• Europäischer Pressespiegel
  • 18.09.2009

Newsweek: "Viele Sprachen, keine Vision" - das Porträt von J.M. Barosso

„Ein Kompromiss ohne Vision”, lautet der Titel des Portraits von Jose Manuel Barroso, das die Brüsseler Korrespondentin der Zeitschrift Wprost skizziert. Mit dem Artikel wird den polnischen Lesern ein ziemlich kritisches Bild des potentiellen Chefs der Europäischen Kommission präsentiert. Der Politiker löse keine Kontroversen um seine Person aus und es gebe keine Skandale um ihn.  Doch gleichzeitig begeistere er auch niemanden, schreibt die Journalistin Joanna Iszkowska.

 Viele schätzen an ihm vor allem die hervorragenden Fremdsprachenkenntnisse. Er trete gerne vor großen Gremien auf, halte oft lange Reden. Doch selten bekomme man in diesen Reden Konkretes zu hören. Barosso sei keine charismatische, starke Persönlichkeit. Aber eben so einen Chef der Europäischen Kommission wünschen sich die Politiker des Alten Kontinentes. Jemanden, der keine Schande wäre. Warum hier keine starke einflussreiche Persönlichkeit erwünscht sei? Es sei klar, mit so einem Politiker, wie der etwas blasse Barosso, sei doch alles einfacher – er leiste keinen Widerstand, lautet die These der Brüsseler Korrespondentin. Unter den Spitzenpolitikern der einzelnen Mitgliedsländer herrscht nämlich meistens die gleiche Mentalität wie unter den Unionsbürgern. Sie wünschten sich zwar, dass die EU mehr tue, doch gleichzeitig lehnten sie konkrete Visionen einer handlungsfähigen Staatengemeinschaft in allen möglichen Volksentscheiden ab. Und Barroso sei gerade so ein Mensch - ohne eine klare Vision der europäischen Strategie. In Polen werde er immerhin dafür geschätzt, die Probleme der neuen Mitgliedstaaten immer sehr ernst genommen zu haben. So der Lobakzent im Barroso- Portrait der Zeitschrift Newsweek.

 

Newsweek: Die größten Fehler in den letzten 20 Jahren der Transformation

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Newsweek finden wir noch mehr Kritik. Welche Fehler hat die polnische Politik in den letzten 20 Jahren der Transformation begangen? So die Frage, die sich Piotr Smilowicz und Milosz Weglewski stellen. Die Polarisierung der Gesellschaft, Korruption und Arbeitslosigkeit. All das seien Probleme, die nicht vermeidbar gewesen wären. Doch einige falschen Schritte konnten die Politiker der polnischen Gesellschaft ersparen. Welche? Die Spaltung der ursprünglichen Gewerkschaft - der Freiheitsbewegung Solidarnosc zum Beispiel. Die prominenten Aktivisten der Bewegung sind nach den ersten freien Wahlen zu den Regierenden geworden. Konflikte und später entstandene, sich gegenseitig bekämpfende Interessengruppen hätten der jungen Demokratie keineswegs geholfen. Auch die Stärkung der Position der katholischen Kirche sollte eher als ein Störfaktor betrachtet werden. Fast jede der politischen Gruppierungen, die in den vergangenen Jahren an der Macht waren, habe den Geistlichen zu viel Spielraum in der Politik gegeben. Das ewige Hin- und Her mit der Lustration habe ebenfalls schlimme Folgen gehabt. Die nie richtig und ein für allemal stattgefundene Abrechnung mit der sozialistischen Vergangenheit verursache, dass das Thema heute noch für den politischen Kampf missbraucht wird. So, nach der Einschätzung der Journalisten, die wichtigsten Fehler in der polnischen Politik der letzten 20 Jahre.

 

Polityka: Das größte Dojo der Welt entsteht in Polen

Abschließend noch ein Tipp für alle diejenigen, die Karatemeister werden wollen, sich den langen Weg nach Japan jedoch ersparen möchten. Das Magazin Polityka berichtet, dass in dem kleinen polnischen Ort Stara Wies, nahe Kielce das weltweit größte Dojo entsteht. Dojos sind Trainingsräume für die östlichen Kampfsportarten. Das Sportobjekt entsteht auf einer Fläche von über 60 Hektar. Einen Teil des riesigen Gebäudes bildet ein Hotel, das gänzlich in japanischem Stil eingerichtet wurde. Sogar die Dachziegel hat man aus dem Land der blühenden Kirsche importiert. Das polnische Dojo wird pompös im Oktober eröffnet. Es soll den Namen des Karatemeisters, sensei Nishiyama tragen.

 

md