• Europäischer Pressespiegel
  • 04.12.2009

ŻYCIE WARSZAWY: Touristen stürmen Warschau

Immer mehr Touristen kommen nach Warszawa, stellt die hauptstädtische Tageszeitung Życie Warszawy fest. Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass die Hauptstadt zu einem immer attraktiveren Reiseziel in Europa wird.

Sehenswürdigkeiten, Einkäufe und Familie sind, laut dem Blatt, die drei wichtigsten Gründe um Warschau zu besuchen. Die Touristen loben sehr oft das kulinarische Angebot der polnischen Metropole. Viele weisen auch auf die Gastfreundlichkeit der Warschauer hin. Laut Studie besuchen die Stadt am öftesten Deutsche, Spanier, Engländer, Franzosen und Amerikaner.

Die meistbesuchten Plätze sind die Gartenanlage Łazienki und der Palast in Wilanów. Ihm hätten die Flaniermeile Nowy Swiat und die Altstadt sehr gut gefallen, sagt ein italienischer Tourist, der die Stadt im November besucht hatte.

Die guten Ergebnisse der polnischen Hauptstadt seien kein Zufall, meint Jan Korsak, Vorsitzender der Polnischen Touristikkammer. Dies sei eine Folge der guten Zusammenarbeit zwischen Warschau und vielen europäischen Metropolen.

Kein Wunder, dass bei so viel Zuspruch und Popularität sich die Stadt um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt 2016 bemühen möchte. Schon jetzt gibt es in der polnischen Metropole viele wichtige und prestigevolle Kulturveranstaltungen. Was sicherlich fehlt, ist gute Werbung für diese Ereignisse. Das soll sich bald ändern. Über das pulsierende Kulturleben der Stadt soll künftig eine moderne Internetseite informieren. In 6 Sprachen will sich die Großstadt an der Weichsel vor allem als ein Zentrum von Festivals vorstellen. Aus diesem Grund soll 2010 eine europäische Werbekampagne starten.

 

RZ: Polen führt Europa an

Hurraoptimismus ist auch auf den Wirtschaftsseiten der konservativen Tageszeitung Rzeczpospolita zu spüren. „Polen führt Europa an“, lautet der Titel. Laut den jüngsten Konjunkturdaten des Zentralen Statistikamtes (GUS) sei die polnische Wirtschaft im dritten Quartal 2009 um 1,7% gewachsen. Damit weist das Land an der Weichsel erneut das stärkste Wachstum unter allen EU-Staaten auf.

Die optimistische Wirtschaftslage illustriert ein Photo, auf dem Premierminister Donald Tusk vor einer großformatigen Europakarte steht. Alle EU-Ländern sind darauf in roter Farbe abgebildet, nur Polen sticht als eine grüne Insel hervor. Die Polen hätten ihren wirtschaftlichen Erfolg ausschließlich sich selbst zu verdanken, sagte Tusk im Hinblick auf die anhaltend starke Binnennachfrage.

Das Magazin Wprost bringt dazu ein kurzes Interview mit einem Engländer, der in Wroclaw/Breslau einen neuen Job gefunden hat. Während in seiner Stadt Glasgow die Arbeitslosigkeit stetig steigt, hat er in Breslau schnell einen neuen Job als Bankfachmann gefunden. Die Arbeitsverhältnisse sind anständig und mit dem, was er hier verdient, kommt er mit seiner vierköpfigen Familie gut über die Runden.

Die gute Konjunktur wirkt wie ein Magnet auf viele Ausländer. Seit Polens EU-Beitritt können Ausländer unter bestimmten Voraussetzungen hier eine Arbeit, ohne vorherige Erteilung einer Arbeitserlaubnis, aufnehmen. Dies weiß auch die Europäische Zentralbank zu schätzen. Großer Lob kam gestern von dem Präsidenten der EZB Jean-Claude Trichet. Im Rahmen einer Pressekonferenz hob er den positiven Wirtschaftstrend in Polen hervor: „Es scheint, dass die polnische Wirtschaft eine der robustesten in der Krise war. Wir gratulieren.“

 

jc