• 13.08.2009

DZIENNIK: Situation in Afghanistan immer angespannter

Der Verteidigungsminister Bogdan Klich stellte gestern einen Bericht über den Verlauf der Aktion vor, bei der Kapitän Daniel Ambrozinski ums Leben gekommen war. Es gäbe Fragen, die geklärt werden müssten, sagte der Politiker bei einer Pressekonferenz. Klich meint unter anderem, dass die Verstärkung für polnische Soldaten zu spät gekommen war und dass die NATO-Flugzeuge die am Kampfplatz nach 50 Minuten aufgetaucht sind, die Taliban nicht angegriffen hätten. Polnische Soldaten, die in Afghanistan ihren Dienst bereits beendet hatten, weisen auch auf andere Probleme hin, die den Soldaten zu Schaffen machen. Sie würden wegen Geiz sterben müssen, erzählt ein Afghanistan-Veteran. Die Soldaten hätten Zugang nur zu einer Begrenzten Gruppe der afghanischen Bevölkerung. Alle Informationen werden von den Afghanen gekauft. Obwohl sie nicht sehr teuer seien, wolle Warschau solche Ausgaben immer öfter nicht honorieren. Experten, die für das Blatt Dziennik die letzte Patrouille, bei der ein Pole getötet wurde, analysieren, meinen, dass der polnische Kontingent nicht ausreichend für den Kampfeinsatz in Afghanistan vorbereitet ist. Eigenartig, dass die polnische Patrouille nicht von einem Hubschrauber begleitet wurde, betonen die Experten. Außerdem entsteht noch die Frage, wieso die polnischen Soldaten auf die amerikanische Unterstützung so lange warten mussten. Wahrscheinlich wurde die Aktion nicht mit den amerikanischen Verbündeten koordiniert, so General Stanislaw Koziej.

 

RZECZPOSPOLITA: Auch in der Krise müssen Beamte nicht sparen

Seit Anfang des Jahres suchen Firmen überall nach Sparmöglichkeiten. Das Wort Lohnerhöhungen haben fast alle Arbeitnehmer schon vergessen. Fast, denn das Institut für Nationales Gedenken IPN, die Höchste Kontrollkammer NIK sowie das Höchste Gericht verzeichneten bereits 4-prozentige Lohnerhöhungen. Insgesamt sollten die Steigerungen fast 2,5 Milliarden Zloty vom Staatshaushalt verschlingen. Ein Zehntel dieser Summe konnte gespart werden, denn die Löhne der Parlamentarier wurde nicht erhöht. Im Januar hatten die Abgeordneten mehr Geld bekommen, doch gleich danach ordnete der Premierminister eine Rückgabe an, sagt Jan Łopatowski von der Bauernpartei PSL. Genauso sollte die Situation in anderen staatliche Einrichtungen aussehen, meint der Politiker. Doch keine andere Institution will auf die Lohnerhöhungen verzichten, stellt das Blatt fest. Viele Beamten wundern sich sogar über solch einen Vorschlag. Die Lohnerhöhungen wurden gesetzlich festgelegt. Warum sollte sie es dann nicht geben, fragt Jaroslaw Firlej vom Rundfunk- und Fernsehrat, der seit Januar ebenfalls um fast 3% mehr verdient. Der Soziologe Pawel Spiewak meint, die Beamten sollten viel verdienen, damit keine Versuchung der Korruption entstünde.      

 

DZIENNIK: Oasen des Glücks 

Wo lebt es sich glücklich in Polen, fragt in der heutigen Ausgabe die Tageszeitung Dziennik (Polskie ragiony szczescia). Die Antwort liefert eine breit angelegte Umfrage, in der Lebenserwartung, Gehalt, Arbeitszeit und ärztliche Fürsorge in Polen untersucht wurden. Die Ergebnisse des Berichts zeigen: Wo man in Polen glücklich lebt, ist eine Typ-Frage. Will man Karriere machen ist Maoswien, mit der Hauptstadt Warschau die Region der Wahl. Hier sind die Löhne am höchsten, und die Jobs haben Prestige. Doch der verdienst hat seinen Preis. In Warschau sitzt man pro Woche drei Stunden länger am Schreibtisch als im Rest des Landes. Will man es gelassener angehen, ist das Vorkarpatenland im Südosten Polens die richtige Wahl. Zwar verdient man in der bergigen Region am schlechtesten , doch nirgends lebt man länger und hat so viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens wie hier.  In der für seine Industrie bekannten zentralpolnischen Region mit der Hauptstadt Łódź hingegen, ist das Leben schwer, egal was für ein Typ man ist. Hier sind die Einkommen niedrig, und man lebt kürzer als überall sonst in Polen. Nirgends ist die Gefahr, das man an Krebs oder einer Herzkrankheit stirbt größer. Wer lange, gesund und in Reichtum leben will, sollte Lodsch tunlichst meiden, so das Blatt Dziennik.

kk