• Belarus – dieses Land verdient ein besseres Los
  • 30.03.2011

Gazeta Wyborcza:  Belarus – dieses Land verdient ein besseres Los

In der Gazeta Wyborcza bedankt sich der belarussische Korrespondent der Zeitung Andrzej Poczobut für die Unterstützung, die er aus Polen erhalte. Nachdem die belarussische KGB begonnen hatte, Ermittlungen gegen den Journalisten zu führen, hatte die Gazeta Wyborcza Poczobut angeboten, mit seiner Familie aus Belarus zu fliehen und sich in Polen niederzulassen. Er sei dankbar für dieses Angebot. Es sei gut zu wissen, dass er Freunde habe, denen sein Schicksal nicht egal ist, schreibt der Journalist. Er wolle jedoch in Belarus bleiben. Die Strategie des Regimes gegenüber unabhängigen Medien bestehe eben darin, unbequeme Journalisten zur Emigration zu zwingen. Lukaschenko wolle, dass die Welt Belarus vergisst. Seine Mission, so Poczobut, bestehe darin, alles zu tun, damit diese Strategie nicht aufgeht. Er möge Weißrussland und die Grodno-Region, in der er aufgewachsen sei, halte er für den besten Ort der Welt. Dieses Land verdiene ein besseres Los, so Poczobut in der Gazeta Wyborcza.
 
Dziennik/Gazeta Prawna: Ostseepipeline - Chemiekonzerne vs. Schatzministerium

Die polnischen Unternehmen sind an Gas aus der umstrittenen Ostseepipeline interessiert. Das erfahren wir aus Dziennik/Gazeta Prawna. Die Ostseepipeline, erinnert die Zeitung, ist eine deutsch-russische Initiative, gegen die die polnischen Diplomaten jahrelang protestiert hatten. Die Investition, so die Politiker, richte sich gegen die polnischen politischen und wirtschaftlichen Interessen. Wie sich nun herausstellt, sind die polnischen Chemie-Unternehmen anderer Meinung als die Politiker. Sie würden das russische Gas, das ihnen der polnische Gaskonzern PGNiG verkauft, gerne gegen billigeres Gas aus der Ostseepipeline tauschen. Das Projekt der dafür notwendigen Verbindung zwischen der Ostseepipeline und dem polnischen Gassystem haben die Chemiekonzerne auch schon vorbereitet. Nun müsste nur noch das Schatzministerium grünes Licht geben. Das wird allerdings nicht einfach sein, prophezeit die Zeitung: nicht nur richtet sich das Projekt gegen die polnische Energiepolitik, Gas aus der Nordstream wäre auch eine Konkurrenz für den geplanten Flüssiggashafen in Swinemünde. Uns steht also eine interessante Diskussion zwischen Wirtschaft und Politik bevor, so Dziennik/Gazeta Prawna.
 
Rzeczpospolita: Die Polen glauben an Wunder

Die Mehrheit der Polen glaubt an Wunder. Das geht aus einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts TNS OBOP für die Rzeczpospolita hervor. Demnach sind 64 Prozent der Polen überzeugt, dass es Wunder gibt. Viele der Befragten sind zum Beispiel der Meinung, dass Reliquien von Heiligen Wunder herbeiführen können. So zum Beispiel die Bluttropfen von Johannes Paul II., die Kardinal Stanislaw Dziwisz dem verunglückten polnischen F1-Piloten Robert Kubica geschenkt hat. Knapp die Hälfte der Polen ist überzeugt, dass sie dem Rennfahrer bei der Genesung helfen können.
Laut dem Warschauer Priester Bogdan Bartold hängen diese Ergebnisse unter anderem mit dem Seligsprechungsprozess von Johannes Paul II. zusammen. Dabei habe man nach einem Wunder gesucht und viel in den Medien darüber gesprochen. Dadurch seien die Menschen sensitiver auf die Hand Gottes in ihrem Leben geworden. Der Psychologe Jaroslaw Kulbat indes betont, dass die Ergebnisse solcher Studien in anderen europäischen Staaten ähnlich seien. „Mich würde vielmehr überraschen, wenn sich herausstellen würde, dass nur 20 Prozent der Befragten an Wunder glauben“, so Kulbat.

Autor: Adam de Nisau
Redaktion: Joachim Ciecierski