• Probleme bei der Aufklärung der Smolensk-Katastrophe
  • 03.08.2010

GAZETA WYBORCZA: Ermittlungen kommen ins Stocken 

Die polnisch-russische Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Katastrophe bei Smolensk vom 10. April kommt ins Stocken, berichtet die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Rosyjska przeszkoda). Die russische Seite verzögert die Übergabe von wichtigen Dokumenten, lesen wir in dem Blatt. Es geht vor allem um Dokumente, die sich auf den russischen Flughafen in Smolensk, auf die Arbeit der Flugkontrolleure und auf die russischen Flugprozeduren beziehen. Der polnische Premierminister Donald Tusk gab gestern zu, die Zusammenarbeit mit Moskau würde jetzt wesentlich schwieriger als in der Anfangsphase verlaufen. Tusk forderte den Innenminister Jerzy Miller dazu auf, Druck auf Moskau auszuüben. Jerzy Miller antwortet, er habe vor mehreren Wochen der russischen Seite eine Liste von Dokumenten vorgestellt, die Polen für weitere Ermittlungen brauche. Bislang habe er keine Antwort bekommen. Premierminister Tusk unterstreicht, dass in den nächsten Tagen ein Visite des polnischen Ministers in Moskau erfolgen wird. Tusk schloss auch sein direktes Engagement nicht aus, doch erst nachdem Minister Klich weitere Schritte unternommen hat, so das Blatt Gazeta Wyborcza über die Schwierigkeiten bei der Aufklärung der Smolensk-Katastrophe.

 

RZECZPOSPOLITA: Kürzungen in der Präsidentenkanzlei

Der Chef der Präsidentenkanzlei, Jacek Michalowski, kündigt an, dass 80 Personen in der Kanzlei ihre Arbeit verlieren werden, berichtet heute die Tageszeitung Rzeczpospolita (80 ludzi prezydenta do zwolnienia). In der Präsidentenkanzlei sollten ca. 250 Angestellte arbeiten. Wer wird in erster Linie entlassen? Es gibt Personen in der Kanzlei, die Politiker seien. Für sie gäbe es dort künftig keinen Platz mehr. Es würden die besten bleiben, erklärt Michalowski. Der ehemalige Chef der Präsidentenkanzlei, Jacek Sasin meint, dass die begrenzte Mitarbeiterzahl eine geringere Aktivität des Präsidenten zur Folge haben könnte. Die Zahl der Mitarbeiter in der Kanzlei sei eng damit verbunden, ob das Staatsoberhaupt aktiv in der Innen- und Außenpolitik agieren wolle, oder ob der Präsident sich nur auf seine üblichen Pflichten konzentrieren werde. Mit dieser Ansicht stimmt die Abgeordnete der Regierungspartei Iwona Sledzinska-Katarasinska nicht überein. Zu Zeiten von Lech Kaczynski sei in der Kanzlei fast eine zweite Regierung entstanden. Jeder Minister habe sein Alter Ego in der Präsidentenkanzlei gehabt– dies sei unnötig gewesen, so Sledzinska-Katarasinska.

Das Blatt erklärt auch, wie die Besetzung der Präsidentenkanzlei in den letzten 20 Jahren ausgesehen hatte. Im Jahr 1990 arbeiteten dort ungefähr 200 Personen. Als Lech Walesa die Wahlen gewonnen hatte, organisierte er die Kanzlei neu, so dass die Zahl der Mitarbeiter auf 159 sank. Während der Amtszeit von Aleksander Kwasniewski stieg die Zahl der Angestellten in der Kanzlei auf 250. Doch zugleich hat sich die polnische Verfassung und infolgedessen auch die Stellung des Präsidenten verändert. Auch der EU-Beitritt Polens verlangte einen Ausbau des Personals in der Präsidentenkanzlei.

 

ŻYCIE WARSZAWY: “Zygmuntówka” vs. „Wuzetka“

Von einem misslungenem Experiment berichtet heute die Tageszeitung Życie Warszawy (Nieudana detronizacja). Vor einem Jahr wollten die Warschauer Behörden in Zusammenarbeit mit den hauptstädtischen Konditoren eine neue Süßigkeit auf den Markt bringen, die den beliebten Cremekuchen “Wuzetka” ersetzen würde. Eine Jury entschied sich letztendlich für einen Mandelkuchen mit Creme und Moosbeeren. Die Internetnutzer haben den neuen Süßigkeiten-Hit  “Zygmuntowka” getauft. Ein Jahr nach der Geburt der “Zygmuntowka” geben alle zu: das Experiment ist misslungen. Nur wenige Warschauer kaufen diese Süßigkeit. Die Touristen wissen gar nicht mal, das es sie gibt. Für die Marktspezialisten ist die Sache klar: jemand wollte um jeden Preis der alten, bewährten “Wuzetka“ Konkurrenz machen. Dies sei nicht gelungen.          

 

kk