Wprost: Lady Ashton - Mehr Charme als Erfahrung
Die Zeitschrift Wprost präsentiert in der aktuellen Ausgabe das Porträt der neuen EU– Außenministerin Catherine Ashton. „Rote Diplomatin“ nennen die Autoren die Chefdiplomatin der Union, die, wie das Magazin schreibt, am meisten von den britischen Schwulen geliebt werde. Der Kampf um Gleichberechtigung sei der wohl berühmteste politische Einsatz der englischen Politikerin in ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn. Ihr soziales Engagement wurde aber von den britischen Spitzenpolitikern hoch geschätzt – Premierminister Tony Blair verlieh Lady Ashton einen Ehrentitel und einen Platz in dem britischen Oberhaus. Der nächste Regierungschef in London – Gordon Brown – hielt seine Kollegin von der Labour Party für die richtige Kandidatin für einen EU– Kommissionsposten. Immerhin war es Catherine Ashton, die sich in Großbritannien am meisten für die Anerkennung des Lissabon -Vertrages eingesetzt hatte, schreibt Wprost.
Auch, wenn ihr diplomatische Erfahrung fehle, seien ihre Erfolge beim Abschluss der Handelsvereinbarung mit Korea und den USA nicht zu unterschätzen. Und dass sie immerhin ein Jahr in Brüssel gearbeitet habe, gebe ihr beste Qualifikationen für die Rolle der EU– Außenministerin, meint sie selbst. Sie wird keineswegs eingeschüchtert, wenn sie auf die Frage nach der Nordstream keine Antwort liefern kann und gibt sogar zu, von diesem Thema nicht so viel Ahnung zu haben. Sehr selbstbewusst und beherrscht sei die Dame, sagen die polnischen Europaabgeordneten. Vielleicht sogar ein wenig frech, wenn sie so ruhig über ihr fehlendes Wissen spreche, fügt einer von ihnen hinzu. Doch die äußerst bescheidene Britin könne trotz ihrer Wissenslücken und fehlender internationaler Erfahrung viel Gutes für Europa tun. Sie habe ein unheimliches Verhandlungstalent, sei sehr fleißig, habe dazu noch viel Charme und einen guten Sinn für Humor. So die Beschreibung der neuen Europa- Spitzenpolitikerin in der Zeitschrift Wprost.
Rzeczpospolita: Europäische Milliarden für Polen
Polen bekommt eine Rekordunterstützung aus Brüssel, verkündet auf seiner Titelseite das Tagesblatt Rzeczpospolita. Fast 23 Milliarden Zloty, also cirka 6 Milliarden Euro an Unionszuschüssen werde Polen insgesamt in diesem Jahr ausgeben. Wenn hier noch die Mittel dazugerechnet werden, die Polen aus der eigenen Tasche zur Verfügung stellen musste, werden es insgesamt 9 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um Gelder, die an erster Stelle in die Infrastruktur geflossen sind. Doch nicht nur. Auch der polnische Arbeitsmarkt hat eine Finanzspritze bekommen, dank der die Arbeitslosenquote um einiges sinken konnte. Die Mittel wurden in Umschulungsprogramme, die Aktivierung von Arbeitslosen und für Zuschüsse bei der Einstellung von Angestellten aus der Generation 50+. Dank diesen Maßnahmen konnte der Arbeitsmarkt den rote Zahlen weitgehend vermeiden. Erwähnenswert seien auch Tausende von Projekten für kleinere Unternehmen, dank der mehrere Arbeitsplätze gerettet werden konnten. Wenn man zu diesen Fakten noch die guten Statistiken aus dem polnischen Verbraucher- und Produktionsmarkt hinzunimmt, wundert es auch nicht, dass Polen – wie alle heutigen Zeitungen bekanntgeben – einen Rekordanstieg der Produktion innerhalb Europa verzeichnet, und zwar um fast 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dziennik: Das Leben im Ausland ist oft schwer
Emigration zwecks Arbeitssuche ist in Polen weiterhin populär. Doch wie ergeht es den Polen im Ausland? Nicht immer gut, schreibt die Tageszeitung Dziennik. Die größten Sorgen bereiten den Emigranten fehlende Möglichkeiten der Ausbildung in polnischer Sprache. Dies geht aus einem von dem polnischen Außenministerium vorbereiteten Bericht über die Lage der im Ausland lebenden Polen hervor. Am Schlimmsten sei es in den östlichen Ländern Europas, z.B. in Belarus und der Ukraine. Nicht nur fehle es dort an Einrichtungen, die die polnische Sprache und Kultur pflegen würden, oft würden die Lebensbedingungen dort zu wünschen übrig lassen. Am besten sei die Situation in Kanada und Lateinamerika. Was Europa anbelange, so schneide wieder mal Schweden am besten ab, wo die Polen die gleichen Rechte wie die dort geborenen Einheimischen haben. Über Polen werde im Ausland nicht nur den Polen zu wenig vermittelt. Auch die Bürger des jeweiligen Staates haben oft zu wenig Ahnung über das Land an der Weichsel, das sie immer noch meistens mit der Bedrohung der eigenen Arbeitsplätze assoziieren. Das Bild Polens müsse sich schnell ändern, so die Schlussfolgerung aus dem Bericht im Außenressort.
md