Gazeta Wyborcza: Mehrheit der Polen befürwortet Kreuz im Parlament
Der Großteil der Polen befürwortet die Anwesenheit des Kreuzes im polnischen Parlament. Das jedenfalls geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS OBOP hervor, die Gazeta Wyborcza in ihrer heutigen Ausgabe abgedruckt hat. Die Entfernung des Kreuzes aus dem Tagungssaal der unteren Kammer des Parlaments, des Sejm also hatte vergangene Woche die Partei des PO-Abtrünnigen Janusz Palikot gefordert. Als Begründung gab Palikot an, der seinen Wahlerfolg unter anderem seinen radikal antikatholischen Parolen verdankt, dass das Kreuz gegen die Trennung von Staat und Kirche verstoße. Wie allerdings aus der TNS-OBOP-Erhebung hervorgeht, teilt nur 20 Prozent der Gesellschaft diese Meinung. 70 Prozent der Polen indes sehen das Kreuz weiterhin im Sejm. Auf die Seite der Kreuzverteidiger hat sich in diesem Streit der Großteil der Wähler fast aller im Parlament vertretenen Parteien geschlagen. Nur unter den Palikot-Anhängern sind die gegen den Kruzifix gerichteten Postulate auf eine Mehrheit von 57 Prozent gestoßen.
Wie die Umfrage zudem ergeben hat, wollen die Polen das Kreuz weiterhin auch in den Krankenhäusern (84 Prozent), den Schulen (72 Prozent) und in den Ämtern (53 Prozent) sehen.
Vergleiche zu früheren Umfragen sind nur schwer zu machen, betont Gazeta Wyborcza. Aus Erhebungen des Statistikinstituts der Katholischen Kirche geht allerdings hervor, dass Ende der 90-er Jahre noch 90 Prozent der Polen die Anwesenheit des Kreuzes in öffentlichen Einrichtungen, wie Behörden oder Schulen akzeptierten.
Dziennik/Gazeta Prawna: Erneuerbare Energien treiben EU in den bankrott
Erneuerbare Energien werden die EU-Staaten ruinieren – ein Artikel unter diesem Titel ist in der heutigen Ausgabe von Dziennik/Gazeta Prawna zu finden. Dziennik beruft sich darin auf den von der Europäischen Kommission vorbereiteten Bericht Energy Roadmap, ein Dokument, das Perspektiven der Europäischen Energiepolitik bis 2050 beleuchtet. Demnach wird der Großteil der in der EU produzierten Energie bis 2050 aus Windfarmen stammen, die Strompreise werden um bis zu 100 Prozent steigen. Teure Energie, kommentiert Dziennik, wird ohne Zweifel eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der ganzen Union nach sich ziehen sowie Wettbewerbsnachteile im Vergleich mit den USA und den sich entwickelnden Staaten. China und Indien zum Beispiel weigern sich, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, da dies ihre Entwicklung hemmen könnte. Die USA wiederum machen ihre Strategie von dem Verhalten eben Chinas und Indiens abhängig.
In voller Länge soll das Dokument der Europäischen Kommission Ende des Jahres publiziert werden. Seine wichtigsten Annahmen hatte allerdings schon gestern die „Financial Times" publiziert, berichtet Dziennik/Gazeta Prawna.
Dziennik/Gazeta Prawna: Polnische Angestellte in Deutschland verdienen immer mehr
Deutsche bezuschussen die Arbeit von Polen. Wie in Dziennik/Gazeta Prawna zu lesen ist, arbeiten die polnischen Elektriker, Schweißer und Mechaniker in Deutschland immer seltener für den Mindestlohn von elf Euro pro Stunde. Die deutschen Firmen, die mit dramatischem Arbeitskräftemangel kämpfen, bieten ihnen zunehmend Bonusse und Prämien an. So erhalten manche Angestellten aus Polen zum Beispiel Zusatzprämien von bis zu 50 Euro pro Tag. Damit werden ihre Einkünfte an die ihrer deutschen Kollegen angeglichen. Wie in der Zeitung weiter zu lesen ist, bevorzugen die Arbeitgeber von jenseits der Oder Personen mit guten Deutschkenntnissen. Viele Posten sind allerdings auch für Kandidaten freigestellt, die kein Deutsch können. Inzwischen haben sich polnische Vermittlungsagenturen sogar auf die Vermittlung von Teams spezialisiert, in denen nur eine bis zwei Personen die deutsche Sprache beherrschen und bei der Übersetzung helfen können. Zudem organisieren die größten Vermittler, wie Adecco oder Work Express intensive Sprachkurse. Und die deutsche Agentur Piening versichert, dass sie für jeden, der Deutsch sprechen kann, eine Anstellung findet, so Dziennik/Gazeta Prawna.
Autor: Adam de Nisau
Redaktion: Joachim Ciecierski