• Was fehlt polnischen Auswanderern im Ausland am meisten?
  • 05.01.2012

TYGODNIK POWSCZECHNY: Individualisten mit einem Hang zum Familienleben

Für die Medien sei es ein äußerst interessanten, zugleich aber ein sehr schwieriges Thema, schreibt in der neuen Ausgabe die Wochenzeitschrift Tygodnik Powszechny über die polnische Emigration der letzten Jahre. Es ist ein schwieriges Thema, weil man nur schwer sichere Thesen über die neueste polnische Emigration aufwerfen kann, lesen wir. In diesem Punkt gehen die Wissenschaftler und die Publizisten oft weit auseinander. Während die Medien immer wieder von neuen Emigrationswellen berichten, die gerade das Land verlassen, oder nach Polen zurückkehren, rufen die Demographen und Soziologen zur vorsichtigen Kommentaren auf. Die Eigenart der modernen Emigration verursacht, dass wir sie nur stichprobenweise beschreiben können, lesen wir in der Wochenzeitschrift. 

Doch in viele polnischen Emigrations-Geschichten lässt sich ein gemeinsamer Nenner erkennen, schreibt Tygodnik Powszechny weiter. Es ist die sehr starke und enge Bindung an die Familie. Die Sehnsucht nach der Familie, die in Polen geblieben ist, taucht in fast jeder Geschichte eines polnischen Auswanderers auf: die Mutter und der Vater werden älter, ein jüngerer Bruder ist plötzlich erwachsen geworden, die Großmutter ist erkrankt, und all diese Situationen verpasst man als Emigrant. Trotz der gängigen Meinung von einem Generationskonflikt, von der starken Individualisierung der modernen Gesellschaft unterstreichen die meisten jungen Polen im Exil die große Bedeutung der Familie, schreibt Tygodnik Powsczechny.


POLSKA/THE TIMES: EM 2102 – die Polen packen es 

Sehr zuversichtlich im Bezug auf die Zukunft zeigt sich in einem Interview mit der Tageszeitung Polska/The Times der polnische Geher und Olympiasieger Robert Korzeniowski. Die Polen lieben es zu meckern, sagt der ehemalige Sportler und aktuelle Mitarbeiter der UEFA. Deshalb würden sich so viele Menschen in Polen über die Bauverspätungen vor der kommenden Fußball-EM beschweren. Er sei sich aber sicher, dass alles rechtzeitig fertig werde. Außerdem lieben es die Polen, ihr Land mit größeren und reicheren Staaten zu vergleichen. Aber auch die Größeren und Reicheren hatten ihre Probleme bei der Durchführung von großen Sportereignissen. Er habe noch von keiner großen Sportveranstaltung gehört, bei der es keine Verspätungen gegeben hätte. Kleinere oder größere Probleme gibt es immer.

Geht es um die Fußball-EM 2012 schaut der ehemalige Sportler optimistisch in die Zukunft. Auf drei von vier neuen Stadien wurden bereits die ersten Spiele ausgetragen, die letzte Arena werde bald fertig. Für die Fußballfans die nach Polen kommen, werde es genügend Unterkünfte geben. Vielleicht werde nicht jeder in einem Hotel schlafen, aber es gäbe doch noch andere Möglichkeiten. Nicht zu jeder Sportarena werde eine Autobahn führen, aber die Stadien würden auf alle Fälle erreichbar sein, sagt Robert Korzeniowski über die positive Bilanz der Investitionen vor der kommenden EM 2012.

Am meisten meckern diejenigen, die ein großes Sportereignis nur im Fernsehen gesehen haben, sagt der Ex-Sportler. Er wisse nicht, was sich diese Menschen vor vier Jahren gedacht haben? Das plötzlich Harry Potter auftaucht, eine magische Formel ausspricht und von einem auf den anderen Tag baut sich alles von alleine auf? Die UEFA sowie die Fußballfans in Europa erwarten von Polen ein gut vorbereitetes und durchgeführtes Sportereignis. Und er sei sicher, dass die Polen das schaffen werden, so Robert Korzeniowski im Blatt Polska/The Times.


UWAŻAM RZE: Die Frau mit einer Billion Dollar 

Die Wochenzeitschrift Uważam Rze beschreibt in ihrer neuen Ausgabe die einflussreichste Frau der Welt – die Chefin des Internationalen Währung Fonds, Christine Lagarde. Zu den Hobbys der 55-jährigen Französin gehören das Tauchen, Joga und Gartenarbeit. Sie ist in Paris zur Welt gekommen, wuchs aber in der Normandie auf. In ihrer Jugend gehörte sie der französischen Nationalmannschaft im Synchronschwimmen an, mit der sie die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Dort habe sie gelernt, den Atem lange aufzuhalten und mit anderen Sportlern zusammenzuarbeiten. Diese Fähigkeiten könnte Legarde in der Zukunft wieder gut gebrauchen, schreibt Uwazam Rze. Sie arbeitet sehr gerne mit anderen Frauen zusammen. Gäbe es statt Lehmann Brothers eine Lehman Sisters Bank, wäre es wahrscheinlich nicht zu solch einem großen Krach auf den Finanzmärkten wie in den Jahren 2008 – 2009 gekommen, pflegt Legarde zu sagen.

 

AutorKuba Kukla

Redaktion: Filip Żuchowski