• Feind Nummer 1 - Stechmücken
  • 14.06.2010

POLSKA/THE TIMES: Überraschungsmanöver von Komorowski

Das könnte ein Wendepunkt in der Präsidentschaftskampagne werden, schreibt das Blatt Polska/The Times und bezieht sich dabei auf die Fernsehdebatte zwischen den wichtigsten Kandidaten. Bis zum letzten Augenblick, hatte der Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei Bronislaw Komorowski, die Einladung zu der Diskussion im ersten Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens abgelehnt. Umso größer war die Überraschung, als er 10 Minuten vor Programbeginn in dem Fernsehstudio doch aufgetaucht ist. Der Trick war alles andere als spontan, schreibt das Blatt. Seit Mitte der Woche haben Mitarbeiter von Bronislaw Komorowski an diesem Plan gefeilt. Das Ziel – die Konkurrenten, darunter vor allem den wichtigsten politischen Gegner Jaroslaw Kaczynski zu überraschen. Bis zum letzten Moment haben Politiker der Regierungspartei bestritten, dass Bronislaw Komorowski in dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das er als eine Stütze der Opposition bezeichnet, auftauchen würde. Die Taktik scheint gelungen zu sein. Jaroslaw Kaczynski wirkte angespannt und dekonzentriert. Ob der Trick aber eine Wiederspiegelung in den Meinungsumfragen und später im Ergebnis der Präsidentschaftswahlen haben wird, bleibt fraglich. 

 

POLSKA/THE TIMES: Afghanistanauszug rückt näher?

Nachdem ein weiterer polnischer Soldat am Wochenende in Afghanistan ums Leben gekommen ist, wurde der Afghanistaneinsatz zu einem heißen Thema des Präsidentschaftswahlkampfes. Der Rückzug der polnischen Armee aus Afghanistan darf nicht wie ein Fluchtversuch aussehen, schreibt dazu die Tageszeitung Polska/The Times (Wycofanie nie moze byc ucieczka). Manche haben schon im Jahre 2001 gewusst, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen sei. Doch er könne sich nicht vorstellen, dass nach den Attacken auf das World Trade Center, die polnische Regierung den Verbündeten Hilfe im Kampf mit den Taliban verwehren würde, schreibt der Publizist Andrzej Godlewski. Doch die schlechte Strategie hat verursacht, das die NATO heute nicht um den Sieg, sondern um die eigene Vertrauenswürdigkeit kämpfen muss.

Vor wenigen Monaten sagte Pawel Zalewski, ein Europa-Abgeordneter der Regierungspartei PO, es gäbe keinen Grund, dass sich Polen stärker als Deutschland, Spanien oder Italien in den Afghanistaneinsatz engagieren sollte. Der zukünftige Präsident sollte keine weiteren Soldaten nach Afghanistan schicken, betonte damals Zalewski. Die Aussage war aber nur ein Wahlkampfspruch. Falsch sei, schreibt weiter Godlewski, dass das Thema aufgetaucht sei, nachdem ein weiterer polnischer Soldat getötet wurde. Die polnische Regierung dürfe den Eindruck nicht erwecken, dass die Taktik der Taliban richtig und erfolgreich sei. Man dürfe auch den Rückzug der polnischen Armee nicht so durchführen, dass er wie die Flucht der spanischen Soldaten aus dem Irak im Jahre 2004 aussehen werde.

 

RZECZPOSPOLITA: Feind Nr. 1 – die Mücke

Die Mücken machen den Polen in diesem Jahr besonders zu schaffen. Die überfluteten Gebiete sind ein natürlicher Lebensraum von Stechmücken, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Komar – wrog numer jeden). Die Flut und die tropischen Temperaturen in den letzten Tagen haben die Aktivität der Mücken erhöht. Man könne sich nicht auf der frischen Luft ausruhen, beschweren sich die Bewohner des überfluteten Städtchens Sandomierz. Sogar Touristen, die ein Zimmer in dem beliebten Urlaubsziel buchen wollen, fragen zuerst nach den Mücken, lesen wir in dem Blatt. Für viele Polen sind die Mücken ein ernstes Problem. Auf den überfluteten Gebieten stechen die Insekten den ganzen Tag lang. Es herrschten tropische Temperaturen, aber sie müssten sich wie Astronauten anziehen. Statt die Flutschäden zu beseitigen, müssen sie mit den Mücken kämpfen, beschweren sich die Bewohner einer südpolnischen Stadt. Die Regierung hat den Ernst der Lage bereits erkannt. Das Innenministerium hilft den Flutopfern auch in Bekämpfung von Stechmücken, so die Tageszeitung Rzeczpospolita.    

 

kk