• Kaczynski nicht so schlimm, wie man ihn malt?
  • 18.04.2011

Wprost: Kaczynski nicht so schlimm, wie man ihn malt

In dem Wochenmagazin „Wprost“ köchelt die Debatte über den ersten Jahrestag der Smolensk-Katastrophe weiter. Wer hat Recht hat im Streit zwischen den Verteidigern des Kreuzes und denen, die die Trauer beenden wollen? Welchen Einfluss hatte die Katastrophe auf die öffentliche Debatte in Polen? Wann wird der polnisch-polnische Krieg enden? In dem Blatt überwiegen kritische Töne gegenüber der Recht und Gerechtigkeit PiS und ihrer Rhetorik. Ausnahme ist ein Interview mit der Soziologin Jadwiga Staniszkis. Darin verteidigt  die Professorin die politische Vision des PiS-Chefs Jaroslaw Kaczynski  und wirft der Regierung Tusk Kurzsichtigkeit vor. Die Regierung habe bei den Ermittlungen zur Smolensk-Katastrophe viele Fehler begangen, die sie nun versuche zu vertuschen. Außerdem sei das Kabinett Tusk gerade dabei, das polnische Rentensystem zu zerstören.

Kaczynski indes habe eine echte Vision Polens. Der PiS-Chef wisse ganz genau, wo Investitionen notwendig sind, damit sich das Land entwickeln kann. Auch im Bereich Außenpolitik präsentiere er oft rasiermesserscharfe Analysen der Situation. Das gehe nur meistens unter, da die Medien Kaczynski nicht wohlgesonnen seien und seine Aussagen karikieren würden, so Jadwiga Staniszkis im Wochenmagazin Wprost.

Dziennik/Gazeta Prawna: Geschäftswelt ändert polnische Hochschulen

Die Geschäftswelt  ändert die polnischen Hochschulen. Das erfahren wir heute aus Dziennik/Gazeta Prawna. Laut der Zeitung bereiten die Hochschulen im Lande für das kommende Jahr Dutzende von neuen Studienrichtungen vor. Ziel dabei ist es, den Absolventen sichere Arbeitsplätze zu garantieren. Marktforschungen und Konsultationen mit großen Unternehmen sollen nun darüber entscheiden, welche Studiengänge eingeführt werden.

So wollen die Universität Warschau sowie die Schlesische Universität auf Anfrage von Energieunternehmen ein Studium in Atomenergetik eröffnen. In zehn Jahren soll in Polen schließlich das erste polnische Kernkraftwerk entstehen und Spezialisten gibt es bisher keine.

Andere geplante marktorientierte Studienrichtungen sind  Ökophysik, interaktives Marketing sowie die Bedienung von Flüssiggas-Terminals.

 

Gazeta Wyborcza: 1. Mai - schwarze Perspektiven für polnischen Arbeitsmarkt

Die linksliberale Gazeta Wyborcza blickt auf die Öffnung des deutschen, österreichischen und schweizerischen Arbeitsmarkts Anfang Mai. Das Blatt erinnert daran, dass laut Regierungsschätzungen innerhalb der kommenden drei  Jahre 400 000 Polen das Land verlassen werden. Am meisten betroffen sein werden die westlichen Regionen des Landes und  die Berufsgruppen Hebammen, Ingenieure, Informatiker, Ärzte und qualifizierte Arbeiter.

Ohne die Polen, lesen wir in der Gazeta Wyborcza, die nach Deutschland auswandern, wird die polnische Wirtschaft Probleme bekommen. „Die Gesellschaft altert, die Generation des demographischen Hochs geht in Rente. So wird Polen bis 2015 über 800 000 Menschen im Produktionsalter verlieren“, so Pawel Strzelecki von der Nationalbank NBP in der Gazeta Wyborcza. 

Autor: Adam de Nisau

Redaktion: Elisabeth Lehmann