RZ: Vertrauen auf Distanz
Zum Besuch des chinesischen Außenministers Yang Jiechi in Polen finden wir heute in der Rzeczpospolita einen kurzen aber ironischen Kommentar. Noch vor seiner Anreise, hatte Yang Jiechi deutliche Grenzen gesetzt. Auf Fragen von Journalisten werde er nur in schriftlicher Form antworten. In dem Schriftinterview mit der Zeitung Rzeczpospolita lobt er Polen als den größten Handelspartner der Chinesischen Volksrepublik in Mittel- und Osteuropa. Große Hoffnung in Bezug auf eine polnisch-chinesische Zusammenarbeit habe China im Bereich Umweltschutz, Kohleabbau und Erneuerbare Energien. Darüber hinaus unterstütze der Außenminister die europäische Integration und bemühe sich um eine vielseitige strategische Partnerschaft. Die chinesische Regierung werde die EU im Kampf gegen die Schuldenkrise unterstützen, lesen wir im Interview mit dem chinesischen Außenminister Yang Jiechi.
Alles schön und gut, schreibt die Publizistin der Rzeczpospolita, nur wieso hat der Außenminister von zehn zugesandten Fragen nur vier beantwortet und diese dann auch noch modifiziert? Wieso wurden alle kritischen Aspekte, wie Menschenrechte und Umweltschutz ganz einfach weggestrichen? China ist eine Weltmacht, keine Frage, eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Land der Mitte ist für Polen sehr wichtig, aber müssen wir uns von den Chinesen alles gefallen lassen und ihnen alles glauben, fragt die Journalistin. Polen sollte nicht blind auf die chinesischen Versprechen vertrauen. Wie das enden kann, zeigt das jüngste Beispiel mit den unvollendeten Autobahnabschnitten auf der A2, schreibt das Blatt. Die Chinesen haben uns goldene Berge versprochen, wollten die Autobahn für Dumpingpreise bauen, modern und schnell sollte es gehen. Es kam jedoch, wie es kommen musste – die Autobahn steht unvollendet mitten im Feld und der chinesische Investor ist über alle Berge.
Newsweek: Haltestelle Woodstock - ein Magnet für Musikfans aus ganz Europa
Ein Meer aus bunten Zelten und Hunderttausende Musikfans sind auf einem Foto im Wochenmagazin Newsweek zu sehen. Mehr als 400 000 Menschen sind letzten Donnerstag in die kleine deutsch-polnische Grenzstadt Kostrzyn gepilgert, wo eines der größten Musikfestivals Europas stattfindet. Haltestelle Woodstock ist ein Muss für jeden Rockfan, findet Marcel aus Bonn, der mehr als 600 Kilometer zurückgelegt hat, um mit seinen Freunden drei Tage lang hier zu feiern. Marcel ist nicht der einzige Deutsche, schreibt das Magazin. Laut Organisatoren sind zum Auftakt des 17. Festivals 40 000 ausländische Touristen angereist, viele aus Deutschland, Italien und Skandinavien. Was hat die Haltestelle Woodstock, was andere Sommerfestivals nicht haben, fragt sich das Magazin. Erstens ist der Eintritt frei, zweitens sind es die Musikbands und drittens der Schlamm. Denn ähnlich wie beim legendären Woodstock-Festival der 70er Jahre gehören Schlammbäder für viele der meist jugendlichen Besucher dazu. Großer Musikhighlight ist in diesem Jahr The Prodigy, Dog Eat Dog und die polnische Rockband Plateau.
Autor: Joachim Ciecierski
Redaktion: Adam de Nisau