• DZIENNIK: Wilder Westen auf der Ostsee
  • 23.05.2011

GAZETA WYBORCZA: Obama will Smolensk-Opfer ehren

Sie haben es eben in den Nachrichten gehört: Polen erwartet Ende dieser Woche hohen Staatsbesuch. Der amerikanische Präsident Barack Obama wird in der Hauptstadt erwartet. Nun ist die Frage, was er in Warschau macht, schreibt die Gazeta Wyborcza. Viel ist noch nicht bekannt, doch eines scheint sicher: Obama will die Opfer des Flugzeugabsturzes von Smolensk ehren. Wir erinnern uns, schreibt die Zeitung: Zur Beisetzung des ums Leben gekommenen Präsidentenpaares Lech und Maria Kaczynski im vergangenen Jahr auf dem Wawel konnte Obama nicht anwesend sein. Der Ausbruch eines Vulkans auf Island und dessen Aschewolke hatten eine Reise Obamas nach Krakau verhindert. Nach Krakau wird er diesmal ganz sicher auch nicht reisen, schließlich ist er nur zwei Tage in Polen. Und so steht nun vermutlich eine Kranzniederlegung an der Gedenktafel für die Smolensk-Opfer in der  Kathedrale der polnischen Armee in Warschau auf dem Plan. Dort könnten auch die Opferfamilien anwesend sein, schreibt die Gazeta Wyborcza.


DZIENNIK: Wilder Westen auf der Ostsee


Die Ostsee ist beliebt. Und das nicht nur bei Touristen, sondern vor allem auch bei Unternehmen. Die kämpfen derzeit um die Vorherrschaft im baltischen Raum, schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Und dabei geht es zum Teil zu wie im wilden Westen. Die großen Energiekonzerne Deutschlands, Polens, Russlands und Schwedens wollen sich ein Stück vom Kuchen sichern und die Schätze der Ostsee möglichst gewinnbringend ausbeuten. Oft kaufen die Unternehmen Land im großen Stil – einfach, um es für die Konkurrenz zu blockieren. So kann es nicht weitergehen haben sich die Ostsee-Anrainerstaaten nun gedacht und die Initiative BaltSeaPlan ins Leben gerufen. An ihr sind sieben Länder beteiligt, von denen jedes ein Stück Meer bekommt. Polen zum Beispiel hat das südliche Stück der Mittelströmung (Lawica Srodkowa) rund 90 Kilometer vor der Küste zugewiesen bekommen. Die Staaten müssen nun Bewirtschaftungspläne für ihr Stück Meer ausarbeiten. Anhand dieser wird dann eine Reihenfolge festgelegt, wann welche Vorhaben umgesetzt werden dürfen. Wenn zum Beispiel ein Land einen Windpark im Meer bauen möchte, ein anderes an derselben Stelle aber Kies abbauen will, soll es in Zukunft eine klare Regelung geben, wer  zuerst investieren darf. So soll Chaos vermieden werden. Im Moment ist das ganze Projekt aber noch in der Pilotphase. Bis zur Umsetzung kann es also noch einige Jahre dauern, schreibt Dziennik.


RZECZPOSPOLITA: Westerwelle, Sikorski und Lawrow sind sich einig


„Wir sind nicht nur verärgert, wir sind geschockt.“ Bei ihrem Treffen in Kaliningrad am Wochenende waren sich die Außenminister Deutschlands, Polens und Russlands einig: Weißrussland kann so nicht weitermachen. Es war das erste Treffen dieser Art überhaupt, schreibt heute die Rzeczpospolita. Die Geschehnisse in Weißrussland standen im Mittelpunkt der trilateralen Gespräche. Noch im November vergangenen Jahres seien der deutsche Außenminister Guido Westerwelle und sein polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski in Minsk gewesen. Der weißrussische Präsident Aleksander Lukaschenko habe ihnen zugesichert, dass die Wahlen ehrlich und frei ablaufen, erinnerte sich Sikorski. Knapp einen Monat später war alles vergessen und die Wahlen gefälscht. Seit dem sperrt Lukaschenko reihenweise Oppositionelle weg – ein Vorgehen, das Deutschland und Polen nicht länger dulden können und nun neue Sanktionen gegen  Lukaschenko ankündigten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow war in der Sache ein bisschen zurückhaltender. Sanktionen der Europäischen Union werden nicht erfolgreich sein, meinte er auf dem Treffen in Kaliningrad. Vielmehr müsse Lukaschenko von demokratischen und wirtschaftlichen Reformen überzeugt werden. Wie das geschehen soll, sagte Lawrow allerdings nicht, schreibt die Rzeczpospolita.

 

ele/JC