DZIENNIK: Lech Walesa feiert

Heute beginnen in Danzig die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Nobelpreisverleihung an den polnischen Oppositionsanführer und späteren Präsidenten Lech Walesa. Die Gästeliste ist atemberaubend, stellt die Tageszeitung Dziennik (Światowa gala dla Lech Wałęsy) fest. Neben dem französischen Präsidenten Sarkozy, wird auch seine Heiligkeit, der XIV. Dalai Lama in Danzig erwartet. Unter den namhaften Gästen befinden sich viele wichtige Politiker und Nobelpreisträger. Wegen Gesundheitsproblemen wird der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow bei den Feierlichkeiten nicht erscheinen können. Doch seine Ansprache wurde bereits aufgenommen. Vom Band wird auch der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski sprechen, der sich gerade im Ausland befindet. Den polnischen Politiker bei der Feier vertreten wird seine Ehefrau Jolanta. Im Meeresmuseum sollen sich die Gäste bei einem festlichen Abendessen treffen. Angeboten werden Spezialitäten der polnischen Küche, vorbereitet von den besten danziger Köchen. Für Samstag ist eine Konferenz unter dem Motto „Solidarität für die Zukunft” geplant. In dem Saal der Baltischen Philharmonie soll Lech Walesa zum ersten Mal einen Preis, der nach ihm benannt wurde, verleihen. Mit der Auszeichnung und einem Check in Höhe von 100 Tausend Euro wird in diesem Jahr der König von Saudi Arabien geehrt. Der Lech Walesa-Preis soll an Personen verliehen werden, die sich besonders stark für interkulturellen Dialog und Toleranz einsetzen.

GAZETA WYBORCZA: Wen seine Heiligkeit nicht treffen wird

Danzig ist die erste Station des Polen-Besuches von Dalai Lama. Die Tageszeitung Gazeta Wyborcza (Zkim Dalajlama się (nie) spotka) schreibt heute, wen der tibetanische Anführer an der Weichsel treffen, oder auch nicht treffen wird. Seit fast einem halben Jahrhundert reist Dalai Lama um die Welt herum und sucht bei Politikern Unterstützung für seine Landsleute, die unter chinesischem Joch leben müssen. In Polen wird der Geistliche eine Woche lang bleiben. Der wichtigste Punkt seiner Visite sind die Feierlichkeiten in Danzig. Dort soll der Tibeter unter anderem mit Nicolas Sarkozy sprechen. Dieses Treffen sorgt schon jetzt für Kontroversen. Peking erklärt, dass die französischen Einflüsse in China künftig begrenzt werden könnten, sollten sich beide Staatsmänner wirklich zu einem Gespräch treffen. Inoffiziell wird sich mit dem Dalai Lama der polnische Premierminister Donald Tusk treffen. Ob sich Tusk zu einem offiziellen Gespräch als polnischer Regierungschef entscheiden werde, wollten Angestellte der Kanzlei der Premiers nicht verraten. Sicher wird es in Danzig zu keinem Treffen zwischen Dalai Lama und dem polnischen Staatsoberhaupt kommen. Der polnische Politiker befindet sich gerade auf einer Asienreise. Ob der Präsident nach seiner Rückkehr Zeit für den tibetanischen Geistlichen finden wird, werde Lech Kaczynski erst nach seiner Rückkehr nach Polen entscheiden, heißt es.

ŻYCIE WARSZAWY: Straßenchaos in Warschau

Jeder Großstädter kennt das – Staus. In Warschau kommen die Polizisten mit dem anwachsenden Straßenverkehr nicht mehr zurecht. Deshalb wird die Militärgendarmerie den Polizeibeamten unter die Arme greifen, berichtet die hauptstädtische Tageszeitung Życie Warszawy (Z korkami walczy już nawet wojsko). Heute wird entschieden, wie viele Militärs auf den Warschauer Straßen erscheinen werden. Sie sollen nicht nur außerhalb des Zentrums, sondern auch im Stadtkern den Verkehr leiten. Für die Soldaten werde es eine gute Übung sein, denn sie könnten den Straßenverkehr kontrollieren, aber nur unter der Aufsicht von Polizisten, erklärt Krzysztof Bujnowski, Chef der Straßenpolizei dem Blatt den neuen Plan gegen den hauptstädtischen Straßenchaos.  

kk