• Wer wollte den Papst töten?
  • 21.04.2011

GAZETA WYBORCZA: Wer wollte den Papst töten?

Ein Buch, das gestern veröffentlicht wurde, bringt neue Fakten zu dem misslungenen Attentat auf Johannes Paul II. vor über 30 Jahren. Hinter dem Attentat vom 13. Mai 1981 stand die rechtsextreme Organisation “Die grauen Wölfe”. Die Vermutung, in den Komplott wäre der bulgarische Geheimdienst verwickelt, sei eine Erfindung der Amerikaner gewesen, schreibt heute die Tageszeitung Gazeta Wyborcza und beruft sich auf die Buchautoren. Die CIA wollte somit die bulgarischen Kommunisten und ihre Zentrale in Moskau bloßstellen. Bereits in den 80-er Jahren wurde der eigenartige Verlauf der Vermittlungen mehrmals beschrieben. Zum Beispiel erwähnte der Attentäter Ali Agca erst nach einem Treffen mit Vertretern des italienischen Geheimdienstes, der mit der CIA eng zusammenarbeitete, seine bulgarischen Kontakte. Die Buchautoren, ein italienisch-türkischen Duo, haben sich mit dem Türken Ali Agca getroffen. Nach einer über 20-jährigen Haftstrafe lebt er nun in seinem Heimatland. Agca überzeugte das Journalisten-Duo von einer einfachen Erklärung des Attentats und versicherte, es habe keinen Sinn nach neuen Fakten in Sofia oder Moskau zu suchen. Das Problem besteht jedoch darin, dass Ali Agca seit den 80-er Jahren mehrmals seine Aussagen geändert hat, schreibt das Blatt. Auch das neue Buch über das Attentat auf Johannes Paul II. liefert also keine endgültige Antwort auf die Frage, wer den polnischen Papst töten wollte.

 

GAZETA WYBORCZA: Streit um da Vincis Gemälde  

Das berühmte Gemälde von Leonardo da Vinci „Die Dame mit dem Hermelin“ darf an Berlin, Madrid und London ausgeliehen werden, teilte das Kulturministerium gestern mit. Doch die Diskussion über das Gemälde ist keineswegs vom Tisch, schreibt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Das Nationalmuseum in Krakau, wo das Bild aufbewahrt wird, weist darauf hin, dass solch ein wertvolles Bild das Land nicht verlassen sollte. Sogar die höchste Versicherung und die Regierungsgarantien taugen nicht viel bei einem derartig wertvollen Kunstwerk. Das Krakauer Museum beruft sich auch auf das Beispiel der „Mona Lisa“ von da Vinci, die den Pariser Louvre nicht verlässt.

Anderer Meinung ist der Eigentümer des Gemäldes, die Czartoryski-Stiftung. Sie will die Renovierungsarbeiten in dem Krakauer Museum ausnutzen, um das Bild dem internationalen Publikum zu zeigen und somit für das Museum zu werben, so die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Nach seiner Reise kehrt das Gemälde nach Krakau zurück und wird dort dauerhaft ausgestellt.

 

RZECZPOSPOLITA: Immer mehr Polen gehen Bankrott  

Viele Polen in Großbritannien kommen mit ihren Schulden nicht zu Recht, berichtet heute die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die Geschichte von Tomek ist keine Ausnahme. Vor zwei Jahren eröffnete er in der Nähe von London ein kleines Lebensmittelgeschäft. Mit der Zeit wollte der Pole seine Firma ausbauen, und nahm neue Kredite auf. Als auf einmal die Bank seinen Scheck nicht realisieren wollte, nahm er erneute einen Kredit auf. Von Tag zu Tag wurde seine finanzielle Situation immer komplizierter. Nach eine Weile steckte Tomek mitten in der Kreditfalle. Seine Frau schickte er mit ihrem gemeinsamen Kind nach Polen zurück. Seine Firma war Bankrott und der Pole hatte mittlerweile über 30 Tausend Pfund Schulden angehäuft.  

Laut Marktexperten geben die Polen oft mehr aus, als sie verdienen. Das Loch im Haushaltsbudget versuchen sie mit leicht zugänglichen Krediten, Kreditkarten oder den s.g. shopping cards zu stopfen. Laut einer neuen Studie ist die Zahl der Polen in Großbritannien, die ihren Bankrott erklärt haben, im Vergleich zum Vorjahr um 20% gestiegen.

 

Autor: Kuba Kukla

Redaktion: Filip Żuchowski