GAZETA WYBORCZA: Wird es einen Durchbruch geben?
Am Vortag der Gedenkfeier des Katyn-Massakers fragt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Czy nastapi przelom?), ob es einen Durchbruch in den polnisch-russischen Beziehungen geben wird. Am Mittwoch treffen sich bei der Gedenkfeier die Staatschefs Polens und Russlands. Wladimir Putin ist der erste russische Premierminister, der persönlich an dem Ort erscheinen wird, an dem 1940 Tausende polnische Kriegsgefangene ermordet worden sind. Als vor zehn Jahren der Friedhof in Katyn eröffnet wurde, entsendete Moskau nur einen Vizepremier zu der Eröffnungszeremonie. In diesem Jahr lud Putin den polnischen Premierminister Tusk zu den Feierlichkeiten ein. Gemeinsam werden die Politiker der polnischen und sowjetischen Opfer des Stalin-Regimes gedenken. Wenige Tage später wird Polens Präsident Lech Kaczynski zusammen mit 400 Familienmitgliedern der Ermordeten Katyn einen Besuch abstatten.
Die Atmosphäre in den letzten Monaten hat sich in Russland weitgehend verändert, stellt das Blatt fest. Aus den russischen Medien seien Parahistoriker verschwunden, die noch vor kurzem Polen beschuldigten, 1939 Hitler zum Kriegsausbruch provoziert zu haben. Ob wir mit einem stabilen Meinungswechsel der Russen zu tun haben, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen. Bald sollen geheime Dokumente der russischen Staatsanwaltschaft veröffentlicht werden, die in den Jahren 1990 – 2004 im Fall Katyn ermittelte. Noch wichtiger sei aber, ob Moskau zugeben wird, dass 1940 unschuldige Polen ermordet wurden, die endlich rehabilitiert werden sollten, so Gazeta Wyborcza.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Fußball nicht nur für die Reichen
In der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna taucht erneut die Frage auf, wo endgültig die Fußball-EM 2012 ausgetragen wird. Vor kurzem drohte UEFA-Chef Michael Platini der Ukraine das Austragungsrecht für die kommende EM zu entziehen. Zu den wirtschaftlichen Problemen sind jetzt noch politische hinzugekommen, erläutert das Blatt die Situation. Die neue ukrainische Regierung will den Chef des ukrainischen Fußballverbandes zum Rücktritt zwingen. Gegen diese Entscheidung protestiert Michael Platini.
Die polnische Fußballlegende Zbigniew Boniek meint, in dieser Situation sollte die polnische Einstellung eindeutig und klar seien. Man müsse den Ukrainern die Daumen drücken. Die Polen dürften sich in diese Angelegenheiten nicht einmischen und dabei hoffen, dass sie auf Kosten der Ukraine ein größeres Stück Kuchen bekommen würden, so Boniek. Er sei tief davon überzeugt, führt Boniek fort, dass es Platini viel daran gelegen sei, die EM in der Ukraine veranstalten zu lassen. Die UEFA wolle den Fußballmarkt nach Osten ausbreiten. Der Fußball sei kein Sport nur für reiche Länder wie England, Deutschland oder Frankreich. Es gäbe aber bestimmte Grenzen. Wenn die UEFA sehe, das es bei den Ärmeren nicht funktioniere, müsse sie etwas unternehmen, um ihre wichtigste Veranstaltung zu retten, sagt Zbigniew Boniek im Gespräch mit dem Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.
ŹYCIE WARSZAWY: Chopin lädt ein
Pünktlich um 12 Uhr wurde heute das Chopin-Museum in Warschau den Besuchern zugänglich gemacht. Die moderne Institution besteht aus 11 multimedialen Räumen. Jeder Gast wird eine elektronische Eintrittskarte bekommen, die er später als ein Erinnerungsstück behalten kann, sagt Elzbieta Koncka vom Chopin Museum dem Blatt Życie Warszawy (Od dzisiaj Chopin dostępny dla każdego). Die Plastikkarte ist nicht nur eine Eintrittskarte, sondern auch ein Schlüssel, mit dem man die multimedialen Materialien öffnen kann. Die Museumsleitung versichert, es werde kein Gedränge geben, jedem Besucher steht eine Stunde zu Verfügung frei. Über 1500 Interessierte haben bereits einen Termin in dem Museum reserviert. Manche sogar für Dezember. Laut dem Blatt gibt es für die kommenden Tages keinen freien Plätze mehr.
kk