• 11.02.10
  • 11.02.2010

GAZETA WYBORCZA: PO sucht einen Kandidaten

Nachdem Premierminister Donald Tusk angekündigt hatte, er werde sich am kommenden Präsidentenwahlkampf nicht beteiligen, sucht die Regierungspartei nach einem Ersatzkandidaten. Die endgültige Entscheidung werde die Parteispitze erst im April bekanntgeben, schreibt heute die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (PO szuka prezydenta). Als Wahlkampfkandidaten kommen zwei erfahrene Politiker in Frage: Außenminister Radosław Sikorski und Sejmmarschall Bronisław Komorowski. Premierminister Tusk zögert. Nun sollen Parteimitglieder entscheiden, wer von den beiden um den höchsten Posten im Staat kämpfen soll. Premierminister Donald Tusk, vor kurzem noch ein sicherer Kandidat für den Präsidentenposten, wünschte sich einen Politiker, der eine stabile Zusammenarbeit mit der Regierung garantieren würde, meint das Blatt. Außenminister Sikorski habe zwei Gesichter – einerseits ist er ein moderner, europäischer Politiker, andererseits aber eine unstabile Persönlichkeit. Sejmmarschall Komorowski sei offener, ist aber unter den Polen nicht so populär, wie der Chef des Außenministeriums, heißt es in Parteikreisen. In der Regierungspartei erheben sich Stimmen, dass der Wahlkampfkandidat so schnell wie möglich bekannt gegeben werden sollte. Das Zögern rufe Spannungen hervor und die Variante eines dritten Kandidaten kommt eh nicht in Frage.       

 

RZECZPOSPOLITA:  Debatte über Rauchverbot hält an

Der Streit um ein flächendeckendes Rauchverbot beschäftigt weiterhin die Parlamentarier des Sejm. Dies berichtet heute die Rzeczpospolita.
Die bürgerlich-liberale PO schlug ein Gesetz vor, dass kleinen Gastwirten zusprechen würde.  Nach diesem Gesetzesvorschlag könnten kleine Gaststätten mit einer Fläche von maximal 100 Quadratmetern selber entscheiden, ob sie eine rauchfreie Zone werden wollen oder nicht. Größere Gaststätten mit mindestens zwei Räumen dagegen sollten Raucherräume und Nichtraucherräume einführen. Die PO Abgeordnete Beata Małecka-Libera verstehe, dass es nicht erlaubt sei auf der Arbeit zu rauchen. Aber in einem Restaurant dürfe doch niemand vorschreiben ob man sich mit Rauchern oder Nichtrauchern treffen wolle. Bolesław Piecha von der rechts-konservativen PiS hält dagegen. Die Auflockerung des Gesetzes würde den Sinn des Rauchverbotes verfehlen, so Piecha. Die Auflagen für die Gastronomie seien im Gespräch um diejenigen zu schützen, die in Bars und Restaurants dauerhaft den Gefahren des Rauches ausgesetzt seien. Innerparteiische Dissonanzen erleichtern nicht gerade das Vorankommen des Gesetzesentwurfs. Alleinig die linke Partei Lewica ist geschlossen gegen das Rauchverbot. Die polnischen Gastronomiewirte sehen dem Gesetzesentwurf besorgt entgegen. Nach einer Umfrage der Rzeczpospolita befürchten 54 Prozent der Gastwirte ein Abflauen der Besucherquoten. 43 Prozent erwarten keine Veränderung der Besucherzahlen. Eine Minderheit von 3 Prozent rechnet dagegen sogar mit mehr Besuchern.
Das Rauchverbot wird die Parlamentarier wohl noch längere Zeit beschäftigen.

 

GAZETA WYBORCZA: Popgötter in Lodz

Die Götter des Pop spielten gestern in Lodz. Die britische Kultband Depeche Mode kam mach Polen um zwei Konzerte zu geben. Pünktlich um 21.05 betraten die Musiker die Lodzer Atlas Arena, berichtet die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Twardzi czekali na nich od rana). Die Fans strömten nach Lodz schon seit Dienstag. Die meisten der 14 Tausend Depeche Mode-Fans kamen in die Atlas Arena kurz vor Beginn des Konzerts. Gegen 16 Uhr standen vor der Halle um die 200 schwarz gekleidete Personen. Sie hielten sich warm mit Bier und Vivatrufen. Unter den treusten Fans gab es auch Rekordbrecher. 
Krzysiek Babiec aus Tarnobrzeg sagte dem Blatt er stehe seit 9 Uhr morgens vor der Arena. Depeche Mode sei seine Lieblingsband. Er sei 19 Jahre alt. Zu den früheren Konzerten habe ihn seine Mutter nicht gelassen. Vor dem nächsten Konzert werde er auch seit dem frühen Morgen vor der Halle warten.