• 12.01.10
  • 12.01.2010

Rzeczpospolita: KZ-Opfer fordern Entschädigungen von der Deutschen Bahn

Während einer speziellen Pressekonferenz werden die polnischen Opfer des nationalsozialistischen deutschen Staates morgen ihre Entschädigungsforderungen gegenüber der Deutschen Bahn begründen, meldet die Zeitung Rzeczpospolita. Die Deutsche Bahn habe während des Zweiten Weltkriegs Gefangene von Konzentrationslagern transportiert. Damit erzielte sie Gewinne in Höhe von einer halben Milliarde Euro, so die Angaben des Blattes.

Der Hintergrund der Forderung: Die Deutsche Bahn möchte ihre Dienstleistungen auch auf dem polnischen Markt anbieten. Wenn sie also künftig ihre Einkünfte auch hier erwirtschaften wolle, so wäre es angebracht, sich für die gewinnbringende Zusammenarbeit mit den Nazis zu rechtfertigen. Einen Schadenersatz an die Opfer der Arbeitslager und die ehemaligen Zwangsarbeiter auszuzahlen, wäre nun, nach Ansicht der Polen, die richtige Haltung. Diese Meinung vertritt auch der Berater des polnischen Premierministers Professor Wladyslaw Bartoszewski, der selbst Auschwitz-Häftling gewesen ist. Ähnlich sieht das Problem Hans – Rüdiger Minow von der deutschen, NS- Opfern gewidmeten Organisation „Zug der Erinnerung“. „Damals haben diese Menschen sehr gelitten, heute sind sie oft in einer schwierigen finanziellen Lage. Die Deutsche Bahn sollte endlich eine Genugtuung anbieten.“, zitiert die Worte des Deutschen die Rzeczpospolita.

Der Bund der ehemaligen Häftlinge von Konzentrationslagern zählt derzeit 7 Tausend Menschen. Der Vorsitzende des Bundes gibt zu, dass die Organisation keine großen Entschädigungsbeiträge seitens der deutschen Firma erwartet, sondern eine kleine soziale bzw. humanitäre Unterstützung.

 

GW: Warschauer Wohnungen teurer als in Las Vegas

Gazeta Wyborcza stellt einen interessanten Vergleich vor, der zeigt, wie leicht für den polnischen Durchschnittsbürger der Wohnungskauf ist. So kann sich, dem Blatt zufolge, der durchschnittliche Kowalski seine eigenen 4 Wände schneller leisten als Mr Smith aus London oder New York. Trotzdem gelten die Immobilien in Polen weiterhin als sehr kostspielig. Am billigsten kann man eine Wohnung in Schlesien, in dem Industriegebiet um Katowice erwerben. Die östlich gelegenen Städte Polens, wie Lublin, bleiben auch noch attraktiv, was die Immobilienpreise angeht. Ganz anders ist die Situation in Warszawa und Krakow. Die Wohnungen sind hier sogar  teurer als in Montreal oder Las Vegas. Was könnte eine Senkung der Preise verursachen? Es reiche nicht nur, neue Wohnungen zu bauen, auch die ganze Infrastruktur der Großstädte müsse verbessert werden, so dass attraktive Wohnorte in Städten gleichmäßiger verteilt werden. Insbesondere betreffe dieses Postulat den Ausbau von Straßen und das soziale Angebot, wie Schulen und Kindergärten, so Experten des Immobilienmarktes.

md