• 11.05.2010
  • 11.05.2010

Die zwei wichtigsten Präsidentschaftskandidaten sind der liberal-konservative Bronislaw Komorowski und der nationalkonservative Oppositionspolitiker Jaroslaw Kaczynski. Noch vor kurzem haben alle Blätter Komorowski die größten Siegeschancen gegeben. Das Blatt wendet sich jedoch langsam, was man in den für Jaroslaw Kaczynski immer günstiger ausfallenden Meinungsumfragen beobachten kann.

Fakt: Die PO macht gar nichts

Die Zeitung Fakt wirft der regierenden PO in ihrem Leitkommentar vor, keinen ernsthaften Präsidentschaftswahlkampf zu führen: „Die Bürgerplattform ist verschwunden. PiS ist in der Offensive. Entweder glauben die Politiker der Bürgerplattform, dass sich ihr Kandidat von selbst verkaufen wird oder der Bürgerplattform, geht es gar nicht darum, dass ihr Kandidat gewinnt“. Die PO gehe möglicherweise davon aus, dass Komorowskis Sieg der PO den Wahlsieg in den Parlamentswahlen 2011 erschweren könne. Schließlich könne die PO ihre Untätigkeit dann nicht mehr auf Blockaden seitens des Präsidenten schieben. Vielleicht wolle die Bürgerplattform auch Jaroslaw Kaczynskis Wahlsieg, weil sie davon ausgehe, dass sich die PiS nach seinem Einzug in den Präsidialpalast im Kampf um die Nachbesetzung des Postens des Parteivorsitzenden von selbst zerstören werde. „Und dann könnte die PO in den folgenden Parlamentswahlen alles für sich gewinnen, vielleicht sogar genügend Stimmen, um das Veto des Präsidenten zu überstimmen und die Verfassung zu ändern. Eines ist sicher. Heute macht die PO gar nichts“.

GW: Der PO fehlt es an Energie

Die Gazeta Wyborcza zitiert eine „Stimme aus der PO-Parteiführung“: „Unserem fetten, regierungsmüden Leib fehlt es an Energie. Es gibt keine Stromspannung in der PO. Das hat schon die niedrige Beteiligung bei der Urabstimmung gezeigt. Jetzt weiß ich selbst nicht, was eigentlich die Botschaft unserer Wahlkampagne sein soll. Komorowski wirkt inhaltslos. Man sollte ihn mit Konturen versehen“. Der PO-Politiker lobt den bisherigen Wahlkampf der PiS: „Die PiS polemisiert nicht mit der Konkurrenz, erstmals seit langer Zeit ist sie nicht aggressiv. Sie wendet sich an ihre Wählerschaft und das funktioniert“.

 

jc