• Freispruch für polnischen Soldaten
  • 02.06.2011

Freispruch für polnischen Soldaten

Die polnischen Soldaten, die das afghanische Dorf Nangar-Khel beschossen und dabei Zivilisten getötet haben, wurden freigesprochen. Das Gericht befand, dass die Beweise für eine Verurteilung nicht ausreichten.

Die konservative Rzeczpospolita sieht durch das Urteil die Handlungsfähigkeit des polnischen Militärs gewahrt. Im Kommentar lesen wir: „Ich möchte nicht, dass mich im Ausland Soldaten verteidigen, die auch dann Angst haben zu schießen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Bei der Beurteilung von Fehlern müsse man immer in Rechnung stellen, dass Soldaten in Afghanistan unter Extrembedingungen handeln“, schreibt in seinem Kommentar Piotr Gabryel in der Rzeczpospolita.

Einer anderen Meinung ist dagegen die Gazeta Wyborcza, die sich nicht von den Beweisen der Unschuld der Soldaten überzeugt fühlt. „Es bestehen weiterhin Zweifel“, schreibt das Blatt. „Das Gericht habe weder über Belege über den genauen Standort, von dem aus das Feuer eröffnet wurde, noch über genaue medizinisch-gerichtliche Dokumentation der Opfer verfügt (…) Bis heute sei nicht bewiesen worden, das die Taliban in dem beschossenen Dorf stationiert waren“, meint die Gazeta Wyborcza.

Im August 2007 hat eine polnische Einheit das Nangar-Khel Dorf im Osten Afghanistans mit Mörsergranaten und Maschinengewehren beschossen und dabei sechs Bewohner getötet, unter ihnen Kinder und eine schwangere Frau.

Verspätungen im Stadionbau für die EM 2012

Immer deutlicher zeichnet sich eine erhebliche Verspätung beim Bau des Warschauer Nationalstadions ab, berichtet die Gazeta Wyborcza. Nach Angaben des Nationalen Sportzentrums droht eine Verzögerung um vier Monate. Damit könnte der Zeitplan für die Einweihung und das für den 6. September geplante Eröffnungsspiel gegen Deutschland nicht eingehalten werden. Als besonders kritisch bezeichnet das Blatt, die Situation der Notfluchtwege für die Zuschauer. Sie hätten Belastungstests nicht bestanden. Nun müssen sie entweder neu befestigt oder ersetzt werden.

Unterdessen gehen die Arbeiten an den ukrainischen EM-Standorten Kiew, Lemberg, Charkow und Donieck laut Gazeta Wyborcza nur deshalb voran, weil Oligarchen hunderte Millionen Dollar für den Stadionbau spendieren.

Polen richtet zusammen mit der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft 2012 aus. Gespielt werden soll in Warschau, Gdansk, Wroclaw/Breslau und Poznan/Posen. Einzig in Posen ist die EM-Arena bereits fertiggestellt.

In der Zeitung finden wir auch die aktuelle Mannschaftsaufstellung der polnischen Nationalelf. Mehr als die Hälfte der Mannschaft spielt derzeit in der deutschen Bundesliga.

JC