RZ/GW: Interne Querelen zerstören die Recht und Gerechtigkeit (PiS)
Viel Platz widmen die heutigen Blätter der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Am Freitag wurden die beiden Wahlkampfleiterinnen Joanna Kluzik-Rostkowska und Elzbieta Jakubiak aus der PiS-Partei ausgeschlossen. Offizieller Grund sind laut PiS-Vertretern Interviews der beiden Politikerinnen, in denen sie unter anderem eine parteiinterne Diskussion über den Kurs forderten. Dieses verhalten wird ihnen als parteischädigend angelastet. Der wahre Grund, so Kommentatoren, scheint in der Forderung zu liegen, den „polnisch-polnischen Krieg“ mit der regierenden Bürgerplattform zu beenden. (Mit dem Begriff „polnisch-polnischer Krieg“ werden die anhaltenden, sehr aggressiven Querelen zwischen den beiden Parteien bezeichnet.)
Die beiden Politikerinnen sehen ihren Rauswurf als „Zeugnis für die schlechte politische Kultur der Partei“.
Die konservative Rzeczpospolita schreibt zu diesem internen Konflikt: Die PiS sondert sich ab. Im Jahr 2005 war die PiS noch eine Partei, die verschiedene Gruppen verband – von enttäuschten Linken über gemäßigte Konservative bis hin zu Radikalen, die eine politische Revolution in Polen forderten. Die neue PiS ist eine ideenlose und uninteressante Partei, weil nach der Beseitigung der Unbequemen nur noch Jasager übrig bleiben, meint die Zeitung. Die PiS wird eine politische Gruppierung am Rande werden, abgekapselt und einzig mit der Erklärung der Katastrophe von Smolensk befasst, schreibt die konservative Rzeczpospolita.
In den Zeitungen wird auch darüber spekuliert, ob auch andere Politiker der PiS-Partei, als Zeichen der Solidarität mit den beiden ausgeschlossenen, austreten werden um möglicherweise eine neue Partei zu gründen.
Gazeta Prawna: Polens Nein zur Beratergruppe G6
Der polnische Außenminister Sikorski hat den italienischen Vorschlag abgelehnt, eine Sechsergruppe zur Beratung wichtiger europäischer Fragen ins Leben zu rufen. Die geplante G6 sollte sich aus Polen, Deutschland, Italien, Großbritannien, Spanien und Frankreich zusammenstellen, meldet die Gazeta Prawna. Nach Vorstellungen Italiens sollte diese Gruppe eine zu starke französisch-deutsche Dominanz verhindern helfen. Sikoski dagegen sieht in der G6 eine „formale Teilung der Mitgliedsstaaten in verschiedenen Kategorien. Es gibt ohnehin schon viele Teilungen in der EU und sie erschweren nur das Leben“, betonte Sikorski für die Gazeta Prawna.