GAZETA WYBORCZA: Johannes Paul II. auf Facebook
Johannes Paul der II. soll ein eigenes Facebook-Profil bekommen, berichtet heute die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Jan Pawel II na Facebooku). Das Profil des verstorbenen Papstes soll nicht nur über die für Mai geplante Seligsprechung informieren, sondern auch konkretes Wissen über das Pontifikat des polnischen Papstes vermitteln. Schon seit langer Zeit ist Johannes Paul der II. im Internet präsent. Es gibt bereits mehrere Websites, die über das Leben und Werk des Verstorbenen informieren. Das Apostolische Vikariat in Rom erstellte erst vor kurzem eine neue Internetseite, auf der die Besucher auch einige Einzelheiten zur Person von Johannes Paul des II. finden können. Unter der Sparte „Leiden” wird zum Beispiel das Leben des polnischen Papstes aus einer ungewöhnlichen Perspektive beschrieben – und zwar aus der Perspektive der Unfälle und Krankheiten. Die Geschichte beginnt mit dem Attentat von 1981 und endet mit der Kehlkopfentzündung und der Atemnot des Geistlichen zwei Monate vor seinem Tod. Die Facebook-Seite des Papstes wird es in sieben Sprachen geben, informiert Gazeta Wyborcza.
RZECZPOSPOLITA: Jeder will eine Philharmonie haben
Philharmonie-Gebäude schießen in Polen wie Pilze aus dem Boden, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita (Cala Polska buduje filharmonie). Die neue Philharmonie in Stettin hat fünf Stockwerke und mehrere Konzertsäle mit insgesamt 1200 Plätzen. Die Investition soll umgerechnet 25 Millionen Euro kosten. Die Hälfte dieser Summe wird aus Brüssel nach Stettin fließen. Laut der Stadtverwaltung werde das neue Gebäude zu den modernsten Kulturinstitutionen im ganzen Land gehören.
Stettin ist keine Ausnahme, schreibt Rzeczpospolita. Vor kurzem entstand eine neue Philharmonie in Zielona Gora. In der alten gab es 200 Plätze, in der neuen sind es schon 400. Neue Philharmonie-Gebäude entstehen unter anderem auch in Olsztyn, Koszalin und Kielce. Das Westpolnische Gorzow Wielkopolski wird bald die erste Philharmonie in seiner langjährigen Geschichte erhalten. Doch nicht alle freuen sich über den Kultur-Boom. Laut dem Abgeordneten der Regierungspartei, Jerzy Synowiec wolle Gorzow Wielkopolski mit der Philharmonie seine kleinstädtischen Komplexe heilen. Zudem bestehe die Frage, wer den Bau bezahlen soll. Gorzow könne sich keine Philharmonie leisten, außerdem gebe es in der Stadt fast gar kein Bedürfnis nach hoher Kultur, sei Synowiec überzeugt. Die wenigen Besucher in Gorzow Wielkopolski könnten für ein Klassik-Konzert nach Poznan oder Berlin fahren, meint der Politiker.
Professor Ryszard Cichocki, Soziologe an der Universität in Poznan weist darauf hin, dass sich auch kleinere Städte für den Bau von Philharmonie-Gebäuden entscheiden, weil die Investitionen großenteils von der Europäischen Union getragen werden. Gäbe es die Unterstützung seitens Brüssel nicht, würden wohl viele Städte auf ihre Pläne verzichten, so Professor Cichocki in der Rzeczpospolita.
POLSKA/THE TIMES: Zeit für eine Diät
Polnische Politiker gehen auf Diät –statt Süßigkeiten, Grütze und Karottensaft. Der Preis dafür ist hoch, doch das Image viel wichtiger. Die Zeit läuft, und die kommenden Parlamentswahlen rücken immer näher, schreibt die Tageszeitung Polska/The Times (Politycy chudną, bo zbliżają się wybory). Im Kampf mit den Kalorien gehört ohne Zweifel der Oppositionspolitiker Boleslaw Piecha zu den Favoriten. Sein Ergebnis: 20 Kilo in nur 8 Monaten. Der PiS-Abgoerdnete war mit seiner Kondition nicht zufrieden. Außerdem fand er auch die hohen Blutzuckerwerte beunruhigend. Die Diät-Pläne von Piecha reichen aber weit über die kommenden Wahlen im Herbst hinaus. Der Politiker meint, um richtig abzunehmen, müsse man mindestens 3 Jahre daran arbeiten.
Seine politischen Konkurrenten sind meistens beeindruckt. Doch manche scherzen, nach der Diät habe sich Boleslaw Piecha verändert. Das Lächeln sei aus seinem Gesicht verschwunden. Er kämpfe auch nicht so verbissen wie früher in politischen Diskussionen, sagt Danuta Pietraszewska, Abgeordnete der Regierungspartei PO. Ironische Kommentare seitens der politischen Gegner seien verständlich, meint das Blatt. Aber für seine Parteikollegen ist Boleslaw Piecha ein wahrer Held. Er werde die gleiche Diät wie Piecha einführen müssen, erklärt Grzegorz Janik, Oppositionspolitiker aus Oberschlesien. Seine Diäten seien bislang nicht so erfolgreich wie die von Piecha gewesen.
Wir drücken die Daumen!
Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Paul Sklorz