Rzeczpospolita/Dziennik: Polens Stimme für Obama
Die heutigen Tageszeitungen beschäftigt hauptsächlich das Thema der heute in den USA stattfindenden Wahlen. Die polnischen Publizisten fassen die längste und teuerste amerikanische Wahlkampagne zusammen, tippen den Sieger und spekulieren, was für Konsequenzen die Wahl des neuen Präsidenten für die Welt haben wird. „Die Polen würden Barack Obama wählen“, titelt eine ihrer Analysen die Zeitung Rzeczpospolita. 62% der Befragten deklarieren ihre Sympathie für den Kandidaten der Demokraten, jeder vierte Pole würde seine Stimme dem Republikaner McCain abgeben. Die Polen seien, ähnlich wie die Menschen in Westeuropa müde von der republikanischen US – Regierung. Die Finanzkrise habe auch für einen Vertrauensverlust gegenüber der Bush- oder McCain- Partei gesorgt.
Was für Bedenken gegenüber den potentiellen Präsidenten Barack Obama haben die befragten Polen? Sie fürchten eine allzu milde Politik gegenüber Russland. Doch was den Krieg gegen den Terrorismus angehe, oder auch die Bewältigung der Finanzkrise, so schenken sie Obama mehr Vertrauen als dem Republikaner McCain, so die Rzeczpospolita. „Erstaunlich wie sehr charismatisch der farbige Demokraten Kandidat ist“, kommentiert die Ergebnisse der Umfrage Professor Zbigniew Lewicki. Barack Obama habe doch kein Programm zur Bekämpfung der Finanzkrise präsentiert und dennoch glaubt die Mehrheit der Polen, dass er in dieser Frage vertrauenswürdig sei. Unverständlich ist die Haltung der Polen, meint Professor Lewicki.
McCain habe sich mehrmals mit dem polnischen Außenminister getroffen und sich klar zum Thema der Visumspflicht für die Polen geäußert. Obama habe nur ein paar Minuten den polnischen Angelegenheiten gewidmet und dennoch bleibe er der Favorit. „Auch die Polen erwarten einen Machwechsel in Washington. Eine neue Öffnung, beinahe eine Revolution.“, schreibt der Rzeczpospolita Publizist Jerzy Haszczynski. „Soll Obama tatsächlich die Wahlen gewinnen, steht vor Amerika die Möglichkeit, sich ziemlich links zu orientieren. Der neue farbige Präsident hat die Chance ein neues Model der Linken Politik zu kreieren. Ein Modell das es bisher in Europa nicht gegeben hat. Das vielmehr die wirtschaftliche Güterverteilung als die Sitten betrifft“, lautet der Kommentar des Dziennik Publizisten Cezary Michalski.
Dziennik: Leo muss gehen?
Die Beliebten können nicht immer an der Spitze bleiben. Sogar im Sport herrschen nicht immer klare Regeln was die Wahl des Besten angeht. Der holländische Trainer Leo Beenhakker, der nach dem letzten Fußballsieg der Polen gegen die Slowakei umjubelt wurde, werde höchstwahrscheinlich gehen müssen, schreibt die Zeitung Dziennik. Der neue Präsident des Polnischen Fußballvereins Grzegorz Lato empfinde für den holländischen Fußballfachmann keine Sympathie. Dies sei keine Neuigkeit. Er werde nun jede Gelegenheit nutzen, Beenhakker loszuwerden, seine Tage seien gezählt, schätzen die Sportpublizisten. Der neue PZPN- Chef Lato ziehe polnische Trainer vor – er würde gerne die Funktion des Trainers seinen Kollegen Jerzy Engel oder Antoni Piechniczek übergeben. Beenhakker könne sich der Unterstützung des vorherigen Fußballvereinschefs Michal Listkiewicz erfreuen. Bekanntlich bleibe Listkiewicz weiterhin einflussreich in den Vereinsstrukturen. „Dennoch werde Beenhakker nur so lange bleiben können, bis er den ersten Fehler begeht“, lautet die Prognose der Dziennik – Sportkommentatoren.
md