• 14.11.2008

Dziennik: Tusk handelt in Paris

„Premierminister Tusk ergreift erneut die Initiative in den Kontakten mit den EU- Spitzepolitikern“ – schreibt auf ihrer Titelseite die Zeitung Dziennik. Dem polnischen Regierungschef sei es gelungen, das französische Staatsoberhaupt zu einem Polenbesuch zu überreden. Am 6. Dezember werde Nicolas Sarkozy Danzig besuchen, um an den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Nobelpreisverleihung an Lech Walesa teilzunehmen. Und dies, obwohl der polnische Präsident Lech Kaczynski kein Treffen mit ihm plant. Ungünstig – lautet der Kommentar in der Gazeta Wyborcza. Denn Sarkozy wollte seinen Kollegen Lech Kaczynski überreden, den Lissaboner Vertrag zu unterschreiben. Doch das polnische Staatsoberhaupt werde sich zu dem Zeitpunkt in Asien aufhalten, erklärt die Abwesenheit des Präsidenten seine Kanzlei. Nicolas Sarkozy sei enttäuscht, dass es bei dieser Gelegenheit zu keinem Treffen der beiden komme, schreibt wiederum Dziennik. Und über die wichtigsten zu der EU – Zukunft vorzunehmenden Entscheidungen sprach der französische Präsident gestern mit Donald Tusk, der zu einem kurzen Besuch im Elysse -Palast erschienen war. „Unser Gespräch hat sehr konkrete Ergebnisse“, kommentierte den Besuch Premierminister Tusk. Laut Dziennik sei es dem polnischen Regierungschef gelungen, sich im Thema des Klimaschutzpaktes mit den Franzosen zu verständigen. Sarkozy befürwortete auch den polnischen Plan der Euroeinführung. Der französische Präsident versprach ebenfalls, in dem Gespräch mit dem russischen Präsident Miedwiediew die polnischen Forderungen darzustellen. So die kurze Zusammenfassung des erfolgreichen Treffens.

Rzeczpospolita: Es geht los mit den Entlassungen


Zurück in Polen. Schlechte Wirtschaftsnachrichten verkündet heute die Zeitung Rzeczpospolita. „Es geht los mit den Entlassungen“, heißt der Leitartikel auf der Titelseite. Es werden konkrete Beispiele genannt – die Reifenfabrik Michelin in Olsztyn stellt die Produktion ein. Die Firma Michelin ist derzeit der größte Arbeitgeber in Masuren, beschäftigt rund 4 Tausend Menschen. Der Rückgang der Aufträge hat nun zur Folge, dass viele Arbeitnehmer in den Urlaub bzw. zu Umschulungen geschickt werden. Doch es sind auch Entlassungen geplant, heißt es inoffiziell, so die Zeitung. Der Firma Michelin folgen leider andere Unternehmen, lesen wir. Auch die Firma Krosglass hat vor, die Hälfte ihrer Belegschaft zu entlassen. Am meisten von den Arbeitsplatzreduktionen betroffen, sind die Exportunternehmen. Wie die Firma Whirlpool, die in Polen meistens Kühlschränke produziert, einige andere Unternehmen entschließen sich, die Gehälter der Mitarbeiter zu senken.

Rzeczpospolita: Autonomes Schlesien? Polen erstaunt


In der Presse erscheinen auch Kommentare zu den Meldungen aus Deutschland. Und zwar über die Initiative eines bayerischen Vereines, der um die Autonomie der polnischen Region Schlesien kämpfen wolle. Die in Deutschland lebenden Schlesier wollen nur nach der völligen Unabhängigkeit von Schlesien streben, informierte gestern die Zeitung Dziennik Polska. Was die ersten Reaktionen auf die erstaunliche Initiative östlich der Oder sind – dazu die Zeitung Rzeczpospolita. „Besonders heftig haben die Abgeordneten der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit, der Partei von Jaroslaw Kaczynski reagiert“, schreibt das Blatt. Sie vertreten die Meinung, dass solche Handlungen dem deutsch – polnischen Verhältnis schaden können. „Mal abwarten was die Stellungnahme der deutschen Politiker sein wird. Solche Organisationen sollten in Deutschland keine Unterstützung finden“, sagte Lena Dabkowska – Cichocka, PiS Abgeordnete. Laut Angaben der Zeitung hatte die Organisation der Schlesier Schwierigkeiten, sich in Deutschland registrieren zu lassen. Das Berliner Gericht wies den Antrag auf eine Registrierung ab. Doch dieser wurde dann von einem Gericht in Würzburg akzeptiert. Nun sollten die polnischen Beamten des Außenministeriums den Statut des fraglichen Vereins näher betrachten, lauten die Stimmen aus den Politikerkreisen.

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