• Komorowski und Merkel trinken Kaffee in Gdansk/Danzig
  • 11.07.2011

GAZETA WYBORCZA: Merkels langer Spaziergang

Am Samstag weilte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem Ehemann Joachim Sauer zu einem Privatbesuch in Polen. Am Nachmittag spazierte die deutsche Politikerin durch die Danziger Altstadt. Die Rolle des Reiseleiters übernahm der polnische Präsident Bronislaw Komorowski, der Angela Merkel nach Polen eingeladen hat, schreibt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Der Besuch in Danzig hatte für die Bundeskanzlerin einen sentimentalen Charakter – in dieser Stadt kam 1928 Merkels Mutter zur Welt. Der Spaziergang durch die Altstadt hat viel Zeit in Einspruch genommen, schreibt das Blatt. Erstens, weil Angela Merkel sich für viele Details aus der Geschichte der Stadt interessierte, zweitens, weil in dem historischen Teil der Stadt sehr großes Gedränge herrschte. Unmengen von Touristen sowie Bewohner der Stadt wollten die Bundeskanzlerin bei ihrem Spaziergang beobachten. 

Nach einem langen Spaziergang sind beide Ehepaare zum Kaffee gegangen, berichtet das Blatt. In dem geschichtsträchtigen Lokal „Goldwasser” hat jeder neben einer Tasse Kaffe und einem Glass Mineralwasser auch ein Gläschen des bekannten Danziger Wodkas „Goldwasser” probiert. Danach sind die Gäste zur Halbinsel Hel gefahren, wo sie am Strand spazierten. Am Sontag ist Bundeskanzlerin Merkel mit ihrem Ehemann nach Berlin zurückgekehrt. 

Es war bereits der zweite Besuch der Bundeskanzlerin in Polen innerhalb der letzten Wochen. Zuletzt war Merkel Ende Juni in Warschau zu Gast, wo sie zum 20. Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages mit Premierminister Donald Tusk eine Agenda über die gemeinsamen Projekte beider Länder in den nächsten Jahren beschloss.

 

RZECZPOSPOLITA: Medlener - "Rumänische Bettler und polnische Obdachlosen brauchen wir nicht!" 

Holland hat Angst vor den Polen, lautet eine der Schlagzeilen in der heutigen Ausgabe von Rzeczpospolita. Das Problem der Arbeits- und Obdachlosen Polen in den Niederlanden ist in den letzten Tagen erneut ans Tageslicht gebracht worden. Nach dem Auftritt von Premierminister Donald Tusk im Europa-Parlament donnerte der holländische Europa-Abgeordneter Barry Medlener, die Holländer wollten keine rumänischen Bettler und keine arbeitslosen Polen in ihrem Land unterhalten. Holländische Politiker überlegen, ob man ausländischen Arbeitern nicht erst nach einem fünfjährigen Arbeitsaufenthalt in Holland die sozialen Rechte zuerkennen sollte.

Laut der stellvertretenden polnischen Botschafterin in Holland, Anita Ryng, sei die niederländische Wirtschaft auf die Arbeitskraft aus dem Ausland angewiesen. Holländische Unternehmer weisen auf Prognosen hin, die besagen, dass in den kommenden 30 Jahren der niederländischen Wirtschaft ca. 1 Million Arbeiter fehlen werden. Diese Gefahr verstehen auch einige Politiker, zum Beispiel in der südlichen Provinz Limburg. Ohne die Gastarbeiter aus Polen würden viele Treibhäuser Pleite gehen, geben die Politiker offen zu. In der Provinz Westland kommen 90% der ausländischen Arbeiter aus Polen. 

Wie Studien zeigen, will sich nur jeder sechste Pole, und nicht die Mehrheit der Polen, wie es die niederländische Regierung sieht, in Holland niederlassen.

 

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Den Bau der A2 setzt eine polnische Firma fort   

Die Chinesen sollten uns zeigen, wie man schnell und günstig Autobahnen baut. Wir wissen jetzt, was daraus geworden ist. Nun wird die Arbeit auf der von Chinesen verlassenen Baustelle wahrscheinlich ein polnisches Unternehmen aufnehmen. Die Firma Dolnoslaskie Surowce Skalne hat aber noch nie selbstständig eine Straße gebaut, schreibt das Blatt. Das chinesische Bauunternehmen COVEC sollte den 20-Kilometer langen Autobahnabschnitt für ca. 540 Millionen Zloty bauen. Chef der polnischen Firma kündigt an, sein Unternehmen würde den Bau ebenfalls sehr preiswert durchführen. Man spricht dabei von 650 Millionen Zloty.

 

Autor: Kuba Kukla

Redaktion: Joachim Ciecierski