisches Argument in der Hand. Beispiele, wo der Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung fordert und mit einem Übergang zur Konkurrenz droht, seien momentan unvorstellbar. Noch vor wenigen Wochen sah die Situation genau umgekehrt aus. Die Arbeitgeber bemühten sich um die Gunst der Arbeiter. Heute kommt es vor, dass Menschen in den Urlaub nicht gehen wollen, weil sie fürchten, nach der Rückkehr könnte ihre Stelle bereits besetzt sein.
kk