• Deutsch-polnischer runder Tisch in einer Sackgasse
  • 05.05.2011

Rzeczpospolita: Deutsch-polnischer runder Tisch in einer Sackgasse

Die Gespräche über die in Deutschland lebenden Polen stecken in einer Sackgasse, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. Ziel der seit einem Jahr dauernden Gespräche am runden Tisch war es, die Asymmetrie in der Behandlung der deutschen Minderheit in Polen und der Polen in Deutschland aufzuheben. Morgen sollen die Ergebnisse der Verhandlungen präsentiert werden. Sie sollen Teil einer gemeinsamen Deklaration der deutschen und polnischen Regierung zum 20. Jahrestag des deutsch-polnischen Freundschaftsvertrags werden. Aber bis heute gibt es keine einheitliche deutsch-polnische Stellungnahme, bedauert der Chef der deutschen Polonia Wieslaw Lewicki. Die beiden Seiten sind sich weiterhin uneinig, wie weit die Rechte der in Deutschland lebenden Polen reichen sollten. Deutschland hat sich bereit erklärt, ein Büro der Polonia in Berlin und eine Internetseite der Polonia mitzufinanzieren,  auch für die Rehabilitierung der Mitglieder der Vorkriegspolonia gibt es grünes Licht. Kritisch wird es beim Thema „Minderheitenstatus“ – davon, diesen auch nur einem Teil der deutschen Polonia zu gewähren, will Deutschland nichts hören. „Wir sind stinksauer“ , betont Lewicki. „Alle Änderungen, die ausgehandelt wurden, haben eher kosmetischen Charakter. Die Ungleichbehandlung von Polen in Deutschland und Deutschen in Polen wird bestehen bleiben.“ Auf das Argument, dass Deutschland dann auch den Türken den Minderheitenstatus geben müsste, antwortet die polnische Seite: „Die Türkei und Deutschland haben keinen Traktat über gute Nachbarschaft unterschrieben und im Gegensatz zu den Polen sind die Türken in Deutschland nie eine Minderheit gewesen“, lesen wir in der Rzeczpospolita.

 

Gazeta Wyborcza: Regierung will härter gegen Hooligans durchgreifen

Nach der Prügelei beim Meisterschafts-Spiel in Bydgoszcz hat die Regierung versprochen, hart gegen Hooligans durchzugreifen. Die Gazeta Wyborcza fasst die Ankündigungen von Premierminister Donald Tusk zu dem Thema zusammen: Erstens sollen Stadionverbote für Hooligans von jetzt an nicht nur für Fußballspiele, sondern für alle Massenveranstaltungen gelten. Zweitens: Wenn die Polizei zu dem Schluss kommt, dass ein Stadion nicht die notwendigen Sicherheitskriterien erfüllt, so wie es in Bydgoszcz der Fall war, hat der Wojewode die Pflicht das Objekt für die Fans zu schließen. Drittens schließlich soll die Gesetzesnovelle in einem speziellen, schnellen Modus, also noch vor den Parlamentswahlen, verabschiedet werden.

Am Dienstag war es nach dem Finale um die Polnische Fußballmeisterschaft in Bydgoszcz zu schweren Ausschreitungen zwischen den Fans beider Mannschaften gekommen. Die Schäden werden auf 10 000 Euro geschätzt, der Einsatz der Polizei hat knapp 250 000 Euro gekostet. Allem zugesehen haben Vertreter der UEFA, schreibt die Gazeta Wyborcza.

 

Dziennik/Gazeta Prawna: Teures Gemüse

Schlechte Nachrichten für Fans von Saisonobst bringt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Wie das Blatt berichtet wird es in diesem Jahr keine billigen Früchte an den Marktständen geben. Die plötzliche Rückkehr des Winters hat einen beträchtlichen Teil der Erdbeeren-, Apfel-, Kirschen- und Birnenernte im Süden und Westen des Landes zerstört. Und die Katastrophe ist noch nicht zu Ende. Laut Wetterprognosen, soll es mindestens bis zum 7. Mai nachts frösteln. Dabei reicht es, wenn in der Blütezeit die Temperatur für zwei Stunden auf zwei Grad fällt, um die Pflanzen zu vernichten, betont Pflanzenexperte Janusz Suszyna im Dziennik.

Autor: Adam de Nisau

Redaktion: Elisabeth Lehmann