DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: 10 Jahre polnische Wikipedia
Vor genau 10 Jahren durchwühlte der Physiker von der Polnischen Akademie der Wissenschaften PAN, Pawel Jochym das Internet auf der Suche nach Informationen, die ihm bei seiner Arbeit helfen könnten. So ist er auf das, damals erst seit wenigen Monaten existierende, englisch-sprachige Online-Lexikon Wikipedia gestoßen, ein Lexikon, das von der Internetnutzern selbst auf die Beine gestellt und betreut worden war. Dem Polen hat die Idee so sehr gefallen, dass er sofort ein polnisches Schlagwort ins Lexikon hinzugefügt hatte. Es ging dabei um die Titius-Bode-Reihe, also eine numerische Beziehung, nach der sich die Abstände der meisten Planeten von der Sonne mit einer einfachen mathematischen Formel näherungsweise allein aus der Nummer ihrer Reihenfolge herleiten lassen.
Wenige Stunden später hat sich bei dem Physiker ein Arzt aus Südpolen per E-Mail gemeldet. „Hallo, wir sind zu zweit“, schrieb Krzysztof Jasiutoweicz. Heutzutage wird die polnisch-sprachige Version von Wikipedia von mehreren Tausend Internetnutzern betreut und ausgebaut, schreibt die Tageszeitung Dziennik. Geht es um die Zahl der Schlagwörter, gehört die polnische Seite zur Weltspitze. Mehr Begriffserklärungen gibt es nur auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch. Die polnisch-sprachige Wikipedia gehört auch zu den meistbesuchten Seiten im polnischen Netz.
Insgesamt funktionieren schon im Internet über 250 sprachliche Varianten des Online-Lexikons. Die polnisch-sprachige ist dabei nicht die einzige, die von Polen hergestellt wird. Seit über drei Jahren funktioniert schon die Schlesische Wikipedia. Noch älter ist die Kaschubische Variante, die bereits seit 2004 im Netz zu finden ist.
RZECZPOSPOLITA: Polnische Lehrer fahren nach Kasachstan
Also doch – polnische Lehrer fahren nach Kasachstan, wo über 40 Tausend polnische Aussiedler leben, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. Vergangene Woche hat die kasachische Botschaft neun Personen die Ausreise genehmigt. Noch im Jahre 1995 sind 40 polnische Lehrer nach Kasachstan gefahren, in diesem Jahr bestand aber die Gefahr, dass die kasachische Seite keinem polnischen Lehrer die Ausreise genehmigen wird. Das Problem entstand, als 2002 ein polnisch-kasachisches Abkommen auslief. Ein neues Abkommen wurde bislang nicht unterzeichnet. Laut der polnischen Seite sei die kasachische Regierung in Astana daran schuld. Die Kasachen sehen es anders.
Die Polen im Kasachstan sind im ganzen Land zerstreut, von der Metropole Almaty im Süden über die Dörfer des Nordkasachstans bis zu der Hauptstadt Astana. Diese Menschen brauchen dringend den Polnisch-Unterricht, weil sie sich um die Polen-Charta bemühen wollen, oder auf die Repatriierung warten, die zwar langsam aber doch fortschreitet, so Rzeczpospolita.
GAZETA WYBORCZA: Wandel auf dem Arbeitsmarkt
Laut amerikanischen Wissenschaftlern werden sich in den kommenden zehn Jahren die Erwartungen der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmern stark ändern, schreibt heute Gazeta Wyborcza. In den nächsten Jahren sollen solche Eigenschaften wie multidisziplinäres Denken, die Handhabung von Hi-Tech sowie die Fähigkeit mit Vertretern von anderen Kulturen zu kommunizieren hoch im Kurs stehen. Die Tageszeitung überlegt, in wie weit sich diese Prognose auch auf den polnischen Arbeitsmarkt bezieht.
Der Arbeitsmarktexperte, Doktor Jacek Męcina meint, der Arbeitsmarkt globalisiere sich. In den kommenden Jahre erwarten deswegen auch die polnischen Arbeitnehmer tiefgründige Veränderungen. Man müsse die Menschen auf den bevorstehenden Wandel vorbereiten, meint Męcina. Besonders junge Leute sollten sich mit den Ergebnissen der amerikanischen Studie bekannt machen, schreibt weiter Gazeta Wyborcza. Zur Zeit ist ein Viertel der Polen zwischen dem 18. und 25 Lebensjahr ohne Arbeit. Und eben diese Generation sollte um das Jahr 2020 die Schlüsselrolle auf dem polnischen Arbeitsmarkt spielen.
Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Malte Hildebrand