• Lebensmittelhersteller kämpfen gegen Übergewicht bei Kindern
  • 07.07.2010

RZECZPOSPOLITA: Komorowskis Abschied von der Bürgerplattform 

Gestern hat Bronislaw Komoworski im Warschauer Königsschloss den Beschluss der Staatlichen Wahlkommission über seine Wahl zum Präsidenten erhalten. Während der Zeremonie bedankte sich der Sejmmarschall bei den Wählern aber auch bei seinen Gegnern, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Pierwsze swieto elekta). Komorowski sprach auch von einem schwierigen Abschied von seiner Partei. Mit dem Herz werde er bei seinen Parteikollegen bleiben, doch die Vernunft und das Verantwortungsgefühl für Polen verlangen von ihm überparteiliches Handeln und Denken, so Komorowski. Seine Freude äußerte bei der gestrigen Zeremonie im Königsschloss auch der amtierende Premierminister Donald Tusk. Er habe nicht geahnt, dass er 20 Jahre werde warten müssen, um sich über die Wahl des Präsidenten freuen zu können. Tusk fügte hinzu, dass die Wahl Komorowskis zum Präsidenten eine Wende sei, die eine friedliche Modernisierung Polens ermöglichen werde.

Die Regierungspartei versuche der Präsidentschaftswahl eine symbolische Dimension zu verleihen, meint der Politologe Bartlomiej Biskup. Die Präsidentschaft von Komorowski soll einen Neubeginn bedeuten. Deshalb würden sich die Äußerungen von einer Wende wiederholen, so Biskup. Die Zeit werde zeigen, ob Komorowski tatsächlich ein souveräner Politiker sein wird, oder ob es nur bei leeren Versprechen bleiben wird, meint Bartlomiej Biskup im Blatt Rzeczpospolita.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Schluss mit den Junkfood-Werbungen 

Schluss mit Werbungen für ungesunde und minderwertige Lebensmittel in Jugendzeitschriften und im Fernsehen. Die größten Hersteller von Junkfood verzichten auf Werbung, die sich an Minderjährige bis zum zwölften Lebensjahr richten, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Stop smieciowemu jedzeniu). Die Polnische Föderation der Lebensmittelhersteller soll heute ein Dokument vorstellen, das die größten Firmen der Lebensmittelbranche unterschrieben haben. Somit verpflichten sich die Junkfood-Hersteller zum Kampf gegen Übergewicht bei Kindern. Laut dem Dokument wird es künftig keine Werbung von Lebensmitteln in Kinderkanälen, in Zeitschriften und Internetseiten für Kinder und Jugendliche geben, schreibt das Blatt.

Die Zahl der Kinder, die mit dem Übergewicht kämpfen, ist in den letzten Jahren in Polen sehr schnell gestiegen. Laut den neusten Studien hat jedes fünfte Kind zwischen dem achten und neunzehnten Lebensjahr Übergewicht. Die Spezialisten sind sich einig: die Schuld dafür trage die ungesunde Nahrung. Eine entscheidende Rolle bei ungesunden Ernährungsgewohnheiten spielt die Werbung. Große Konzerne verwenden für Werbezwecke milliardenschwere Budgets. Und Kinder seien besonders schutzlos gegen Werbung, so das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.     

 

GAZETA WYBORCZA: Drei Gesichter Polens 

Nach den Präsidentschaftswahlen wurde in den Medien oft von einer tiefen Spaltung Polens gesprochen. Die Philosophin Magdalena Sroda, schreibt in der heutigen Ausgabe der Gazeta Wyborcza (Nie poparz sie) nicht von zwei, sondern von drei verschiedenen Gesichtern Polens. Das erste sei das kalte Polen. Es sei dieses Polen, das zu den Wahlurnen nicht gegangen war, das die Politik nicht verstehe und sich für sie nicht interessiere. Auf der anderen Seite gebe es das heiße Polen, Menschen, die klare Autoritäten brauchen, und die in einer Welt leben möchten, in der man alles erklären könne. Das sei ein Polen, das an die einzige absolute Wahrheit glaube. Für diese Polen habe sich Jaroslaw Kaczynski mit Erfolg engagiert. Es gäbe aber auch das dritte Gesicht von Polen. Das lauwarme Polen – Menschen, die ihre Ruhe haben möchten und in einem normalen Staat leben wollen, ohne Skandale, ohne Streitereien. Bei den letzten Wahlen wurde das lauwarme Polen sehr aktiv. Vielleicht aus Angst, dass es von dem heißen Polen verbrannt werden könnte, so Magdalena Sroda im Blatt Gazeta Wyborcza.

 

kk