• Ein halbes Jahr nach dem Flugzeugunglück von Smolensk
  • 11.10.2010

RZECZPOSPOLITA: Ein halbes Jahr nach der Katastrophe von Smolensk

Ein halbes Jahr nach dem Flugzeugunglück bei Smolensk haben Hinterbliebene der Opfer gedacht, berichtet heute die polnische Presse. An den Feierlichkeiten haben sich neben den Familien der Opfer auch die Gattin des polnischen Präsidenten, Anna Komorowska, sowie die Frau des russischen Staatsoberhaupts, Swietlana Miedwiediewa beteiligt. Dieser Pilgerweg sei ein Zeichen der Liebe, ein Zeichen der Erinnerung, sagte Anna Komorowska. Die Gattin des russischen Präsidenten fügte hinzu, das russische Volk werde die Erinnerung an die Opfer für immer in den Herzen bewahren.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Euro 2012 nicht für die Sportfans

Für die UEFA sind die Fernsehteams wichtiger als Hunderttausende Fußballfans, stellt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Euro 2012 nie dla kibicow) in der heutigen Ausgabe fest. Am Verkauf der TV-Rechte für die EM 2012 wird der Europäische Fußballverband bis zu einer Milliarde Euro verdienen. Vergangene Woche bestätigten Vertreter der UEFA, dass die Mannschaften der Gruppe A in Warszawa und Wroclaw, und die Mannschaften der Gruppe C in Poznan und Gdansk spielen werden. Das bedeutet, dass die Fans der jeweiligen Nationalmannschaften zwischen Wroclaw und Warszawa einerseits, und zwischen Poznan und Gdansk andererseits reisen werden. Zwischen diesen Städten gibt es keine guten Bahnverbindungen. Die Fahrt mit dem Auto dauert mindestens 6 Stunden.

Die Renovierung der Bahn- und Straßeninfrastruktur konzentriert sich vor allem darauf, die Verbindungen zwischen der Hauptstadt und Gdansk, sowie zwischen Wroclaw und Poznan zu verbessern. Und eben auf diesen Strecken werden die Teams von zwei großen Fernsehsendern pendeln: mehrere LKW mit der technischen Ausrüstung und Hunderte von Spezialisten. Nach dem Spielende werden sich diese Teams sofort auf den Weg machen und in die nächste Stadt fahren müssen. Würde die UEFA die Gruppenspiele so verteilen, wie es die polnische Seite vorgeschlagen hatte, würden die Fußballfans komfortabel von Spiel zu Spiel fahren können, die Fernseh-Teams müssten aber in Staus stecken. Laut dem Europäischen Fußballverband sollte die Realität umgekehrt aussehen. Laut verschiedenen Schätzungen sollen zur Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine bis zu 600 Tausend Sportfreunde anreisen.

 

GAZETA WYBORCZA: Polen - das Traumland für chinesische Studenten  

Tausende chinesische Studenten wollen in Polen studieren, berichtet die heutige Gazeta Wyborcza (Chinczycy tropia Blechacza). Mehrere Studenten aus China haben gerade ein Studium an den Musikhochschulen in Bydgoszcz, Poznan, Krakow und Lodz begonnen. Allein in Bydgoszcz studieren bereits 18 Chinesen, größtenteils Pianisten, die der Ruhm von Rafal Blechacz, dem Preisträger des vergangenen Chopin-Wettbewerbes, nach Nordpolen gelockt hat. Es gefalle ihm in Polen, sagt Zue Wu, der in Polen sein musikalisches Können weiter entwickeln will. Das Land sei sehr grün, die Menschen fröhlich. Nur das Wetter könnte etwas wärmer sein, sagt der junge Chinese. Und die Preise etwas niedriger, schreibt das Blatt. Ein Jahr an einer polnischen Hochschule kostet die Studenten aus China zwischen 2 und 11 Tausend Euro. Um ausländische, besonders asiatische Studenten bemühen sich deshalb nicht nur polnische Musikhochschulen. Studenten aus dem Ausland verbessern die Statistiken, und bald werde das Bildungsministerium prüfen, inwieweit sich die polnischen Lehranstalten im internationalen Austausch engagieren. Andererseits fließt mit den jungen Menschen ein Geldstrom nach Polen, sagt Tomasz Zielinski von der Universität in Bydgoszcz in der Gazeta Wyborcza.