Gazeta Wyborcza: Tusk liegt wieder vorn
Das neue Jahr beginnt gut für die regierende Bürgerplattform (PO). Wie die Umfrageergebnisse der Zeitung Gazeta Wyborcza zeigen, würde die Tusk- Gruppierung auch heute die Wahlen gewinnen, und zwar mit 46% der Stimmen. Damit distanziert die Bürgerplattform alle anderen Parteien. Die oppositionelle Recht und Gerechtigkeit (PiS) würde derzeit 26% Wählerstimmen erhalten, die restlichen zwei – die Linken und die Bauernpartei – kämen auf etwa 10%.
Auch der Parteileader, Premierminister Donald Tusk, hat Gründe für Zufriedenheit. Würden heute die Präsidentschaftswahlen stattfinden, wäre Tusk der Sieger. Über ein Drittel der Polen würden ihn zum Präsidenten wählen. Lech Kaczynski würden sich im höchsten Amt knapp 20% der Bürger wünschen. Platz drei wird ex aequo von zwei weiteren Kandidaten besetzt – dem liberalen Andrzej Olechowski und dem linken Jerzy Szmajdzinski.
Doch laut Expertenprognosen wird sich die zweite Runde der Präsidentenwahl 2010 zwischen dem derzeitigen Ministerpräsidenten Tusk und dem Staatsoberhaupt Lech Kaczynski entscheiden. Offiziell hat Donald Tusk noch nicht bestätigt, an den Wahlen zum obersten Amt teilnehmen zu wollen. Die regierende Bürgerplattform sei sich ihrer Überlegenheit bewusst, doch den Entschluss darüber, ob Donald Tusk kandidieren werde, sollte der Premier persönlich fassen und dabei vor allem das Wohl des Staates im Auge behalten, sagt der Gazeta Wyborcza der PO- Politiker Rafal Grupinski.
Die gute Bewertung der regierenden Partei könne sich schnell ändern. Ihre Wähler betrachten die Handlungen der Regierung sehr genau. Solle die Gruppierung aufgrund der bisherigen guten Ergebnisse zur Arroganz neigen, dann wird sich das sofort in den Umfragen niederschlagen, sagt der Politologe Jaroslaw Flis.
Polityka: Mehr talentierte junge Künstler in diesem Jahr
Das angesehene Magazin Polityka hat gestern seine prestigevollen Preise vergeben, melden Gazeta Wyborcza, Rzeczpospolita und natürlich das Magazin selbst. Seit 17 Jahren verleiht die Zeitschrift die so genannten „Polityka- Pässe“ an junge Künstler. Außer, dass sie jung seien, seien sie ehrgeizig, originell und unabhängig, nicht nur, was jegliche Zensur, sondern auch was kommerzielle Trends angehe, schreibt das Magazin.
Wem sagen die Publizisten also die große Karriere voraus? Auf der großen Leinwand zwei jungen Regisseuren – Borys Lankosz, dem Autor des sehr gelungenen Films „Rewers“ und Xawery Zulawski für seine Arbeit an der ebenfalls von der Kritik gut empfangenen Produktion „Der polnisch– russische Krieg“. Im Theater-Bereich wurde Sandra Korzeniak ausgezeichnet. Besonders hoch eingeschätzt wurde ihr genialer Auftritt in dem Stück „Persona. Tryptyk.“, in dem sie die psychisch zugrunde gehende Marilyn Monroe spielte. Der vielversprechendste junge Maler ist, nach Ansicht der Polityka- Jury Karol Radziszewski. Den Preis erhielt er nicht nur für seine eigenen Werke, sondern auch für seine Werbetätigkeit für verschiedene künstlerische Ausstellungen.
Auch weitere vier Gewinner der Polityka- Pässe haben, trotz ihres jungen Alters, bereits beträchtliche Erfolge auf der Künstlerszene erreicht. Das vorige Jahr war insgesamt ein sehr gutes Jahr für die polnische Kultur, lesen wir in dem Kommentar der Zeitschrift. Vor allem das polnische Kino erlebt wieder seine Renaissance. Nicht nur haben in diesem Jahr ausnahmsweise zwei junge Regisseure den Magazin-Preis bekommen. Auch die Kinosäle waren bei der Vorführung der polnischen Filme wieder mal voll.
md