• Warschauer Nationalstadion wird nicht rechtzeitig fertig
  • 25.05.2011

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Nationalstadion wird nicht rechtzeitig fertig


Gestern haben wir gemeldet, dass das Danziger EM-Stadion nicht rechtzeitig fertig wird. Heute wird bekannt, dass auch in Warschau mit großen Verzögerungen gerechnet werden muss. Das schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna auf ihrer Titelseite. Demnach verschiebt sich die Übergabe des Nationalstadions von Juni dieses Jahres auf März 2012 – also um ganze zehn Monate. Das Dramatische daran: Jeder Tag Verspätung kann bis zu 250 000 Euro Strafe kosten, schreibt das Blatt. Wer die nun bezahlen muss, ist unklar. Investor und Bauherr schieben sich die Schuld gegenseitig zu. Fakt ist, dass beim Bau ein Großteil der Kabelschächte vergessen wurde. Auch zwei Trafostationen fehlten bei der Planung vollkommen. Nun gibt es Probleme mit der Elektrik, die für ein Bauwerk dieser Größe zu knapp bemessen wurde.
Fraglich ist nun vor allem, was aus den für dieses Jahr geplanten Großereignissen wird, die im Stadion stattfinden sollten. Unter anderem sollten Polen und Deutschland das Stadion mit einem Freundschaftsspiel einweihen. Eine letzte Hoffnung bleibt noch. Formal ist das Stadion zwar noch eine Baustelle. Wenn Polizei und Feuerwehr zustimmen, darf das Spiel trotzdem stattfinden, schreibt Dziennik.

 


GAZETA WYBORCZA: Bundestag rehabilitiert Nazi-Opfer der Polonia


Der deutsche Bundestag hat die Nazi-Opfer der Polonia offiziell rehabilitiert. Das schreibt die Gazeta Wyborcza heute. In einem Beschluss heißt es demnach: „Der Bundestag will die Opfer der Unterdrückung ehren, die ihres Besitzes beraubt und in Konzentrationslager deportiert wurden, und sie rehabilitieren.“ Die Geste ist nach Ansicht der Zeitung außerordentlich wichtig, denn die in Deutschland lebenden Polen, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten leiden mussten, waren quasi die letzte Gruppe, die noch nicht rehabilitiert wurde.
Deutschland kommt damit einer der wichtigsten Forderungen der heutigen Polonia nach. Es hat sich auch zu weiteren Zugeständnissen bereit erklärt. Zwar wird es keine Entschädigungszahlungen an die polnische Seite geben, Deutschland will aber ein Museum in Bochum einrichten, in dem die Geschichte der Polonia in Deutschland nachgezeichnet wird. Auch soll die Polonia einen Vertreter in der deutschen Regierung sowie in den einzelnen Bundesländern stellen dürfen. Das kommt einer Anerkennung der in Deutschland lebenden Polen als Minderheit gleich, auch wenn es formal keine ist. Davon möchte Deutschland nämlich noch immer nichts hören, schreibt die Gazeta Wyborcza.         

 

RZECZPOSPOLITA: Polens Stadien werden immer sicherer


Polnische Stadien werden immer sicherer. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Polizei, aus dem die Rzeczpospolita heute zitiert. Demnach fällt die Zahl der Hooligans stetig. Angesichts der Ausschreitungen der letzten Wochen ein überraschendes Ergebnis, schreibt die Zeitung. Die Zahlen sind in nahezu allen Bereichen drastisch gefallen. So ist im Vergleich zu 2009 die Zahl der Hooligan-Ausschreitungen im vergangenen Jahr um 40 Prozent gefallen, es wurden 40 Prozent weniger Hooligans festgenommen und 56 Prozent weniger Vorfälle angezeigt. Es wurden auch deutlich weniger  Stadionverbote verhängt. Das heiße aber noch lange nicht, schreibt die Zeitung,  dass nun alles in Ordnung ist und man sich nicht weiter mit dem Problem befassen müsse.
Erst gestern hat der Ministerrat an einem Gesetzespaket für die Fußball-Europameisterschaft 2012 gearbeitet. Vorgesehen sind unter anderem Gerichte in den Stadien und harte Strafen für das Verhüllen von Gesichtern, schreibt die Rzeczpospolita.

 

ele/adn