GW/RZ: Die große Geld-Flut
Die Gazeta Wyborcza fordert in ihrem Aufmacher die Regierenden zum Handel auf. Die Regierung müsse dringend ein Programm zur Hochwasservorsorge aufstellen, schreibt das Blatt. Es müssen Gesetze zum Verbot des Wohnungsbaus in Hochwassergebieten erlassen werden, zu neuen Deichen müssten Poldergebiete geschaffen werden und eine Versicherung gegen Flutschäden in den bedrohten Gebieten sollte Pflicht sein. Kritisch wird von der Zeitung auch die Ausnutzung der zur Hochwasservorsorge zur Verfügung gestellten EU-Gelder beäugt. Von den seit drei Jahren bereits stehenden EU-Mitteln in Höhe von zwei Milliarden Euro seien bislang nur 300 Millionen abgeschöpft worden.
Wie groß die Verluste der Flut sein werden und welche wirtschaftlichen Folgen sie mit sich bringt, sei noch ungewiss, analysiert die Zeitung Rzeczpospolita. Die Ausmaßen der Katastrophe werden aber in die Milliarden gehen. Premierminister Tusk soll heute ein auf mehrere Jahre angelegtes milliardenschweres Hilfspaket zur Rehabilitierung der Hochwassergebiete vorstellen. Woher soll das Geld kommen? Auf diese Frage findet keine der Zeitungen eine Antwort.
RZ: Patriot Raketen bereits in Polen
In dem polnischen Stützpunkt Morag sind US-Raketen vom Typ Patriot angeliefert worden. Wie das Blatt Rzeczpospolita herausfand, sollen diese dort bis zum 19. Juni stationiert werden um dann, in einer Art Rotationsprinzip, in die deutsche Basis in Kaiserslautern zurückzukehren. Der Ankunftstermin der Raketen wurde mehrmals verschoben. Ursprünglich sollten die Raketen schon im März, dann im April aufgestellt werden. Mit der Ladung kamen auch 100 US-Soldaten. Sie sollen die Raketen warten und polnische Soldaten mit den Waffen vertraut machen, berichtet die Rzeczpospolita.
Die amerikanischen Patriot Raketen sind Teil eines globalen Raketenschutzschildes. Dieses sorgte in Moskau für heftige Kritik. Besonders der polnische Standort Morag, nur 60 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, war Moskau ein Dorn im Auge. Das Blatt betont jedoch, dass Morag wegen seiner guten Infrastruktur und nicht aus politischen oder strategischen Gründen ausgewählt worden sei.
Dziennik: Polnische Zeichner erobern die USA
Die größten amerikanischen Zeitungen und Grafikstudios stehen Schlange für polnische Zeichner, lesen wir in der Dziennik. Mit mehreren Comics und Zeichnungen u.a. im Magazin „The New Yorker“ haben junge polnische Künstler auf sich aufmerksam gemacht. Es ist ein enormer Erfolg, denn wie die Zeitung schreibt, sei es sehr schwierig sich einen Namen auf dem amerikanischen Markt zu machen.
Die Polin Agata Nowicka zeichnet unter dem Kosenamen „Endo“. Ihre Skizzen werden seit einiger Zeit im prestigevollen Magazin „The New Yorker“ veröffentlicht. Interessiert wurde das amerikanische Journal an der Polin, als so genannte Researcher, die auf der Suche nach neuen Künstlern sind, auf Agatas Zeichnungen im Internet stießen. „Agata hat einen unverwechselbaren Stil“ erinnert sich Rob für die Zeitung, der Agatas Zeichnungen im World Wide Web entdeckt hatte. „Sofort habe ich ihr eine Email mit der Bitte geschickt, sie solle mir weitere Zeichnung zeigen und so bekam sie einen Vertrag mit dem amerikanischen Magazin.“
Bis vor kurzem haben nur zwei polnische Zeichner Karriere in den USA gemacht: Grzegorz Rosinski und Zbigniew Kasprzak. Nun ist es Zeit, dass auch weitere Polen sich einen Namen in der Comic-Welt machen, schlussfolgert das Blatt Dziennik.
jc