• Kriminalität an polnischen Schulen nimmt zu
  • 16.05.2011

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Kriminalität an polnischen Schulen nimmt zu

Die Kriminalität an polnischen Schulen nimmt zu. Das schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna in ihrer heutigen Ausgabe. Demnach geht aus der aktuellen Polizeistatistik hervor, dass die Zahl der Rechtsverstöße an polnischen Schulen im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen ist. Die schweren Vergehen, wie zum Beispiel räuberische Erpressung, haben sogar um knapp 60 Prozent zugenommen. Und diese Zahlen ähneln sich an allen Schultypen – egal ob Grund- oder Berufsschule oder Gymnasium. Ähnliche Probleme mit Gewalt an Schulen hatte Polen schon einmal in den 90er Jahren. Damals wurden vor allem jüngere Schüler von älteren eingeschüchtert. Die Politik hat in der Zeit zahlreiche Programme angekündigt, um der Gewalt Herr zu werden. Doch es ist bei Ankündigungen geblieben. Nun holt die Realität die Politik wieder ein, meint Dziennik.


RZECZPOSPOLITA: Arbeiten im eigenen Land? Nein, danke!

Arbeiten im eigenen Land? Nein, danke! Das sagen laut einer internationalen Umfrage 58 Prozent der Polen. Wie die Rzeczpospolita berichtet, ist die Auswanderungslust unter den Polen damit weitaus verbreiteter als unter anderen Völkern. Der Trend wird auch von inländischen Umfragen bestätigt. Der Hauptgrund, so geben die meisten Polen an, ist ein Mangel an Zukunftsperspektiven im eigenen Land. Interessant ist aber auch, dass es die meisten Polen nicht mehr nach England oder Irland zieht, sondern Deutschland und Holland zu Traumzielen werden. Dort, so versprechen sich die meist jungen Auswanderer, können sie sich beruflich besser entwickeln und auf der Karriere-Leiter nach oben klettern. Außerdem sei die Entfernung ein ganz wichtiger Fakt. Polen sind sehr familienverbunden und wollen schnell und oft nach Hause reisen, schreibt die Rzeczpospolita. 


GAZETA WYBORCZA: Ausländer dringend gesucht!

Die Gazeta Wyborcza beschäftigt sich heute mit der Kehrseite der Auswanderung. Dem polnischen Arbeitsmarkt fehlen die Leute und er ist eigentlich dringend auf Zuwanderer angewiesen. Aber Immigranten wird das Leben in Polen nicht leicht gemacht. Auf die Einbürgerung müssen sie oft bis zu 15 Jahre warten, Bildungsangebote für Migrantenkinder sind rar, denn die Schulen sind nicht auf fremdsprachige Kinder eingestellt. Auch an Wahlen können Ausländer nicht teilnehmen. Kein Wunder also, dass sie in Polen eine Seltenheit sind. 100 000 Migranten leben nach neuesten Schätzungen legal im Land.
Doch die Politik muss langsam umdenken, meint die Zeitung. Schon jetzt ist absehbar, dass die polnische Gesellschaft drastisch altert und spätestens in 20 Jahren nicht mehr genug junge Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Dafür steigt aber die Zahl der Rentner, die auch etwas verdienen wollen. Das System gerät also ins Schwanken. Und um das zu vermeiden, braucht man vor allem Zuwanderer, am liebsten aus den östlichen Nachbarstaaten. Die sind oft gut ausgebildet und haben selten Probleme, sich zu integrieren, schreibt die Gazeta Wyborcza.

ele/adn