• Welt ohne bin Laden – nicht sicherer aber besser
  • 04.05.2011

Rzeczpospolita: Welt ohne bin Laden – nicht sicherer aber besser

Ohne bin Laden wird die Welt nicht unbedingt sicherer aber auf jeden Fall besser, schreibt in seinem Kommentar für die Rzeczpospolita der Publizist Jerzy Haszczynski. Sie wird nicht unbedingt sicherer werden, da sich die Terroristen vermutlich rächen wollen. Innerhalb Al Qaidas wird ein brutaler Machtkampf entbrennen. Auf längere Perspektive  kann der Tod bin Ladens aber der Beginn vom Ende Al Qaidas werden. Nicht etwa, weil die Nachfolger bin Ladens weniger blutrünstig und skrupellos sein werden als er – denn sie werden es nicht sein. Aber weil sie nicht in der Lage sein werden, ihn in seiner Rolle als lebendiges Symbol der islamischen Rache für den angeblichen westlichen Kreuzzug zu ersetzen.
Über den Sieg der Kräfte des Friedens und große Genugtuung, lesen wir weiter, sprechen auch die Politiker der europäischen Länder, in denen Terroristen die Gefängnisse sehr frühzeitig verlassen. Man kann diesen Politikern nun die Frage stellen, ob die blutrünstigsten Terroristen und Verbrecher bei ihnen doch nicht zu sanft bestraft werden. Vielleicht wird der Tod bin Ladens ein symbolischer Moment werden für das Verständnis von Gerechtigkeit in der westlichen Zivilisation, so Haszczynski in seinem Kommentar für die Rzeczpospolita.

Gazeta Wyborcza: Über manche Tote sollte man schlecht reden

Zum Tod des Al Qaida-Chefs äußert sich auch der ehemalige Chefredakteur der Gazeta Wyborcza Adam Michnik. Nach dem Tod bin Ladens, spekuliert Michnik, wird sicherlich ein Stimmenchor zu hören sein, dass bin Laden und Al Qaida ein Ergebnis des Dramas der islamischen Welt gewesen sind, einer Welt, die durch ihr Los und den reichen Westen zu Armut, Erniedrigung und Demütigung verdammt ist. Sicher, so Michnik weiter, haben Fanatismus und der islamische Terrorismus soziale und historische Ursachen. Ebenso hatten diese auch der Faschismus und der Bolschewismus. Aber der Tod von Hitler, Mussolini, Ceausescu war –neben der tragischen Dimension – auch Ausdruck des Widerspruchs der menschlichen Rasse gegen das Böse. Diejenigen, die Hass und Grausamkeit verbreitet haben, wurden vernichtet. Man sollte zwar nicht schlecht über Tote reden, aber über diese Toten – wie Hitler, Mussolini, Ceaucescu und bin Laden – sollte man schlecht und viel reden. Als Lehre und Mahnung, schreibt Adam Michnik in der Gazeta Wzborcza.

Dziennik/Gazeta Prawna: Harley Davidsons direkt vom Warschauer Hauptbahnof

Auf dem Warschauer Hauptbahnhof wird man bald eine Harley Davidson kaufen können. Wie die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna berichtet, möchte die Motorrad-Firma eine Gewerbefläche auf dem renovierten Bahnhof mieten. Außerdem werden pünktlich zur Europameisterschaft 2012 auch viele weitere bekannte globale Marken in dem Bau zu finden sein – Geschäfte, ein Volleyball-Pub, Cafes, Restaurants und ein Fast Food-Restaurant. Der Bahnhof in Warschau wird vor der Euro 2012 rundum erneuert. Das Projekt hat bisher über 10 Millionen Euro gekostet, es soll bis Mitte 2012 beendet werden, so Dziennik/Gazeta Prawna.


Autor: Adam de Nisau

Redaktion: Elisabeth Lehmann