• 19.01.2010
  • 19.01.2010

ŻYCIE WARSZAWY: Die Bahn in Not

Nicht nur die schwierigen Wetterbedingungen machen der Polnischen Bahn PKP zu schaffen. Die Experten schlagen Alarm – man müsse so schnell wie möglich die größten Bahnhöfe in Polen sanieren, sonst steht uns zum Auftakt der Fußballeuropameisterschaft im Jahre 2012 eine Blamage bevor. Wenn ein Fußballfan vom Berliner Hauptbahnhof mit dem Zug nach Warschau kommen wird, muss er auf einen Zivilisationsschock gefasst sein, sagt der Wirtschaftsexperte Adrian Furgalski der Tageszeitung Życie Warszawy (Będzie wstyd podczas Euro 2012). Eine Expertengruppe vom Bahnforum und von der Polnischen Akademie der Wissenschaften stellte gestern in Warschau ein „Weißes Buch” vor.

Der 200-Seiten lange Bericht enthält die notwendigsten und dringendsten Maßnahmenvorschläge zur Renovierung der Polnischen Bahn. Die Bahn besitzt über 2,5 Tausend Bahnhöfe im ganzen Land. Weniger als die Hälfte davon ist in Betrieb. Davon besitzen nur 40% der Bahnhöfe Toiletten für Reisende, nicht ganze 5% der Bahnhöfe sind behindertenfreundlich. Es ist bereits sicher, dass der Zentralbahnhof in Warschau vor der EM 2012, nicht, wie früher geplant, umgebaut, sondern nur saniert wird. Den Umbau der alten Bahnhofhalle plant man erst im Jahre 2014, zwei Jahre nach der EM also. Laut dem Bahnsprecher, sollen die Renovierungsarbeiten an den größten Warschauer Bahnhöfen in wenigen Monaten beginnen. Ob man die Arbeiten vor der kommenden EM 2012 wird beenden können, sei ungewiss, schreibt das Blatt. Bislang verfügt die Bahn nicht einmal über fertige Bauprojekte.       

 

RZECZPOSPOLITA: Zur EM mit dem eigenen Schlafsack 

Problemen vor der kommenden Fußball-EM widmet auch die Tageszeitung Rzeczpospolita einen Artikel (Zabraknie hoteli na mistrzostwa). Die Schlagzeile lässt keine Zweifel aufkommen – bei der EM wird es in Polen an Hotels mangeln. Es werde genügend Unterkünfte für Fußballer, Sportfunktionäre und Promis geben.  Was die Fußballfans angeht, werden nicht alle einen Platz im Hotel finden können.  In den größten polnischen Städten werden bereits in Blitztempo große Hotelanlagen gebaut. Doch Markexperten sind sich sicher, dass die Nachfrage dennoch nicht gedeckt werden wird. Sogar in den Hotels, die zwei Fahrtstunden vom Stadion entfernt seien, werde man nicht mit einem freien Zimmer rechnen können, sagt Marktanalytikerin Dorota Malinowska. Während der EM 2008 haben Wien eine Million Sportfans besucht. Obwohl es in den Wiener Hotels nur ca. 50 Tausend Schlafplätze gibt, stehen Touristen im Umkreis von einer Fahrtstunde weitere 600 Tausend Unterkünfte zur Verfügung. Warschau dagegen verfügt über nicht ganze 20 Tausend Schlafplätze und in den nahegelegenen Ortschaften gibt es nur 50 Tausend weitere Unterkünfte. Bei der letzten Fußball-EM haben die Veranstalter geplant, Bahnhöfe und Sporthallen für Hotelzwecke zu nutzen, in Polen werde diese Lösung unentbehrlich sein, so das Fazit in der Tageszeitung Rzeczpospolita.

 

RZECZPOSPOLITA: Der Papst auf den Bestsellerlisten 

Katholische Literatur bleibt weiterhin hoch im Kurs, stellt die Tageszeitung Rzeczpospolita (Książki o papieżu i Matce Teresie to bestsellery) fest. Die Gewinne auf dem Markt der religiösen Bücher haben das Niveau vom Rekordjahr 2005 erreicht. Die schwarzen Prognosen haben sich also nicht bestätigt. Experten haben prophezeit, dass nach dem Tod von Johannes Paul II das Interesse für katholische Bücher langsam sinken werde. In der Tat waren die Verkaufszahlen im Jahre 2006 und 2007 niedriger, doch seit 2008 notieren die Verleger erneut höhere Verkaufszahlen. Die Bücher über den verstorbenen polnischen Papst verkaufen sich immer noch sehr gut. Einige davon landeten sogar auf den Bestsellerlisten. Die Seligsprechung von Johannes Paul II könnte die steigende Tendenz noch verstärken. Laut einem neuen Bericht haben katholische Verlage in Polen in den letzten zwei Jahren über 2000 Titel auf den Markt gebracht.    

 

kk