• Führerscheinexamen werden härter
  • 18.05.2011

Rzeczpospolita: Führerscheinexamen werden härter

Die schriftlichen Führerscheinexamen in Polen werden härter. Darüber ist heute in der Tageszeitung Rzeczpospolita zu lesen. Demnach sollen die angehenden Autofahrer in Zukunft nicht mehr nur mit Hilfe von Tests geprüft werden, wie bisher. Für mehr Realitätsnähe sollen ab 2012 spezielle Videosimulationen von Verkehrssituationen sorgen: 10 Sekunden soll der Führerschein-Kandidat für eine Antwort auf die Frage zum Clip haben, eine Verbesserung der Antwort wird nicht möglich sein. „Das ist eine gute Entscheidung“, meint der Chef der Polnischen Prüfungskommission Henryk Radomski. „So, wie man auf der Straße seine Entscheidung nicht rückgängig machen kann, so sollten die Geprüften während der Simulation auch nicht diese Möglichkeit bekommen“, so Radomski.
Die Gesetzesnovelle zur Führerscheinprüfung tritt im Februar 2012 in Kraft, schreibt die Rzeczpospolita.
 
Wprost: Kampf gegen E-Hooligans

Die polnische Regierung hat neulich den Hooligans in den Stadien den Krieg erklärt, das Wochenmagazin Wprost indes geht nun in den Kampf mit deren Internetvariante – den E-Hooligans. So hat das Magazin in dieser Woche sein Internetforum blockiert. In dem Leitkommentar zu der aktuellen Ausgabe der Wprost erklärt Chefredakteur Tomasz Lis die Hintergründe dieser Entscheidung. In der letzten Zeit, so Lis, habe sich auf dem Forum pseudopatriotisches und pseudokatholisches Gesindel breitgemacht, das vor allem damit beschäftigt gewesen sei, alle möglichen Leute durch den Dreck zu ziehen. Er entschuldige sich bei dem Gesindel, aber es müsse sich nun eine andere Adresse suchen. Klar, lesen wir weiter, lohne es sich, für Meinungsfreiheit zu kämpfen. Meinungsfreiheit setze allerdings voraus, dass man die Verantwortung für seine Worte übernimmt und nicht anonym schreibt. Sie dürfe auch nicht bedeuten, dass man brutale Attacken, Unterstellungen und Verleumdungen im Internet ohne Einschränkungen gutheißt. Denn ein Hooligan begehe ein Verbrechen nicht nur, wenn er in einem Stadion randaliere. Er verstoße gegen das Recht auch dann, wenn er ohne Pardon und ohne Maß beleidige, unabhängig davon, ob das auf den Tribünen geschehe oder vom heimischen Computer aus, so Tomasz Lis zur Schließung des Internetforums des Wochenmagazins Wprost.   

Rzeczpospolita: Freiwillige gesucht

Die jungen Polen sind gesellschaftlich nicht besonders engagiert, schreibt die Rzeczpospolita. Die Zeitung beruft sich auf das Eurobarometer, eine europaweite Umfrage, die während der europäischen Woche der Jugend präsentiert wurde.  Demnach engagieren sich nur 16 Prozent der jungen Menschen in Polen in Freiwilligenarbeit. Damit belegt das Land in diesem Bereich den vorletzten Platz in Europa. Weniger Freiwillige gibt es nur in Italien. „Das ist ein fatales Ergebnis. Wir haben eine Gesellschaft, die sich selbst den Rücken kehrt“, bedauert der Psychologe Janusz Czapinski. Laut Czapinski läßt sich der Unwille zu ehrenamtlichen Tätigkeiten noch auf den Kommunismus zurückführen. „Die Jungen schauen darauf, was ihre Eltern machen. Mama und Papa gehören keiner Organisation an, sie werden sich also auch nicht engagieren“, so der Psychologe in der Rzeczpospolita.

Autor: Adam de Nisau

Redaktion: Joachim Ciecierski