• 12.08.2009

Dziennik: Afghanische Lektionen in Demut

Vier verletzte und ein Toter: das ist die Bilanz der polnischen Afghanistan Mission der letzten Tage. Es ist an der Zeit, dass die polnische Regierung der Bevölkerung erklärt, dass der Afghanistan- Einsatz kein edler Kampf gegen den globalen Terrorismus ist. In Afghanistan gehe es nicht um die Stabilisierung des Landes. Der Einsatz sei ein Krieg gegen afghanische Rebellen. Dass bei Kämpfen Soldaten sterben, gehöre zu Kriegen dazu. Anstatt taktische Fehler des Einsatzes zu diskutieren, sollte man überlegen wie man das Risiko für die Soldaten senkt. Die beste Versicherung der Soldaten sei es, das Wohlwollen der Bevölkerung für sich zu gewinnen. Unabhängige Forschungen zeigten jedoch, dass polnische Soldaten hierin bisher wenig Erfolg hatten, meint der Autor.

Im polnischen Einsatzgebiet, der Provinz Ghazni, unterstütze ein Großsteil der Bevölkerung die Taliban. Das Problem besteht darin, dass die polnische Armee wenig Kontakt mit der ländlichen Bevölkerung hat. "Wir sollten uns nichts vormachen. Man liebt uns nicht in Afghanistan. Weitere Tote werden folgen. Alle Achtung vor den Soldaten, die sich daran erinnern, warum wir diesen Krieg begonnen haben." kommentiert Andrzej Talaga vom Dziennik.

 

Dziennik: Privatisierung wird beschleunigt - neue Deadlines der Regierung

Die heutige Presse widmet viel Platz dem Thema Privatisierung. Gestern hat das Kabinett, wie das Tagesblatt Dziennik meldet, eine Liste der Firmen bestätigt, die bis zum Ende des Jahres 2010 privatisiert werden sollen. Auf der Liste steht u.a. der riesige Kupferkonzern KGHM. Obwohl der Staat zunächst nur 10 Prozent seiner Aktien des Unternehmens verkaufen wird, stieß der Plan auf heftige Kritik der Gewerkschaften. Doch auf die Protestaktionen würden die Entscheidungsträger nicht mehr achten, schreibt Dziennik. Sowohl Ministerpräsident Tusk, als auch Vizepremier Pawlak und der Wirtschaftsminister Alexander Grad sind sich einig. Es sei höchste Zeit, dass der Privatisierungsprozess an Tempo gewinne.

Der KGHM- Privatisierung folgen weitere

Neben den KGHM– Aktien wird der Staat ebenfalls 10 Prozent seiner Anteile an anderen Großbetrieben verkaufen. Dazu gehören: PGE, Tauron und Lotos. Warum nur 10 Prozent? fragen die Befürworter der schnellen Privatisierung. Die Regierung möchte die Kontrolle über die Großunternehmen noch bis zum Jahr 2011 behalten, sagte der Regierungschef. „Auch wenn ich für eine schnelle Umstrukturierung plädiere, bin ich der Meinung, dass in gewissen Wirtschaftssektoren eine elementare Kontrolle des Staates nötig ist“. Fast 40 Milliarden Zloty, also ungefähr 10 Milliarden Euro werden dank der Privatisierung bis Ende 2010 in die Staatskasse fließen. Anfang nächstes Jahres wird die Umstrukturierung fortgesetzt, informiert Dziennik. In diesem Jahr sollen insgesamt 15 Gesellschaften, im kommenden Jahr weitere 39 Firmen stufenweise privatisiert werden. Das Wirtschaftsministerium sei derzeit auf der Suche nach Investoren, sagte der Tageszeitung der Ressortleiter Aleksander Grad.

 

Gazeta Wyborcza: Ehemaliger Stall bei Wroclaw wird zum beliebtesten Übernachtungsort

Wo übernachten ausländischen Gäste am liebsten? Es ist kein Marriott Hotel, auch nicht das prächtige Grand Hotel am Strand in Sopot. Ein ehemaliger, 200 Jahre alter Stall ist das Objekt der Begierde ausländischer Touristen, erfahren wir aus der Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Der schön renovierte Stall in dem Dorf Laziska/Looswitz, nahe Boleslawiec in Niederschlesien geriet vor 5 Jahren in die Hände einer seit Jahren in London lebenden Polin, Barbara Alaszewska, die den niederschlesischen Ort einst besuchte. Damals war es eine totale Ruine, erinnert sich Barbara Alaszewska, doch trotzdem machte es einen unglaublichen Eindruck auf die Frau. Das 230 – Jahre alte Gebäude wurde mit großen Geld- und Zeitaufwand renoviert. Es bekam den Namen „The Blue Beetroot“ und wurde unter den Engländern und Amerikanern zum populärsten polnischen Hotel. „Für die Rente wollen alle aus dem hektischen London verschwinden, wenn das nicht geht suchen die Menschen ein wenige Ruhe im Grünen, auch wenn es so weit weg, also in Polen ist. Zur Gast haben wir auch häufig Frauen der amerikanischen Soldaten, die in Europa, vor allem in Deutschland stationieren sind. Ich bin sicher, dass sowohl die Amerikaner, wie auch Europäer noch andere traumhafte, geheimnisvolle Orte in Polen entdecken können“, sagt die Hoteleigentümerin der Zeitung. 

md