• 25.11.2008

Dziennik: Schwere Entscheidung zwischen England und Polen

Die in England lebenden Polen haben gestern die Gelegenheit gehabt, sich über ihre Rückkehr mit dem polnischen Regierungschef selbst zu unterhalten, erfahren wir aus der Zeitung Dziennik. Auf dem Programm seines Londonbesuchs stand für Premierminister Tusk ein Treffen mit polnischen Emigranten. Doch die meisten beurteilten das Gespräch mit dem prominenten Politiker kritisch. Tusk habe nur allgemein gesprochen, er habe den jungen Polen im Ausland keine konkreten Vorschläge zu ihrer beruflichen Lage in Polen vorgestellt, klagten einige der Gesprächsteilnehmer. Auch die wenig ausgebildeten Fachkräfte ließen sich von einer guten Zukunft in ihrer Heimat nicht leicht überzeugen. Denn der Premierminister machte nichts vor. „Der soziale Schutz garantiere nirgends in der Welt einen guten Lebensstandard. Wir setzen auf eine berufliche Aktivierung.“, sagte Donald Tusk. Die versammelten Polen wollten auch Genaueres über die Eingliederung der Kinder und Jugendlichen in das polnische Schulsystem nach der eventuellen Rückkehr aus der Emigration erfahren. In den letzten Jahren sind im Ausland 160 Tausend Kinder von Emigranten zur Welt gekommen. „Darüber werde ich mir heute noch Gedanken im Flugzeug machen“, versprach der Premier.
Solange aber bleiben die Polen auf den Britischen Inseln und machen sich dort stark, lesen wir in dem Dziennik Artikel. „Englische Parteien kämpfen um die Sympathie der Polen“. Die konservative Partei, wie die Zeitung berichtet, bilde derzeit einen parlamentarischen Kreis der Konservativen Polenfreunde. Auch die Labourpartei solle sich demnächst um die Stimmen der Polen bemühen. Die Polen selbst fühlen sich durch solche Initiativen zum größeren politischen Engagement ermutigt. „Mit der Zeit werden wir hier ein starkes Lobby bilden“, sagt der Zeitung Dziennik Pawel Giezlo, mit dem Ziel in einer englischen Partei, die polnischen Interessen zu vertreten.

Rzeczpospolita: Deutsche und polnische Parlametarier in Krzyzowa


Ähnlich gute Aussichten, wie für den englisch – polnischen Dialog, gibt es auch für die deutsch – polnische Verständigung. Gestern, in dem niederschlesischen Ort Krzyzowa ging ein Parlamentariertreffen zu Ende, an dem sich unter anderen der polnische Sejmmarschall Bronislaw Komorowski, der deutsche Bundestagvorsitzender Norbert Lammert und Marcus Meckel beteiligt haben. Die Parlamentarier haben über das umstrittene Projekt der deutsch - russischen Nordstream Pipeline diskutiert. „Es wurde jedoch keine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet.“, kommentiert das Gesprächsergebnis die Zeitung Rzeczpospolita. Das Ziel des Treffens sei nicht, politische Probleme zu lösen, sondern für eine gute Atmosphäre in den deutsch – polnischen Dialog auf der parlamentarischen Ebene zu sorgen, sagte dazu der Sejmmarschall Bronislaw Komorowski. Verständigt haben sich die deutschen und die polnischen Abgeordneten darüber, dass der deutsche Bundestag die ersten freien Wahlen in Polen, aus dem Jahr 1989 mit einer Gedenktafel ehren wird. Die Gedenktafel wird aus einem Stück Mauer aus der Danziger Werft, wo die Solidarnosc Freiheit Bewegung angefangen hat, hergestellt. Ein Stück der Berliner Mauer wird zur Ehre des deutsch – polnischen Versöhnungsgottesdienstes aus dem Jahr 1989 nach Krzyzowa gebracht.

 

Dziennik: Mehr Lächeln verspricht Professor Pilc


Und noch eine erfreuliche Meldung aus der Zeitung Dziennik. Besonders erfreulich, da es um die Bekämpfung der schlechten Laune geht. Der polnische Professor Andrzej Pilc von der Polnischen Akademie der Wissenschaften wurde mit einem Medizin- Preis ausgezeichnet für die Entdeckung eines Medikamentes gegen die Depression. Das neue Arzneimittel soll schnell wirksam sein und keine Nebenwirkungen haben. Bevor das Medikament jedoch in die Apotheken gelangt, muss es noch den langwierigen klinischen Untersuchungsprozess durchgehen.