• Großes Weihnachtsbaum-Wettrüsten hat begonnen
  • 02.12.2010

DZIENNIK:  Euro-Krise hat Auswirkungen auf Polen


Die Euro-Krise in Irland und Portugal hat auch Auswirkungen auf Polen. Zwar steht die polnische Wirtschaft ganz gut da. Aber die Regierung befürchtet nun eine Abwertung des Zloty. Wenn es so kommen sollte, steigt die polnische Staatsverschuldung über die kritische Grenze von 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das schreibt heute die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Słaby złoty pogrąży budżet). Laut der Zeitung hat die Regierung folgende Rechnung aufgemacht: Sollte der Zloty gegenüber dem Euro um 50 Groszy an Wert verlieren, dann steigt der Wert des polnischen Schuldenbergs automatisch an. Und zwar um etwa 16 Milliarden Zloty. Rechnet man diese Summe zur aktuellen Verschuldung dazu, rutscht Polen über die kritische Marke von 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die Regierung, so schreibt die Zeitung, tut nun also alles, um die eigene Währung zu stärken. Dabei hat sie zwei Möglichkeiten. Zum einen kann sie die Euro-Reserven aus den EU-Fonds zum aktuellen Kurs in Zloty umtauschen. Zum anderen kann sie die Zentralbank bitten, einzuschreiten und den Zloty zu stärken. Doch in erster Linie hofft die Regierung darauf, dass sich die europäischen Finanzmärkte wieder beruhigen. Wenn die Turbulenzen überstanden sind, so sagen Regierungsvertreter, steige auch der Wert des Zloty wieder. Nun bleibt also nur die Frage, wann das passiert, schreibt Dziennik. 

 

GAZETA WYBORCZA: Stadion soll Büro- und Konferenz-Zentrum werden


Das neugebaute Warschauer Nationalstadion ist das einzige Stadion, in dem nach der Europa-Meisterschaft 2012 kein einziger Fußball-Club spielen wird. Die beiden Hauptstadtclubs haben dankend abgelehnt. Legia hat ihr eigenes neues Domizil und Polonia ist der Unterhalt einfach zu teuer. Also muss ein neues Konzept her, schreibt heute die Gazeta Wyborcza (Burowiec Narodowy). Und wie es im Moment aussieht, wird das Stadion nach der EM kurzerhand zum Büro- und Konferenzzentrum umgewandelt. Schließlich befindet sich in dem gigantischen Bau dann zum Beispiel der größte Konferenzsaal Warschaus. Er soll bis zu 2000 Menschen fassen können.
Im Moment ist die Unternehmensberatung Ernst&Young damit beauftragt, ein Konzept dafür zu entwerfen, wie das Nationalstadion nach der EM bewirtschaftet und unterhalten werden soll. Selbst wenn keinerlei Veranstaltungen stattfinden, müssen trotzdem rund 2,5 Millionen Euro aufgewendet jährlich werden, um das Stadion zu heizen und zu beleuchten. Bleibt es in Betrieb, kostet der Unterhalt wohl um die 7,5 Millionen Euro pro Jahr. Und die sollen, wenn es nach Ernst&Young geht, in erster Linie durch Großveranstaltungen erwirtschaftet werden. Konzerte, Messen, Großkonferenzen. Das bewegliche Dach des Stadions sei das große Plus an der Sache. So sei man wetterunabhängig und könne das Stadion ganzjährig nutzen.
Ob je wieder Fußball gespielt wird in dem Prestige-Objekt, ist noch immer fraglich, schreibt die Zeitung. Vermutlich wird es für die Nationalmannschaft reserviert sein. Die bestreitet für gewöhnlich sechs Spiele pro Jahr im eigenen Land. Ob die aber alle auch in Warschau stattfinden werden, ist noch ungewiss, so die Gazeta Wyborcza.

 

DZIENNIK: Großes Weihnachtsbaum-Wettrüsten hat begonnen


In Polen hat das große Weihnachtsbaum-Wettrüsten begonnen. Die größten Städte konkurrieren um den größten und schönsten Weihnachtsbaum – und geben dafür eine ganze Menge Geld aus, schreibt heute die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna (Prezydenci ścigają się na wysokość choinki). Der größte Weihnachtsbaum steht – natürlich – in der Hauptstadt Warschau. Und zwar auf dem Schlossplatz. 27 Meter hoch, aus Plastik und sehr bunt. Dieses Wunderwerk plus Dekoration, so schreibt die Zeitung, lässt sich die Stadt rund 175 000 Euro kosten. Doch das ist noch nicht die Spitze. Meister im Geldausgeben für städtische Weihnachtsdeko ist definitiv Wroclaw. 350 000 Euro sind im Stadtbudget dafür vorgesehen. Dafür gibt es in Wroclaw aber dann auch zwei Weihnachtsbäume, lesen wir im Dziennik.  

 

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