GAZETA WYBORCZA: Zwei Tage mit Obama
In den kommenden Tagen stattet der US-Präsident Barack Obama Polen einen offiziellen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit werden wichtige politische Entscheidungen getroffen, schreibt das Blatt Gazeta Wyborcza. Obamas Visite soll zeigen, dass Amerika an der Zusammenarbeit mit dem östlichen Teil Europas interessiert ist, kommentiert das Blatt. In Polen wird Barack Obama die Stationierung einer Division der Kampfflugzeuge F-16 im polnischen Łaski bekanntgeben. Polnische Diplomaten sind sich sicher – das wird ein historisches Ereignis werden. Zum ersten Mal werden amerikanische Streitkräfte im östlichen Teil Europas stationieren und polnische Piloten werden zusammen mit den amerikanischen fliegen.
Bei der Visite von Barack Obama in Warschau werden beide Seiten eine „Übersicht“ der wirtschaftlichen Zusammenarbeit unternehmen, meint Gazeta Wyborcza. Polen ist ein Land, in dem sehr viele amerikanische Investitionen realisiert werden. Im letzten Jahr hat Polen in dieser Hinsicht sogar Indien überholt. Der amerikanische Senator Mark Kirk appellierte darüber hinaus an den amerikanischen Präsidenten, dieser sollte die Abschaffung der Visumspflicht für polnische Bürger unterstützen. Doch sowohl die polnische als auch die amerikanische Seite unterstreichen, dass die Visumspflicht für die Polen nicht zu den führenden Themen dieser Visite gehört, meint Wyborcza.
Nach dem Tod von Osama bin Laden wird ein besonders großer Nachdruck auf die Sicherheit des US-Politikers bei seiner Polen-Reise gelegt. Der Sprecher der polnischen Regierung versichert, dass polnische Behörden seit mehreren Tage sehr intensiv mit dem amerikanischen Secret Service zusammenarbeiten, soweit Gazeta Wyborcza über die Polen-Visite von Barack Obama in Polen.
RZECZPOSPOLITA: Kein Geld für neue Autobahnen
Die Ära des großen Straßenbaus in Polen geht zu Ende, bevor sie eigentlich begonnen hat, lautet heute eine Schlagzeile in der Tageszeitung Rzeczpospolita. Der Grund dafür ist sehr einfach: Geldmangel. Die wichtigsten Ausschreibungen wurden bereits durchgeführt. Nun plane man nur Vorbereitungsarbeiten, die mit keinen großen finanziellen Ausgaben verbunden seien, sagt Marcin Hadaj von der Direktion der Straßen und Autobahnen. Die nächsten großen Ausschreibungen werde es wahrscheinlich erst nach dem Jahr 2015 geben, sagt der Marktexperte Wojciech Malusi.
In Polen gibt es zur Zeit ca. 350 bis 400 Firmen, die sich mit dem Straßenbau sowie mit dem Erhalt der existierenden Straßen beschäftigen. Sogar die Hälfte davon könnte in den kommenden Jahren in große Probleme geraten, prophezeit das Blatt. Das wiederum würde höhere Arbeitslosigkeit bedeuten. Ein wichtiges Element des wirtschaftlichen Aufschwungs in den letzten Jahren in Polen waren doch große Infrastrukturinvestitionen, so Rzeczpospolita.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Polen – ein großes Projekt
Ihnen sei eine Diagnose der jetzigen Situation in Polen gelungen, sagte Jaroslaw Kaczynski am Samstag auf dem Königsschloss in Warschau. Mehrere Tage lang haben sich konservative Intellektuelle an dem Kongress „Polen – ein großes Projekt” beteiligt. Das mehrtägige Treffen war eine Fortführung der Idee des im letzten Jahr verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski. Der Kongress wurde in diesem Jahr vom Zwillingsbruder des verstorbenen Politikers, dem Oppositionsanführer Jaroslaw Kaczynski veranstaltet. Soll es eine Zeichen dafür sein, dass die Kaczynski-Partei einen Kontakt mit den Intelektuellen Kreisen in Polen sucht, fragt das Blatt und antwortet sofort: nein. Es sei halt ein Teil der Wahlkampagne, Jaroslaw Kaczynski wolle einfach diesen Intellektuellen, die sowieso mit seiner Partei sympathisieren, Mut machen, so Dziennik/Gazeta Prawna.