Dziennik: Kristallklare Rede der deutschen Kanzlerin
„Die Rede der deutschen Kanzlerin während der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag des Kriegsausbruchs hatte solch eine Kraft, wie schlichte/einfache Gesten sie haben. Wie der Kniefall von Willy Brandt in dem Warschauer Ghetto’. Mit diesen Worten beginnt seinen Kommentar zum Auftritt von Angela Merkel auf der Westerplatte Jan Rokita, Publizist der Zeitung Dziennik und ehemaliger PO-Fraktionschef. Nur die Worte der deutschen Regierungschefin hätten kristallklar geklungen, schreibt der Autor und zitiert die bewegenden Worte Angela Merkels: „Keinem anderen Land habe Deutschland so viel Leiden zugeführt wie Polen. Die Tatsache, dass nach all dem Polen seine Hand den Deutschen streckte sei ein Wunder.”
Es wäre schwierig, noch mehr Empathie auszudrücken. Die Rede der deutschen Kanzlerin sei eine klare Zusammenfassung des Krieges und seiner Folgen. Ihre Worte sollen sich all diejenigen merken, insbesondere die polnischen Politiker, die immer noch zu Germanophobie neigen, schreibt Jan Rokita. Solange Deutschland von Menschen dieses Formats, wie Angela Merkel regiert wird, brauche Polen keine Angst vor einer „historischen Aggression“ des westlichen Nachbarn zu haben. An dieser Stelle solle auch der polnische Premier Tusk gelobt werden, der gleich zu Beginn seiner Amtszeit den deutsch – polnischen Konflikt um die Vergangenheit gedämpft habe, bemerkt der ehemalige Ministerpräsident.
Dziennik: Roma - Kinder bekommen einen Roma - Kindergarten
Themenwechsel. Die in Polen lebenden Roma – Kinder werden ihren eigenen Kindergarten haben. Die erste solche Kinderstätte entsteht, wie das Tagesblatt Dziennik meldet, in Poznan/Posen. Die Erzieher sind ebenfalls Roma, in dem Kindergarten wird über die Geschichte der Roma, ihre Kultur und Tradition unterrichtet. Auch die Sprache wird beigebracht. Und wie es so üblich für die – wie man sie in Polen etwas politisch inkorrekt nennt Zigeuner - ist, darf es auch nicht an Tanz und Gesang fehlen. Das Entstehen der Kinderstätte ist das Ergebnis einer ergiebigen Zusammenarbeit der Roma – Stiftung „Bahtale Roma – glückliche Zigeuner“ und der Posener Stadtverwaltung. In Poznan leben cirka ein Tausend Roma - stämmige. In den Schulen sind aber nur 100 Kinder registriert. Nur die Hälfte davon besucht den Schulunterricht wirklich.
Życie Warszawy: Der Warschauer übersteht gut die Wirtschaftskrise
Nun widmen wir uns den Polen. Und genauer gesagt, den Warschauern. Die Tageszeitung Zycie Warszawy stellt Ergebnisse einer soziologischen Untersuchung dar, anhand welcher das Bild eines durchschnittlichen Bewohners der Hauptstadt entsteht. Der „Durchschnittswarschauer“ ist 40 Jahre alt, meistens arbeitet er. Und wo? Am häufigsten im Handel oder Transport. Nicht selten ist er Automechaniker oder im Bereich der Wissenschaft und Forschung tätig. Den größten Zuwachs an Angestellten verzeichnete in den letzten Monaten der administrative Arbeitssektor. Und dennoch - ohne Beschäftigung bleiben 10 Prozent mehr Warschauer als ein Jahr zuvor.
Die arbeitenden Warschauer werden auch sukzessiv reicher. Das Durchschnittseinkommen betrage 5000 Zloty, was umgerechnet 1300 Euro ist. Er investiert weiterhin in Immobilien, kauft aber – aufgrund der globalen Finanzkrise – kleinere Wohnungen. Das Investieren geht mit einem intensiveren Sparen einher. Der durchschnittliche Hauptstadtbewohner achtet – wie die Studie zeigt – viel mehr auf die Lebensmittelpreise als noch vor einigen Jahren.
Die in Warschau lebenden Menschen haben auch einen viel besseren Zugang zu den Ärzten, verschiedenen Läden und besten Waren. Doch das wahre Reichtum, was die Warschauer von anderen Polen unterscheidet, ist die Vielfalt und der Umfang des Kulturangebots. Soviel des Guten. Was bleibt die größte Sorge der „Hauptstadt – Polen“? Die teuren Wohnungen. Trotz zahlreicher Baustellen fehlt es in der Stadt an Wohnfläche, die Lokale werden immer zu spät fertig, die Preise bleiben trotz der Wirtschaftskrise sehr hoch. Soweit der Bericht über das Leben in der polnischen Hauptstadt.
md