GW: Wulffs Historischer Besuch in Auschwitz
Die Feierlichkeiten zum 66. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz stehen in den polnischen Zeitungen an erster Stelle. Die Artikel und Kommentare konzentrieren sich vor allem auf die Rede von Bundespräsident Wulff. „Der Name Auschwitz steht wie kein anderer für die Verbrechen Deutscher an Millionen von Menschen. Sie erfüllen uns Deutsche mit Abscheu und Scham“, betonte Wulff gestern in Auschwitz. Es war ein historischer Besuch und eine historische Rede, schreibt die Gazeta Wyborcza. Wulff ist nämlich der erste Bundespräsident, der bei den Gedenkfeierlichkeiten auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine Rede gehalten hat. Seine Vorgänger, Roman Herzog und Horst Köhler, besuchten das Vernichtungslager, beide vermieden hier jedoch ganz bewusst jedes Wort.
RZ: Lukaschenko kritisiert Polen und die EU
Nach der harschen Kritik Polens, Deutschlands und der EU am harten Vorgehen gegen Demonstranten nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen in Weißrussland, werden die weißrussischen Beschuldigungen gegenüber Polen immer schriller. Einem Bericht der Rzeczpospolita zufolge behauptet Präsident Lukaschenko, dass Polen die Hälfte des weißrussischen Territoriums beansprucht. Polen wolle die Grenze bis kurz vor Minsk verschieben, befand Lukaschenko. Kritik erntet auch die EU. Laut dem Diktator gehe es der EU weniger um demokratische Standards als um imperialistische Einflussnahme. Das Blatt weist mit einiger Beunruhigung darauf hin, dass Anschuldigungen dieser Art noch nie von einem so hochrangigen Politiker aus Weißrussland gemacht worden sind. Die Europäische Union erwägt nun Sanktionen gegen das Land und gegen den Diktator persönlich.
Newsweek: Touristen stürmen Warschau
Immer mehr Touristen kommen nach Warszawa, stellt das Wochenmagazin Newsweek fest. Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass die Hauptstadt zu einem immer attraktiveren Reiseziel in Europa wird.
Sehenswürdigkeiten, Einkäufe und Familie sind, laut dem Magazin, die drei wichtigsten Gründe um Warschau zu besuchen. Die Touristen loben sehr oft das vielfältige kulinarische Angebot der polnischen Metropole. Viele weisen auch auf die Gastfreundlichkeit der Warschauer hin. Laut Studie besuchen am häufigsten Deutsche, Spanier, Engländer, Franzosen und Amerikaner die Stadt.
Die guten Ergebnisse der polnischen Hauptstadt seien kein Zufall, meint Jan Korsak, Vorsitzender der Polnischen Touristikkammer. Dies sei eine Folge der guten Zusammenarbeit zwischen Warschau und vielen europäischen Metropolen.
Kein Wunder, dass sich die Stadt bei so viel Zuspruch und Popularität um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt 2016 bemüht. Schon jetzt gibt es in der polnischen Metropole viele wichtige und prestigeträchtige Kulturveranstaltungen. Was sicherlich fehlt, ist gute Werbung für diese Ereignisse. Das soll sich bald ändern. Über das pulsierende Kulturleben der Stadt soll künftig eine moderne Internetseite informieren. In sechs Sprachen will sich die Großstadt an der Weichsel vor allem als ein Festivalzentrum vorstellen.
Autor: Joachim Ciecierski
Redaktion: Filip Zuchowski