• 04.03.10
  • 04.03.2010

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Privatfinanzen stabil

Die Polen seien mit ihrer derzeitigen materiellen Situation zufrieden, schreibt heute die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Polacy cieszą się z tego co już mają) und beruft sich dabei auf die Ergebnisse einer neuen Studie. Immer mehr Menschen glauben auch, dass die Höhe ihres Einkommens, trotz ungünstiger Wirtschaftslage, stabil bleiben werde. Zum ersten Mal wurde die gleiche Studie vor ungefähr einem Jahr durchgeführt. Damals bekamen die Polen die ersten Folgen der Krise zu spüren. In den letzten Monaten hat sich die Lage der Haushaltskassen nicht dramatisch verschlechtert, meint der Großteil der Befragten. Die Zahl der Pessimisten ist im Vergleich zum Vorjahr sogar zurückgegangen. Es sei der beste Beweis dafür, dass uns die Krise nüchternes Denken beigebracht hatte, meint der Wirtschaftsexperte Krzysztof Rybinski. Ein gutes Beispiel dafür seien Menschen, die ihre Arbeit verloren hätten, anstatt jedoch aufzugeben, eigene Kleinfirmen gegründet haben. Oft verdienen sie zwar weniger als zuvor, aber sie müssen nicht auf die Sozialhilfe angewiesen sein.

Die Polen würden ihr Geld eher in den Köpfen, als in den Herzen aufbewahren, meint Andrzej Sadowski vom Adam Smith-Zentrum in Warschau. Das heißt, dass sie ihre Finanzen rationell und nicht emotionell betrachten würden. Der neuen Studie ist auch zu entnehmen, dass es eine stabile Gruppe von Menschen gibt, die trotz relativ guter Löhne, ihre materielle Situation als schlecht einstufen. Es sind Menschen, die in den letzten Jahren zu Geld gekommen sind, und nun den erreichten Lebensstandart nicht aufrecht erhalten könnten. Diese Menschen hätten die Folgen der Krise am meisten zu spüren bekommen. Nur schwer können sie ihre Kreditraten abzahlen und sehen zugleich keine besseren Perspektiven für die kommenden Monate, meint Sadowski.

 

ŻYCIE WARSZAWY: Die Weichsel beleben…

Die Polen hätten mit dem größten Fluss des Landes ein Problem. Die Weichsel sei tot, meint der Reisende Marek Kaminski. Kaminski - ein polnischer Polarforscher, Autor, Photograph und Unternehmer – war einer der ersten Menschen, die beide Pole in einem Jahr ohne externe Unterstützung erreichten. Nun will Kaminski die Weichsel von den Quellen in den Schlesischen Beskiden bis zur der Mündung in der Ostsee mit einem Paddelboot durchfahren, berichtet die Tageszeitung Życie Warszawy (Wisła – to jest wyzwanie). Bislang konnte noch keiner die über 1000-Kilometer lange Strecke in den Wintermonaten ablegen.

In einem Gespräch mit dem Blatt sagt Kaminski, während seiner Expedition wolle er hundertprozentig von dem Fluss abhängig sein. Er werde das Weichselwasser trinken und Fische aus dem Fluss essen – somit wolle er beweisen, dass die Weichsel ein sauberer Fluss sei. Wie kam Kaminski auf die kühne Idee? Er habe die Weichsel bereits im Sommer durchgefahren. Damals habe er sich überzeugt, dass es ein fantastisches Naturwunder sei. Die Menschen fahren nach Sibirien oder Alaska, um das zu erleben, was es auch in Polen gäbe. Der Winter war in diesem Jahr zwar sehr hart gewesen, dennoch macht sich Kaminski auf den Weg. Den Polen fehlt es an guten Ideen, wie man die Flüsse beleben könnte, lautet das Fazit der Tageszeitung. In Paris, Prag oder Sankt Petersburg wurden die Flussufer in sehr lebendige Stadtzonen verwandelt. Wieso sollte es in Polen anders sein? Vor dem Krieg war die Weichsel ein lebendiger Teil der Stadt. Es gab Schwimmzonen, Strände, auf dem Fluss gab es Schiffe. Man sollte an die alte, bewährte Tradition anknüpfen, so Życie Warszawy.

 

kk