GW/Rzeczpospolita: Nun ist Brüssel dran!
Ein großer Tag für Europa! Die Iren hätten nicht versagt. Mit ihrem „Ja“ für den Lissabonner Vertrag hätten sie den Reformen der europäischen Institutionen ein grünes Licht gegeben. Und das eigentlich im Namen aller Europäer, schreibt in seinem Kommentar zu dem irischen Referendum Jacek Pawlicki, Publizist der Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Nun sei Brüssel dran. Die Erwartungen der Europäer sollten jetzt erfüllt werden, setzt der Autor fort. Europa bedeute keine Institutionen oder Verträge, sondern Menschen. Und für die Menschen sei nun weniger bedeutend wer der Präsident der EU ist oder ob das Vetorecht beschränkt wird. Für die Europäer ist vor allem wichtig, dass die Staatengemeinschaft den Weg aus der Wirtschaftskrise findet und dass sie für alle ihre Bürger sicherer wird. Es bleibe zu hoffen, dass der Lissabonner Vertrag nun helfe, diese Ziele zu erreichen, so der Gazeta Wyborcza Publizist.
Das Tagesblatt Rzeczpospolita wiederum betont, dass nun das weitere Schicksal des EU– Vertrags von dem Präsidenten Polens und Tschechiens abhänge. „Je schneller Lech Kaczynski das Dokument unterzeichne, umso besser für Europa“, zitiert die Worte des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk die Zeitung. Doch aus den engen Kreisen des Präsidenten wisse man, dass Kaczynski mit seiner Unterschrift weiterhin zögert. Präsident Kaczynski möchte zuerst die Sicherheit bekommen, dass die Rolle Polens in der Staatengemeinschaft verstärkt werde. Das Staatsoberhaupt sei sogar bereit, für eine solche Haltung die Kritik der EU hinzunehmen.
Życie Warszawy: Marek Edelmann 1919-2009
Eine traurige Nachricht brachten die Wochenendausgaben der polnischen Tageszeitungen. Marek Edelmann, der letzte Anführer des blutigen Warschauer Aufstands während des zweiten Weltkrieges ist verstorben. Edelmann war vom Beruf Arzt, doch geholfen hatte er den anderen im Leben auf verschiedenste Art und Weise. Und sein Leben sei ein einziger großer Beweis der Würde und Gerechtigkeit gewesen, sagen über Edelmann all diejenigen, die sein Lebenswerk kannten. Marek Edelmann lebte nach dem Krieg in Lodz, sein Herz schlug aber auch für Polens Hauptstadt. Über Warszawa sagte er einst: „Es sei meine Stadt. Hier habe ich gelernt Polnisch, Jiddisch und Deutsch zu sprechen. Hier in meiner Grundschule habe man mir beigebracht, dass man immer auf den anderen Menschen achten müsste. Doch auch hier, in der polnischen Schule, habe ich eine Ohrfeige dafür bekommen, dass ich ein Jude sei“.
Marek Edelmann verstarb am Freitag im Alter von 87 Jahren.
Wprost: Die polnischen Prinzessinnen aus Kairo
Die polnischen Männer können die Frauen nicht wie eine Prinzessin behandeln. Daher verfallen immer mehr Polinnen den Charme der Südländer, insbesondere der Araber. So die schlichte und einfache These, die im einzelnen das Magazin Wprost erörtert. Mehrere Tausend polnische Frauen haben das Herz im sonnigen Ägypten gelassen. Mit dem Herz sind sie aber oft die Vernunft losgeworden. Denn für die ägyptischen Männer sei nicht selten die Beziehung mit einer polnischen Frau ein „bed and breakfast“. Die polnischen Frauen lassen sich sehr leicht verführen. Die gutaussehenden Ägypter haben es perfekt beherrscht, charmant zu werden, einen guten Eindruck mit einem oft geliehenen Luxuswagen zu machen und vor allem die lebenslange Liebe zu schwören, schreibt das Magazin. So werden zahlreiche „hässliche Entlein“ ohnmächtig und heiraten sofort die Prinzen aus dem Süden. Viele der polnisch– ägyptischen Ehepaare, gehen dann durch die Hölle. Meistens enden die Beziehungen mit einem Scheidungskrieg oder einem Prozess um das Sorgerecht für die Kinder. Ausnahmen gibt es natürlich auch, tröstet Wprost und zitiert eine Polin: „Ich bin sehr glücklich mit meinem ägyptischen Mann. Wir respektieren einander, mein Mann sorgt finanziell um mich und kümmert sich um das Haus. Ist das etwa schlecht?”
md